4 Jahre Windstrom aus Langenreichen - eine Bilanz

Die schönsten Bilder vom Bau des Windkraftwerks
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GRÜNE Kreis- und Landtagsmitglieder zu Besuch bei Georg Roth

Wann immer wir die Ausweisung von Standorten für Windkraft im Landkreis fordern, bekommen wir von bestimmten Personen im Kreistag zu hören, „der Landkreis ist für die Windstromerzeugung ungeeignet, - und „die Windstromanlagen in Schwaben würden defizitär betrieben“. Aber mit dieser Aussage eines LEW Mitarbeiters und Kollegen im Kreistag wollten wir uns nicht zufrieden geben. Deshalb haben wir, die GRÜNEN Kreisräte, Annemarie Probst und Hannes Grönninger, uns bei Georg Roth eingeladen, der in Langenreichen eine Windstromanlage betreibt. Zur Verstärkung haben wir Christine Kamm mitgebracht, die in Landtag unseren Landkreis vertritt, und Franz Bossek der für den Bundestag kandidiert.
Georg Roth informierte uns kurz über den Hürdenlauf des Genehmigungsverfahrens, „wo doch Alle angeblich die Energiewende, hin zur umweltschonenden, nachhaltigen Energieversorgung wollen“. Er berichtete uns von immer wieder neuen, - und teilweise überzogenen Forderungen, die Zeit, Geld und Energie kosten, wie die Forderung zur Prüfung der Kampfmittelfreiheit just zum Baubeginn. Die Forderung zur monatelangen Fledermausabschaltung zog wieder Gutachtenkosten, und Gerichtsverhandlungen wie Betriebsausfall und Verdienstausfall nach sich. Nein, das Leben würde Ihm nicht leicht gemacht, und

von „butteren der Windstromerzeuger“ habe er nichts gemerkt

wie es jüngst in einem Leserbrief zu lesen war. Ganz im Gegenteil, sobald irgendwo ein Problem auftaucht, müsse er nachweisen, dass dieses beim Betrieb seiner Windstromanlage keine Rolle spielt. Frappierend sei dabei die Ungleichbehandlung der Windstromerzeuger dies- und jenseits der Landkreis- und der Ländergrenzen. Würden beim Autobahnbau ähnliche Umweltstandarts herangezogen wie beim Windanlagenbau, so dürfte aus Artenschutzgründen keine neue Straße gebaut, und die Bundesautobahnen müssten sofort stillgelegt werden, ergänzte Christel Kamm, die Landtagsabgeordnete dazu.
Nein er wolle weder Jammern noch sich beschweren, er sieht die Notwendigkeit von Auflagen, aber auch die Zukunft in der Energieerzeugung mit den Kräften der Natur, Wind und Sonne, und er habe in diesem Jahr an seine Mitstreiter und Investoren auch eine kleine Dividende ausbezahlen können. Nein, reich werde er nicht, obwohl die Kollegen öfters sagen, „da kommt der Millionär“. Wichtig sei beim Betrieb des Windkraftwerkes eine schmale Verwaltung. Aufsichtsratsposten und Gehälter gäbe es bei einem Bürgerwindrad nicht, und viele unentgeltliche Stunden bei der Informationsbeschaffung, dem Vergleichen, dem Dokumentieren und dem Erfahrungsaustausch. So könne die Energiewende gelingen und sie wäre nicht aufzuhalten, aber auch das Ausbremsen von „Kleinunternehmern“ und Genossenschaften,- und das bevorteilen von Großinvestoren und Energiekonzernen, sei schwer zu ertragen.
Ob er sein Windkraftwerk abschalten muss, wenn zuviel Strom im Stromnetz vorhanden sei, fragte Franz Bossek nach. Nur einmal sei dies vorgekommen und war auch angekündigt, regelmäßig sei aber die Abschaltung in Fledermaus-Flugzeiten.
Auf die Umwandlung von Strom zu Gas (Power to Gaz) angesprochen, mischte ich mich in die Diskussion ein, „es ist doch völlig unsinnig in Biogasanlagen rund um die Uhr Gas zu Strom umzuwandeln, und in Windkraftanlagen aus Strom Gas machen zu wollen. So wie jedes Windrad eine Stromleitung zum nächsten Einspeisepunkt herstellen muss, so sollte jede Biogasanlage an das Gas Netz angeschlossen sein, an ein Gasnetz, das der größte Energiespeicher Europas ist. Damit erübrigt sich die Frage nach – „was ist wenn Nacht ist und kein Wind weht“, und auch die Frage ob das Großgaskraftwerk Irsching bei Landshut verkauft, bzw. „zurückgebaut“ werden soll.

Christine Kamm wies darauf hin, dass sich die politischen Rahmenbedingungen für kleine und echte Bürgeranlagen derzeit auf Rot stellt worden sind. Dies habe die absurde Folge, dass der Bau umweltfreundlicher Energieerzeugungsanlagen eingebrochen ist. Sie forderte daher, umgehend die 10h-Regelung zu streichen, echte kleine Bürgerwindanlagen vom Ausschreibeverfahren des Bundes herauszunehmen,. Auch müsse in dem Ausschreibeverfahren eine Regionalkomponente dafür sorgen, dass zukünftig Windstrom auch in Süddeutschland produziert würden, Wo der meiste Strom benötigt wrd.

Einig waren sich alle Teilnehmer der Informationsveranstaltung dass die Energiewende gelingen kann. Dazu müssen aber alle an einem Strick … und alle in die gleiche Richtung ziehen.
HG

Bürgerreporter:in:

Hannes Grönninger aus Neusäß

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