Himmelswegelauf 2014, mein Marathon

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Und endlich ist es so weit. Das ganze Jahr hatte ich mich darauf gefreut und mich darauf vorbereitet. Für mich sollte es der 2 Marathon werden. Nach 2010 an der Goitzsche, wo ich meinen Ersten in einer Zeit von 04:55 Stunden gelaufen bin, hat es endlich geklappt meinen Zweiten zu laufen. Nachdem ich 2012 verletzungsbedingt und 2013 wegen das Hochwassers keinen laufen konnte klappte es dieses Jahr.
Keine Profivorbereitung, nur laufen wann ich Zeit fand. Es kamen dann doch allerhand Kilometer zusammen, die ich in der Vorbereitung absolviert habe. Zuletzt bin ich von Laucha noch einmal die Weinmeile bis zum Landesweingut und zurück nach Laucha gelaufen. Diese 39 Kilometer hatte ich dann ganz gut geschafft. Hatte dann auch für den Himmelswegelauf ein gutes Gefühl.
Das Martyrium, Himmelswegelauf 2014, mein Marathon:

Nun ging es am Sonnabend halb zehn in Naumburg los. Der Startschuss kam pünktlich halb zehn und los ging es.
Wir, mein Neffe und ich haben uns kurz nach dem Start Marcus angeschlossen. Er hatte die 03:45 auf dem Rücken. Ich wusste, dass er in dieser Zeit in Wangen ankommen würde, wusste aber auch, dass ich diese Zeit nicht schaffen würde. In dieser Gruppe lief ich bis Dorndorf mit. Jeden Kilometer schaute ich auf die Uhr und wusste das ich eigentlich für meine Verhältnisse zu schnell war. So wurde ich dann nach Dorndorf etwas langsamer, trennte mich von der 03:45er Gruppe. Wir hatten aber bis dahin eine gute Zeit herausgelaufen.

Aber zurück zur Strecke.

Diese begann auf dem Naumburger Markt, verlief dann durch die Jüdengasse, Neustraße zum Ring und dann die Hallesche Straße. Diese entlang unter dem Eisenbahnviadukt durch, rechts zum Halleschen Anger, dort an der Saale den Radweg entlang zur Henne Richtung Blütengrund. Wir fanden hier noch Zeit und Luft Läufern, die aus ganz Deutschland zu uns kamen die Gegend zu erklären. Am Blütengrund vorbei nach Großjena. Hier kam uns eine große Gruppe von Studenten entgegen. Wir bekamen von ihnen eine Laolawelle. Dann begegnete uns eine Gruppe Trikefahrer. Eines schöner als das Andere. Nach Großjena, dann die erste freie Strecke bis nach Freyburg. Hier spürten wir schon den Gegenwind. Ich konnte mich im Windschatten einiger großer Läufer aufhalten. Freyburg war schnell erreicht. Im Gegensatz zum ersten Himmelswegelauf verlief die Strecke nicht durch die Stadt, sondern auf dem Radweg direkt durch die Stadt. Vorbei an der Baustelle der Burgmühle und der ehemaligen Post. Am Schwimmbad ereilte uns die erste Regenhusche. Nicht allzu viel, die Straßen und Wege waren aber schon nass. Das war die Wolke die kurz vorher beim Halbmarathonstart in Laucha auch schon alle nass gemacht hat. Zeddenbach vorbei auf den Radweg nach Weischütz. Dort ereilte und noch ein zweiter Regenschauer. Ich sah dann schon den Kirchturm von Laucha. Den kurzen Anstieg vor Weischütz merkte ich schon in den Beinen. Weischütz durch, das Kopfsteinpflaster macht einem doch zu schaffen, über die Unstrutbrücke nach Laucha. Dort standen auch einige Leute am Wegesrand. In Laucha hatte ich ein besonderes Problem: einfach zu Hause vorbeilaufen und nicht anzuhalten. So etwas hatte ich nicht trainiert. Bei jeder Trainingseinheit war Laucha das Ziel. Aber ich zwang mich nicht den Heimweg anzutreten sondern weiter zu laufen. An der Schifferklause und der wieder funktionierenden Mühle vorbei über die Unstrut. Nächstes Ziel Dorndorf. Endlich Halbzeit. Die Hälfte ist geschafft. Weiter ging es nicht den Radweg, sondern oberhalb von Glockenseck entlang. Der Grund war, dass am Glockenseck der Weg gesperrt ist. Man wollte wohl kein Risiko eingehen. Mit dem Nachteil das es erst den Berg hoch und dann den Berg wieder steil herunter geht. Schnell waren wir bei Boys Weinausschank. Leider gab es hier nichts zu trinken, schade eigentlich. Nach Burgscheidungen wandelte sich die Strecke. Nicht mehr der Radweg am Unstrutstrande sondern eine Straße bis nach Karsdorf mit Blick aufs Zementwerk und einer frischen Briese ins Gesicht. Dann weiter unter der ICE Brücke durch, die endloslange Strecke über die Wiesen nach Reinsdorf, und das mit Gegenwind. Wir wechselten uns ab, sodass immer einer im Windschatten des Anderen laufen konnte. Immer mehr merkte ich die gelaufenen Kilometer in den Beinen. Ich zählte jeden einzelnen Kilometer. Die noch zu laufende Strecke nahm viel zu langsam ab.
Reinsdorf durch, über die Unstrut Richtung Nebra den Radweg entlang. Dann ein Stück an der Straße wieder über die Brücke. Mein Körper meldete sich immer öfter. Ich sage immer das ist der Schweinehund in mir. Der will das ich sofort aufhöre, sonst sterbe ich. Von allen Stellen des Körpers meldet er Schäden und Schmerzen. Nur mit dem einen Ziel, mich zum Aufgeben zu bewegen. Aber nein, ich habe es ihm gezeigt, bin weitergelaufen. Meinen Neffen neben mir, der wie er sagte einen kleinen Man in sich hat, der das gleich Ziel verfolgte wie mein Schweinehund. Es waren doch nur noch 3 km. Auch die wurden gelaufen, irgendwann kam Wangen. Über die Schienen, vorbei an der Burgenlandbahn Richtung Arche. Wir hörten dann schon den Zielsprecher. Nun kam das eigentlich schlimmste Stück. Der Berg von Wangen zum Ziel hoch. Immerhin hatten wir da schon 42 km in den Beinen, auch das ging vorbei. Zusammen sind wir dann ins Ziel. Wir ließen den Computer entscheiden wer von uns erster werden sollte. Überglücklich und mit brennenden Waden lief ich durchs Ziel. 04:15 war meine Zeit. Immerhin 40 Minuten schneller als bei meinem ersten Lauf. Ich war glücklich. Und das ist es was mich antreibt solch eine Strecke zu laufen......
Dank an dieser Stelle an Alle die mitgeholfen haben, an die vielen Freiwilligen, die mir am Streckenrand Wasser gereicht haben, der Feuerwehr und Polizei die die Straße gesperrt haben, den ASB der für Sicherheit sorgte. An Alle die so etwas am Unstrutstrande ermöglichten.

Bürgerreporter:in:

Peter Hollburg aus Laucha an der Unstrut

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