Stromtrasse durch unsere Kulturlandschaft, oder Monsterbrücke durch das Welterbeantragsgebiet, wo ist da der Unterschied?

Welterbe ja, Stromtrasse nein

An einem schönen Tag treffen sich ca. 700 Welterbefreunde zur Sternenwanderung im Welterbeantragsgebiet, so zu lesen im Tageblatt. Unsere Kulturlandschaft ist bereit, es ist alles da für den mittelalterlichen Kulturtourismus. Ein schöner Wandertag. Mitgewandert sind auch unsere Kommunalpolitiker und Mitglieder des Welterbeantragsvereins. Und genau diese haben Bedenken, dass eine für die Infrastruktur wichtige Stromleitung durch das Welterbeantragsgebiet führen soll. Es gibt doch aber schon einen Infrastrukturwillen von unseren Kommunalpolitikern in unserer Kulturlandschaft, die heißt B87n mit Monsterbrücke im Saaletal. Untermauert mit einer inszenierten Unterschriftensammlung liegt der Naumburger Bürgerwillen für eine Transitstraße beim Verkehrsministerium vor. Befürwortet und als dringlich eingestuft von Sachsen Anhalts Landespolitikern der CDU, SPD und Linke. Deutschlandweit gesehen: Warum sollte sich in Berlin ein Energieminister Gedanken um eine Stromleitung durchs Saaletal machen, wenn es im Saaletal 6000 Befürworter für eine Transitstraße gibt? Ist unser schönes Saaletal erst mal mit einer Monsterbrücke zerstört, dann ist der Anfang gemacht, die Stromtrasse wird folgen. Den Kohlestrom aus Sachsen Anhalt wollen unsere Landespolitiker polemisieren und Kultur hat in Sachsen-Anhalts Alltag schlechte Karten. Die Stromtrasse wird kommen, weil auch dafür Ausgleichsgelder fließen. Wer nimmt da Rücksicht auf eine Kulturlandschaft mit Monsterbrücke?
Vielleicht war dieser Wandertag auch nur Wahlkampf. Die einen radeln schön durchs einmalige Unstruttal, die anderen sind auf Abschiedstour. Aber Herr Thrän hat wohl nun doch Bedenken mit der Stromtrasse, aber gewarnt wurde schon lange vor einem politischen Monster im Welterbeantragsgebiet…
Welterbe ja, mit Monsterbrücke nein, das wissen auch die Wissenschaftler…