Willkommen im Heimatmuseum und Hedwig Courths-Mahler Archiv in Nebra ! (Teil 5) - Die Ausgrabungen der "Venus von Nebra" auf der Altenburg !

29. August 2011
Manni57, Nebra (Unstrut)
Grube 1
17Bilder

Die "Venus von Nebra"

Ein Jägerzeltlager der Steinzeit !
Nördlich der Stadt Nebra, im Landkreis Burgenlandkreis, liegt der Flurteil "die Altenburg".
Es ist ein Bergsporn, der weit nach Norden in das Unstruttal vorspringt.
Am 12.07.1957 entdeckten V.Töpfer, H.Hanitzsch und W.Matthias vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle den Fundplatz aufs Neue. Seitdem wurde dort bis zur Ausgrabung regelmäßig abgesammelt. Diese wurde durch die Erweiterung der Sportplatzanlagen und die Errichtung eines Terrassencafés mit Touristenhotel erzwungen und als Rettungsaktion in der Zeit vom 12.06. bis 11.07.1962 durchgeführt, nachdem bereits im Herbst 1961 eine kleine Probegrabung am Feldrand zwar Artefakte, aber keine intakte Fundschicht mehr angetroffen hatte.
Das Gelände der Altenburg galt schon in der Steinzeit als besonders günstiger Siedlungsplatz. Ausgrabungen bezeugten eine Freilandsiedlung jungsteinzeitlicher Jäger des Magdalénien (etwa 15000 v. Chr.). Die zeltartige Behausung wurde wiederholt während mehrerer arktischer Sommer aufgesucht. Vom Wohnbau konnten Grundrisse und Pfostengruben nachgewiesen werden. Zu den wichtigsten Funden zählten drei Frauenfiguren aus fossilem Elfenbein und Rehgeweih, die rituellen Handlungen gedient haben werden. Bekannt geworden ist die "Venus von Nebra", eine etwa 7 cm große Skulptur aus Elfenbein. Die Gruben innerhalb der Siedlung dienten offenbar auch als Depots und waren mit Knochen von Wildpferden, Ren, Schneehase, Schneehuhn, mit Feuersteinartefakten, Stichel, Kratzer, Bohrer und Messer gefüllt. Die Freilandsiedlung der jungsteinzeitlichen Jäger ist seit 1940 bekannt und wurde 1962 und 1969 systematisch ausgegraben. Insgesamt erbrachte die Fundstelle etwa 2250 Geräte und 10000 Abfallsplitter aus Silex.
http://www.topgeo.de/venus_von_nebra_2_abguss__707...

Am bedeutensden waren die Funde menschlicher Skelette in den Gruben und den Burggraben.Es handelt sich um Überreste eines stark verwitterten Skelett eines Kindes,das wohl eines natürlichen Todes starb.Die anderen Skelette wiesen Brandspuren auf.
Ein Skelett wurde zerteilt,indem Kopf und Extremitäten bis auf die Stümpfe abgeschnitten wurden,der Torso war dem Feuer ausgesetzt,wahrscheinlich gebraten worden.
Der erhitzte Schädel wurde geöffnet,um das Gehirn zu entnehmen und zu verspeisen - wie auch alles übrige.
Danach wurden die Skelettreste wieder zusammengelegt und beigesetzt.
Diese Handlung bezeichnet man als "kultischen Kannibalismus",das menschliche Opfer sollte hier wahrscheinlich die Fruchtbarkeitsgöttin günstig stimmen.

Aus der Chronik von Ernst Pfeil:
http://www.myheimat.de/nebra-unstrut/gedanken/will...

Bürgerreporter:in:

Manfred W. aus Nebra (Unstrut)

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