Dinner-Kabarett: Humorvolle Begegnungen mit der französischen Sprache

Étienne Gillig war mit seinem aktuellen Programm "Die Französischstunde" im Meitinger Bürgersaal zu Gast. (Foto: Hermann Unger)
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  • Étienne Gillig war mit seinem aktuellen Programm "Die Französischstunde" im Meitinger Bürgersaal zu Gast. (Foto: Hermann Unger)
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Französisch eine schwere Sprache? Auch wenn da sicher viele zustimmend nicken werden, dann waren sie noch nicht in der "Französischstunde" von Étienne Gillig. Denn für den aus Straßburg stammenden Münchner Schauspieler und Kabarettisten ist Französisch eine einfache Sprache und das vermittelt er seinem Publikum in einem Bühnenspektakel von höchstem Unterhaltungswert. Mit seinem aktuellen Programm war Gillig Ende März beim Dinner-Kabarett im Meitinger Bürgersaal zu Gast – ein „würdiger Auftakt zu unserem 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum“, wie die Vorsitzende des Meitinger Partnerschaftskomitees, Renate Unger, sagte.

Die Veranstaltung hatte großen Anklang in der Marktgemeinde gefunden, über 100 Gäste nahmen an den in den französischen Landesfarben dekorierten Tischen Platz. Sie freuten sich auf einen schönen Abend mit einem leckeren Drei-Gang-Menü sowie humorvollen Anekdoten und geistreichen Wortspielen mit dem deutsch-französischen Kabarettisten. Gillig nahm sich in seiner "Französischstunde" der kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich an. So habe er einst in einer deutschen Stadt ein „Rendezvous“ mit dem Theaterintendanten gewünscht. Man habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass der Intendant glücklich verheiratet sei – da war das Gelächter im Publikum groß.

Doch sofort wurde es im "Klassenzimmer" wieder ernst: „Schluss mit lustig! Jetzt werden Vokabeln gepaukt“, sagte er und führte den Beweis, dass Französisch doch eigentlich einfach sei. Ob Fax, Film, Modem oder Internet: Im Französischen nutze man im Grunde dieselben Wörter wie im Deutschen. Allerdings: Wer in einem französischen Tante-Emma-Laden einen „Chicorée“ verlangen würde, käme – anders als in Deutschland – nicht mit dem bekannten Gemüse, sondern mit einer Dose Kaffee wieder heraus.

Immer wieder unterbrach Gillig den Unterricht, um mit Einlagen auf dem Cello für Abwechslung zu sorgen. Beim alten Gassenhauer „Oh, Champs Elysees!“ von Joe Dassin und bei Mireille Mathieus „Hinter den Kulissen von Paris“ stimmten auch die Meitinger in den Gesang ein. Er bewies zudem, dass er ein wahres Multitalent ist: Nicht nur als Kabarettist oder Musiker zeigte er sein ganzes Können, auch als Garçon, der seine Gäste mit Böfflamott und getrüffelter Kartoffelsuppe verwöhnt, machte er eine gute Figur.

Zum Schluss gab Gillig noch eine Anekdote zum Besten: Der General Charles de Gaulle sei einmal gefragt worden, ob er lieber Tee oder lieber Kaffee haben möchte. Ohne zu zögern habe sich de Gaulle für „Lieber Tee“ (Libérte, also Freiheit) entschieden. Nach diesen vielen humorvollen Begegnungen mit dem Französischen hat die Sprache unserer westlichen Nachbarn sicher den ein oder anderen Fan mehr in der Lechtalgemeinde gefunden.

Bürgerreporter:in:

Martin Stäbe aus Meitingen

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