Jeder kennt einen solchen Typen... Wetten?

Keiner kann sagen, es sei ihm noch niemals einer begegnet.
Fast jeder kennt diesen Typen.
Ob ich es bin oder sonst irgendwer. Man kennt ihn ganz einfach aus Romanen, von Theaterstücken oder Filmen her. Sogar auf der Opernbühne kann man ihm begegnen. Dann hat man aber doppeltes Pech gehabt, denn dann singt er nämlich manchmal sogar noch!
Keiner kann diesen Typen ertragen!
Schon seine Art, zu schauen, seine Stimme, die Ausdrücke, die er manchmal verwendet. Überhaupt..., seine ganze Art, wie er schon dasteht, wie er geht und sich so gibt.
Er steht anders da, als andere, er redet anders, als die anderen und er schaut schon ganz anders, als die anderen und manchmal riecht er obendrein noch unangenehm.
Einfach zum Kotzen, dieser Typ.
Man möchte zusammen mit ihm nicht in einem Zimmer sein -, vom Schlafzimmer erst gar nicht zu sprechen. Da würde einem alleine schon von dem Gedanken daran schlecht.
Natürlich, in den Romanen, in Filmen oder Theaterstücken hat er schon irgendwie seine Berechtigung und ist oft sogar unsersetzlich, fasziniert irgendwie und bekommt oft sogar den meisten Beifall.
Aber im wirklichen Leben, im Alltag?
Da möchte man ihm am liebsten überhaupt nie begegnen.
Und genau dann passiert's:
Plötzlich und unerwartet trift man ihn dann doch irgendwo.
Auf einem Event, bei der Arbeit, im Urlaub oder beim Sport. Man denkt an nichts Schlimmes, aber plötzlich steht er vor einem, dieser Typ.
Und dann steht man aber erst mal selber da, sag ich euch.

Im Grunde soll man sich ja bei neuen Bekanntschaften nicht von Vorurteilen leiten lassen oder in Schubladenkategorien denken. Soviel jedenfalls hat man bei einer einigermaßen geglückten Erziehung mitgekriegt.
Also will man erst einmal nicht gesagt, gesehen oder gehört haben. Immer wieder hat man ja selbst bei allen möglichen Gelegenheiten darauf verwiesen, nicht nur nach Äußerlichkeiten zu gehen.
Nein, man lässt jeden, egal wer er ist und wie er ist erst einmal ganz ohne jegliches Vorurteil einfach so auf sich zu kommen, um dann zu sehen, was daraus wird.
Aber dann geschieht genau das, was so gut wie jedes Mal geschieht, es ist immer dieselbe Katastrophe, die man ja eigentlich schon lange vorhergesehen hatte:
Der Typ benimmt sich genauso, wie der Typ in den Geschichten, den Filmen oder auf der Bühne - ganz genauso und nicht anders.
Überheblich dreinschauend steht er breitbeinig da.
Glück hat man dann nur, wenn er nicht auch noch zu singen beginnt.
Es ist auch völlig gleich, welchen ersten Eindruck man jeweils von dem Typen hat. Er bleibt stets gleich. Manchmal verstärkt er sich sogar noch.
Völlig gleich, in welcher Schale er sich beim ersten Mal auch präsentiert, es kommt auch bei weiterem Hinsehen oder Abwarten kein noch so kleiner anderer positiver Kern zum vorschein.
Und es ist auch völlig gleich, welche Tugenden in ihm auch sonst noch so schlummern mögen. Sie bleiben stets sein ureigenstes Geheimnis.
Da ist nämlich nichts, aber auch gar nichts besser als sein Ruf.
Da trügt nicht der allerkleinste Schein.
Nirgendwo steckt in diesem Typen auch nur der Brösel eines guten Kerns.

Der Verbrecher im Kriminalroman bekommt wenigstens irgendwann seine gerechte Strafe.
Dem Schurken auf der Bühne ereilt stets sein unausweichliches Schicksal und er sinkt mit einem Messer in der Brust oder Rücken zu Boden.
Und auch der Bösewicht im Film bekommt in der Regel am Ende immer irgendwie sein Fett weg.
Ja selbst dem Tenor geht beim Singen irgendwann mal die Luft aus, er wird heißer und macht keinen Mucks mehr.

Dieser Typ allerdings, dieser Kotzbrocken, dieses Arschloch, dem wir selbst im Leben immer wieder mal begegnen - da kann man Brief und Siegel drauf geben - dieser Typ, dieser unausstehliche, der bleibt uns für immer erhalten!

(frei nach einer Idee eines unbekannten Verfassers)

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kreiner aus München

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