„Frauen zur Feuerwehr“, das ist in Steppach längst schon Alltag

Junge Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr Steppach, von links: Marlene Rabold, Lilly Rabold, Johanna Pröll und Antje Wagner
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  • hochgeladen von Sigrid Wagner

Seit 10 Jahren sind Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr in Steppach dabei und üben, gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen, ein hochverantwortliches Ehrenamt aus. Antje Wagner war damals die erste junge Frau, die einen Aufnahmeantrag stellte, ihr folgten weitere Frauen, und heute ist dies längst Normalität. Eine Aktion mit dem Motto „Frauen zur Feuerwehr“ soll in diesem Jahr für weiteren Nachwuchs werben, die weiblichen Brandschützer begrüßen diese Initiative nachdrücklich. Sie und ihre männlichen Kollegen stehen 24 Stunden zum Einsatz bereit, neben Schule, Beruf, Familie und sonstigen Alltagsverpflichtungen. Im Ernstfall rücken sie aus, retten Menschenleben, löschen Brandherde, bergen Unfallfahrzeuge, leisten somit einen unschätzbaren Dienst für die Gesellschaft.
„Nachdem ich eine Löschübung in Steppach beobachtet hatte stand für mich fest, dass ich zur Feuerwehr möchte“, erzählt Antje Wagner, das war 2005. „Wichtig war für mich, dass wir alle die gleiche Ausbildung erhalten“, und gemeinsam mit zwei weiteren Frauen, Marlene Rabold und Stefanie Reiter, sind sie zwischenzeitlich kompetente Feuerwehrkräfte. Viel Freizeit steckt in den regelmäßigen Übungen und Ausbildungsmodulen zum Maschinisten, Truppmann, Truppführer, sowie Atemschutzträger. „Die Aufgaben am Einsatzort sind klar geregelt“, erklärt Antje Wagner. „Der Maschinist ist beispielsweise für die technische Ausstattung und Bedienung im Löscheinsatz verantwortlich, und dafür, dass alle Gerätschaften fehlerfrei und sicher funktionieren“. Er sei außerdem für den Funk zuständig, solle den Kontakt zur Leitstelle halten und Informationen über die gesamte Lage weitergeben. In all diesen Bildungseinheiten lerne man das richtige Verhalten für den Ernstfall, Sicherheit ist immer oberstes Gebot. Weitere Lerninhalte sind Hydranten- und Schlauchkunde, der Einsatz von Löschschaum, die Handhabung von Drehleiter und tragbaren Leitern, auch Höhensicherung gehört dazu. Beim Atemschutzlehrgang gehe es um Personensuche im sogenannten „Innenangriff“ und den lebenswichtigen sicheren Umgang mit dem Pressluftgerät. „Um Erfahrungen zu sammeln waren wir schon mehrfach im Brandhaus, sowie in der Atemschutzstrecke in Peißenberg und Neu-Ulm“, berichtet Marlene Rabold. „Es ist ein hartes Training, das wir absolvieren müssen“, so die jungen Frauen, die auch in Erster Hilfe ausgebildet sind. Antje Wagner ist außerdem seit ihrem siebten Lebensjahr beim Jugendrotkreuz in Neusäß aktiv und leitet heute dort eine Jugendgruppe. Sie hat die Ausbildung zum Sanitätshelfer A + B absolviert, und bereitet sich momentan auf den Erste-Hilfe-Ausbilder vor. Zurzeit stehen Theoriestunden für den LKW-Führerschein an, und in Kürze folgen die Fahrstunden, damit sie künftig die schweren Löschfahrzeuge selbst lenken darf. Ihre Kameradin Stefanie Reiter ist ihr einen Schritt voraus, denn sie sitzt bereits gelegentlich hinterm Lenkrad des „LF 8/6“.
Diese drei jungen Frauen sind sicher Vorbild für die nächste Generation, die bei der Jugendfeuerwehr Steppach aktiv ist. Die 17jährige Mandana Khodawandi ist auf dem Sprung, in die aktive Wehr einzutreten, hierzu muss sie aber erst volljährig sein. Johanna Pröll und Lilly Rabold, beide 13 Jahre alt, sind seit zwei Jahren dabei, „das macht uns richtig Spaß“. Üben würden sie immer freitags alle zwei Wochen, und man lerne immer etwas Neues dazu. Bei Knoten und Schläuchen kennen sie sich schon aus, erzählen die beiden, „wir wissen auch schon, wie man einen Schlauch richtig aufrollt“. Feuerwehr sei „toll“, so Johanna und Lilly. Über das Engagement der Mädchen und Frauen bei der Wehr sagt Kommandant Markus Wiesner kurz und knapp „Wir sind froh, dass wir sie haben“.

Bürgerreporter:in:

Sigrid Wagner aus Neusäß

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