Ehrenamt mit großen Aufgaben

Das Führungsteam mit (v.l.) Andreas Golling, Christian Kannler, Robert Schmidt und Jörg Aumann arbeitet die nächsten 6 Jahre weiter und leitet die Stützpunktfeuerwehr Neusäß mit einem großen Aufgabengebiet
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  • Das Führungsteam mit (v.l.) Andreas Golling, Christian Kannler, Robert Schmidt und Jörg Aumann arbeitet die nächsten 6 Jahre weiter und leitet die Stützpunktfeuerwehr Neusäß mit einem großen Aufgabengebiet
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Das Jahr 2018 ist ein ehrenamtliches Rekordjahr für die Feuerwehr Neusäß. Knapp 300 Einsätze und ein aufwendiger Übungsbetrieb forderten die Mannschaft auch im vergangenen Jahr noch stärker als bisher.
Auch die Weichen für die zukünftige Ausstattung und Beheimatung der Feuerwehr an Ihrem bisherigen Standort konnten durch die Stadtverwaltung und die Politik erreicht und beschlossen werden.

Einsätze

Im Jahr 2018 wurde die Feuerwehr Neusäß zu insgesamt 285 Einsätzen alarmiert, eine Steigerung zum Jahr 2017 um 51 Einsätze. Somit werden die Kräfte im Durchschnitt alle 1,28 Tage zu jeder Tages- und Nachtzeit vom Arbeitsplatz oder der Familie weggerufen. Davon waren 42 Brände zu löschen, 55 Mal rückte die Feuerwehr zu Fehlalarmen aus und 188 technische Einsätze wurden bewältigt. Durch den schnellen und professionellen Einsatz der Feuerwehr in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst konnten im letzten Jahr 93 Menschen gerettet werden, sieben Personen musste die Feuerwehr leider tot bergen. Gerade die Alarmierungen zu 41 Verkehrsunfällen fordern die Feuerwehr personell, technisch und psychisch stark heraus. Ein dutzend Mal fuhr die Feuerwehr mit ausgebildetem Personal vor dem Rettungsdienst als sogenannter First Responder an Unglücksorte und überbrückte die Zeit, bis der erste Rettungswagen und oder ein Notarzt eintrafen. Die Arbeit mit den Rettungsdiensten läuft hier reibungslos, eine weitere Unterstützung ist dann z.B. bei Reanimationen und als Tragehilfe für den Rettungsdienst auch sehr hilfreich.

Fit durch intensives Training

Um im Ernstfall die Taktik und auch die Geräte „blind“ zu beherrschen, bedarf es viel Training. Dieses wurde in 54 planmäßigen Übungen und Unterrichten für die Mannschaft einstudiert. Zusätzlich zu den Übungen wurden wieder zahlreiche Sonderausbildungen für die eigene Mannschaft und umliegende Feuerwehren angeboten. 60 Feuerwehrfrauen- und männer absolvierten im letzten Jahr neben den normalen Übungen an Speziallehrgängen wie Führungskräfteschulungen, Absturzsicherungs-, Gefahrgut- und Strahlenschutzausbildungen oder einem Intensivtraining zur Befreiung von Personen nach schweren Verkehrsunfällen. Während des Übungs- und Einsatzbetriebes kam es zu zwei leichten Verletztungen der Feuerwehrkräfte.

Feuerwehr in 12.595 Stunden gut organisiert

Insgesamt waren die Kräfte der Neusäßer Wehr 4.046 Stunden im Einsatz, die Aktiven leisteten 5.033 Ausbildungsstunden und die Jugendfeuerwehr 1.012 Übungsstunden. Für Verwaltungs- und Umbauarbeiten in der Feuerwache, Fahrzeugpflege und –checks, sowie Arbeitsgruppen sind 2.504 Stunden angefallen. In der Summe sind dies sind 1.803 Stunden mehr Ehrenamtsstunden als im Jahr 2017. Die Kommandanten sind stolz, dass das Gesamtteam der Feuerwehr mit der engagierten Jugend derzeit aus 126 Feuerwehrfrauen- und -männern besteht und hier alle an einem Strang ziehen um dieses Pensum zu bewältigen.

Mit der Jugend die Zukunft immer im Blick

Mit aktuell 18 Jugendliche, davon 5 Mädchen und 13 Jungen wurde in 41 Übungen das grundlegende Know How für Einsätze vermittelt. So lernen die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren das richtige Verhalten in gefährlichen Situationen, in einem Erste Hilfe Kurs wurde die Versorgung von Verletzten Personen gelehrt und das gesamte Equipment eingesetzt um hier das erforderliche technische Hintergrundwissen für die Einsatztaktik im Ernstfall zu kennen. Ab dem 16. Lebensjahr fahren die Jugendlichen auch sehr fleißig zu den Einsätzen mit. Den Jugendlichen macht die Feuerwehrarbeit und der Teamgeist bei uns sehr viel Spaß“, freut sich Jugendwart Andreas Geirhos. Die Ausflüge wie ein Zeltlager oder ein Ausflug in einen Geschicklichkeitsparcours ergänzten das Freizeitangebot für die Jugendgruppe noch.

Großes Einsatzspektrum erfordert immer mehr Spezialausrüstung

Neusäß wächst und somit auch der Bedarf an Sicherheit. Darum wurden aus der Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans wieder einige wichtige Komponenten beschafft. So stehen jetzt unter anderem Spezialrollcontainer für schwere Einsätze mit Trennschleifer, Sägen, zur Personenrettung aus Gewässern bereit. Der neue Mannschaftstransportwagens ist seit Dezember 2018 im Dienst und hat über ein Rampensystem die Möglichkeit, diese Spezialrollcontainer zu befördern. Ein großer Logistik-LKW folgt in diesem Jahr. Für die Unterbringung der Rollcontainer wurde ein provisorischer Lagerraum aus Containern an die Feuerwache angebaut. Um noch sicherer und schneller eingeklemmte LKW-Fahrer aus ihren Führerhäusern befreien wurde eine neue Rettungsplattform angeschafft, hier kann auch in 2 Meter Höhe ohne Absturzgefahr gearbeitet werden. Für besseres Arbeitslicht bei Nachteinsätzen wurden die Scheinwerfer auf sehr helle LED-Lampen umgestellt. Alle Einsatzfahrzeuge konnten mit der neuen Heckwarnbeklebung ausgestattet werden, welche der besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr dient. Ebenfalls zur Erhöhung der Sichtbarkeit im Straßenverkehr konnte auf dem neuen Mannschaftstransportwagen eine LED-Warntafel gerade für die zahlreichen Einsätze auf der Autobahn A8 installiert werden.

Erweiterung Gerätehaus

 
Das Führungsteam mit den beiden Leitern der Feuerwehr, Kommandant Christian Kannler und seinem Stellvertreter Andreas Golling sowie den beiden Vereinsvorsitzenden, Robert Schmidt und Stellvertreter Jörg Aumann wurden in ihren Ämter bestätigt und freuen sich auf die Aufgaben der nächsten Jahre. Mit dem geplanten Erweiterungsbau werden alle gefordert sein. Kommandant Kannler hebt hervor: „Es macht mich stolz eine so gut funktionierende Feuerwehr leiten zu dürfen“.
Die Feuerwehr ist beruhigt über die Entscheidung des Stadtrates, dass die Feuerwache der Stützpunktwehr in zentraler Lage an der Ortliebstraße bleiben wird und hier der Stadt Neusäß Erweiterungsflächen in Richtung Süden zur Verfügung sollen. Bürgermeister Greiner berichtete allen Anwesenden, dass ihn die Leistungsfähigkeit der Wehr beeindruckt und er sich freut, die Erweiterung der Feuerwache zusammen mit dem Stadtrat, der Feuerwehr und der Stadtverwaltung realisieren zu können. Der Stadtrat hat im Haushaltbudget 2019 bereits ausreichende Finanzmittel zur Planung, und dann auch in der Finanzplanung der kommenden Jahre Steuergelder für den Erweiterungsbau bereitgestellt.
Als nächster Schritt wird in einem Verfahren ein passendes Architekturbüro ausgelobt, welches dann die Planungen der Sanierung und der Erweiterung der Feuerwache realisiert.

Hand in Hand für die Sicherheit der Bevölkerung

Der Verein ist das Fundament für die aktive Feuerwehrarbeit, darum war im letzten Jahr hier wieder einiges für die 329 Vereinsmitglieder geboten. Neben einem Ausflug an den Schliersee mit Besuch des Wasmeier Heimatmuseums, einer Skifahrt und dem Ausflug der Aktiven ins Allgäu gab es einen Faschingsball in der Feuerwache, der Tag der offenen Tür mit großem Interesse der Bevölkerung. Die zahlreichen Treffen der Seniorengruppe und die Unterstützung der Jugend durch en Verein verzahnt der Verein hier auch alle Generationen miteinander. So arbeiteten auch bei Aktivitäten wie der Maibaumfeier Alt-Neusäß alle mit viel Energie zusammen.
Zahlreiche Vereinsmitglieder konnten für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden (siehe Infobox). Der größte Dank des Vorsitzenden Robert Schmidt ging an die Familien der Feuerwehrkräfte: Nur dadurch, dass Ihr oft familiär zurücksteckt, können wir der Bevölkerung in diesen tausenden Stunden helfen und Sicherheit bieten.“

Bürgerreporter:in:

Jörg Roehring aus Neusäß

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