Ganz klar: Der Eigentümer handelt vollkommen rechtskonform, wenn er die Straße absperrt. Dass er damit die Bewohner eines ganzen Dorfes als Geiseln nimmt, um von der Stadt Naumburg ein Aufkaufen seiner 200m Straße zu erzwingen ist eine Interpretation, die man nicht teilen muss.
Die Stadt Naumburg hat sich bisher geweigert, diesen Straßenabschnitt öffentlich zu widmen und begründet ihre Absage mit der vorhandenen Straßenanbindung über Neidschütz.
Die meisten Boblaser Einwohner werden durch diese Straßensperrung gezwungen, täglich mehrmals über ca. 2,5km unsäglich schlechte Straße (siehe Bild) zu fahren, die sie sonst hätten vermeiden können.
Das kostet nicht nur zusätzliche Zeit, sondern bringt definitiv auch enorm erhöhten Verschleiß an den Fahrzeugen.
Freunde, die mich früher regelmäßig besucht haben, sagen mir jetzt, ich solle statt dessen doch lieber zu ihnen kommen; sie wollen sich das Befahren dieser Martermeilen schlicht nicht zumuten.
Insgesamt stellt die aktuelle Situation eine so drastische Einschränkung der Lebensqualität der Boblaser Bürger dar, dass die Stadt massiv in der Pflicht ist, Abhilfe zu schaffen.
Schließlich zahlen auch sie Steuern und haben somit das selbe Anrecht auf angemessene Straßenanbindung wie jeder andere Bereich der Stadt Naumburg.
Der Fraktionsvorsitzende einer Naumburger Gemeinderatsfraktion sagte in diesem Zusammenhang, die Dörfler kämen stets mit immer neuen Forderungen, würden aber nie einen eigenen Beitrag leisten. Abgesehen davon, dass so viel Arroganz und Ignoranz kaum zu überbieten ist: was ist der rationale Kern dieser Aussage?
Wird von uns erwartet, dass wir mit der Sammelbüchse durch das Dorf ziehen, um das bitter notwendige Stück Straße in Eigenregie zu erwerben und der Stadt zu schenken?
Oder besinnen sich die Gemeinderäte doch noch darauf, dass auch Boblas ein Teil der Gemeinde Naumburg ist?
Der Besitzer ist im Recht und dem kann kein Vorwurf gemacht werden.
Die Sammelbüchse ist keine schlechte Idee, wenn die kommunale Kasse leer ist.
Oder auf andere Wünsche verzichten und mit dem eingesparten Geld die Straße kaufen oder die andere sanieren.