Anton, Teil 103 (Ein Kabel)

Ein Kabel!

Am 20.Oktober 1999 wollte ich ein Messgerät im Garten testen, und brauchte dazu Strom. Also habe ich langes Verlängerungskabel im Gang neben der Treppe eingesteckt und nach draußen gelegt. Natürlich hat es nur wenige Augenblicke gedauert, bis Anton das mitbekommen hat.

Ich kam gerade mit einer Kiste mit Kleinteilen aus dem Keller hoch, und da stand Anton bereits im Gang und untersuchte das Kabel. Wir begrüßten uns schnell auf Katzenart, dann lief Anton am Kabel entlang in den Garten. Ich vermute, dass er bereits aus Erfahrung wusste, dass ich zum Endes Kabels wollte.

Dort stand ein Netzgerät auf einer umgedrehten Obstkiste als behelfsmäßiger Labortisch, und Anton amüsierte sich erst einmal mit den Kabeln, die daneben lagen. Ideales Katzenspielzeug. Ich vermute sogar, dass ihn meine Experimente alleine wegen der Kabel so faszinierten, dass er keine Gelegenheit versäumte, dabei kräftig mitzumischen.

Im August des selben Jahres, vor der Sonnenfinsternis, „überprüfte” Anton die Videoleitungen von den Kameras hinten im Garten vor zum Labor bestimmt dreimal so oft wie ich. Und beim Rasenmähen musste ich immer erst abwarten, bis Anton das Kabel des Elektomähers frei gab. Beim Gartenschlauch war es geringfügig anders: Der interessierte ihn nur, wenn er in der Wiese lag. Auf dem Weg betrachtete er ihn offensichtlich als bedeutungslos. Aber üblicherweise konnte man solche Dinge erst dann benutzen, wenn Anton damit fertig war. Falls jemand den Schlauch oder ein Kabel vorher bewegte, interpretierte Anton das aus Aufforderung, damit weiterzuspielen.

Diesmal ging es etwas einfacher: Anton bepfotelte von der Wiese im Vorgarten aus ein paar Messkabel, während ich meinen Versuch auf der Obstkiste zusammensteckte und laufen ließ. Zum Glück dauerte das nicht sehr lange, und ich konnte alles wieder abbauen. Allerdings kam es Anton als zu lange vor. Denn noch während ich die Teile wieder in eine Kiste stapelte, lief er bereits vor zur Haustür.

Um ihn nicht unnötig lange warten zu lassen, habe ich dann die Kisten einfach im Windfang zwischengelagert und wir konnten endlich unseren täglichen Rundgang beginnen.

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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