125 Jahre Unstrutbahn

44 1093-2 Bhf Artern 1.10.1989
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125 Jahre Unstrutbahn Naumburg – Artern

Am 1. Oktober 2014 jährt sich zum 125. Mal die Eröffnung der Unstrutbahn

Die Inangriffnahme des Bahnbaues der Unstrutbahn hatte eine günstige Startphase, da die zukünftige Strecke durch den Verlauf des Unstruttales vorgegeben war. So wurde durch eine Denkschrift des Freiherrn von Reck 1883 eine Linie von Querfurt nach Reinsdorf , dem alten Handelsweg folgend, vorgegeben. Von den Ortschaften, die in die Linienführung einbezogen werden sollten, wurden statistische Erhebungen über den Umfang der zu transportierenden Güter und Personen abverlangt. Diese Strecke sollte weiter bis Nordhausen geführt werden. Die eifrigsten Verfechter dazu waren der Stadtrat von Naumburg, Stöckmann, sowie der Freiherr von Eberstein zu Gehofen. Es entstand auch ein Projekt , dass eine Linie von Bad Bibra über Wiehe nach Artern vorsah. Die Variante zur Verbindung von Thürigen nach Norden blieb immer im Gespräch. Nur die Verwirklichung scheiterte an den Kosten.

Im Jahre 1889 wurde die Strecke, so wie wir sie heute kennen, eröffnet. Auf Grund der geographisczhen Lage musste der Bahnhof Roßleben im Jahre 1910 verlegt werden. Der alte Bahnhof wurde bei Hochwasser stets überflutet. 1921 führte die Bahn bereits erste Rationalisierungsmaßnahmen durch. Sie löste Schrankenposten mit wenig Straßenverkehr auf.
Am Gleisdreieck Reinsdorf bei Artern wird die Hauptstrecke Erfurt – Sangerhausen verlassen. Die Strecke folgt links der Unstrut ( Die Unstrut ist seit 1795 schiffbar ) und rechts den Höhenzügen der Finne und Schrecke. Dieser Landstrich ist reich an Geschichte, an Burgen, Schlössern und Klöstern. So lagen hier die Residenzen der Thüringer Könige, hier besiegte König Heinrich die Ungarn, Sachsenkaiser bauten ihre Pfalz und Landgrafen ihre Burgen. Durch das Unstruttal führten wichtige Handels- und Heerstraßen. Hier fand auch der Bauernkrieg sein blutiges Ende. Noch heute zeugen Schlösser, Burgen und Klöster , sowie deren Ruinen an diese und andere Ereignisse. Es sind noch zusehen das Kloster Donndorf, die Burg Wendelstein, die Pfalz von Memleben,die Vitzrenburg, das Kloster Zscheiplitz, die Neuenburg in Freyburg und nicht zuletzt der Dom zu Naumburg.
Von Reinsdorf gelangt man über Gehofen , Donndorf nach Rossleben. Hier zweigte eine Werkbahnmit Personenverkehr ab. Über Nebra geht es weiter nach Vitzenburg. Von hier zweigt die als Kohlebahn gedachte Verbindungsstrecke nach Röblingen über Querfurt zur Hauptstrecke Halle – Sangerhausen ab. Karsdorf, die nächste Station , war mit seinem Zementwerk und mit seiner Anschlussbahn, der bedeutenste Bahnhof dieser Strecke. Kurz vor der Blockstelle Kirchscheidungen mit seinem Haltepunkt überquert die Bahn über ein Viaduklt die Unstrut.In Laucha bestand ein Anschluß nach Kölleda über Lossa, der ehemaligen Finnebahn. Diese baute man nach dem II. Weltkrieg von Kölleda nach Lossa ab. Zuletzt diehnte sie nur noch dem Güterverkehr. Nach Laucha öffnet sich das Tal, um Platz zu machenfür die Feyburger Weinberge. Weinkenner wissen , daß die Gegend um die Geburtsstadt des Turnvaters Jahn das am nördlichsten Weinanbaugebiet Europas ist. Nach etwa 6 Kilometer sieht man die Fahrleitungsmasten der Magistrale Erfurt – Weißenfels – Halle/Leipzig und damit kündigt sich mit Naumburgs Hauptbahnhof es das Ende der Unstrutbahn an.
Die Aufnahmen stammen von der Sonderfahrt mit der Dampflok 44 1093-2 anläßlich der 100 Jahrfeier zur Eröffnung der Unstrutbahn am 1. Oktober 1989 von Naumburg Saale Hbf nach Artern und zurück.

Bürgerreporter:in:

Dieter Müller aus Naumburg (Saale)

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