Ein perfekter Augenblick – Klaus-André Eickhoff in der Johanneskirche

26. September 2010
17:00 - 19:30 Uhr
Evangelische Johanneskirche Meitingen, 86405 Meitingen
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Einen wunderbaren sonnigen Spätsommertag hatte sich Klaus-André Eickhoff ausgesucht, um wieder einmal in die Meitinger Johanneskirche zu kommen. „Ich hab alle Zeit der Welt, bin gelassen und gespannt.“ Genau mit den ersten Worten des „Alle Zeit der Welt“ (Lied 1) ging es los. Das Lied war der rechte Einstieg für das darauffolgende Liedfeierwerk., mit dem so ganz anderen Herbstlied „November a-moll“ (Lied 2) - Ich will melancholisch sein, doch der Herbst ist gerade so schön hell und sonnig - , dem Dankbarkeitslied „Die kleinen Dinge“ (Lied 3), in dem Klaus-André froh ist, dass er neben anderen kleinen Dinge sein Frühstücksei nicht selber legen muss. Dann widmet er sich mit „Danke, Fußball“ (Lied 4) der für die Fans ganz große Sache. Nicht nur beim Fußball, sondern auch real gleicht das Leben oft einer „Achterbahn“ (Lied 5). Da ist mann oder frau froh, jemanden an seiner Seite zu haben. Dieser jemand ist zwar unsichtbar, aber als Kraft spürbar. Es ist eben ein Wunder für Eickhoff, dass er glauben kann. Erklären kann er es zwar nicht, aber es ist einfach wunderbar – so das Glaubenslied „Frag mich nicht“ (Lied 6). Natürlich glauben die Männer zu wissen, was die Frauen brauchen, nämlich einen zärtlichen und behutsamen Partner, aber sie mag lieber den „Wolf im Schafspelz“ (Lied 7), ein erstaunliches Lied über die Geschlechterdynamik. Aufgrund der Modernheit der Liebe kann daraus nur ein „Nüchternes Liebeslied“ (Lied 8) entstehen abseits allen Kitsches, den sonst die Liebeslieder der Schlagerwelt auszeichnen. Mit seinem Schnellsprechlied „Meine Masche“ (Lied 9) hatte der Künstler eine Pause verdient, in der mann oder frau auch Zeit hatte, das bisher gehörte sich setzen zu lassen.
Mit „Nichts als Zweifel“ (Lied 10) startete er ganz melancholisch in die zweite Runde, einem Lied, in dem er den Tod eines nahen Menschen verarbeitet, der ihn fassungslos zurücklässt, doch am Ende blüht die Hoffnung auf, dass der Verstorbene eine Zukunft hat ohne Leid. Auch einen Blick in die Ewigkeit bietet mitten im Leben „Ein perfekter Augenblick“ (Lied 11), doch leider verblasst er so schnell. So wie auch andere Dinge, weswegen der Liedermacher das nächste Lied „Operation Schönheit“ (Lied 12) seinem Schönheitschirurgen widmen. Dem Publikum blieb fast das Lachen im Halse, als er eine Pointe nach der anderen abschoss. Nach der Schönheitsoptimierung kann Eickhoff karrieretechnisch endlich durchstarten und erlebt dabei „So viele gute Laune (Musikantenstadl)“ (Lied 13), eine perfekte Karel- Gott-Parodie. Völlig erschöpft nach so viel Schunkelgemütlichkeit zu Hause angekommen steht plötzlich „Die Weihnacht vor der Tür“ (Lied 14) , ohne dass Eickhoff sich auf dieses hohe Fest vorbereiten konnte. Nach drei Litern Glühwein entpuppt sich die Weihnacht als der kostümierte Osterhase. Kaum dass mann oder frau nicht mehr grillt, wird mann oder frau ab Anfang September an den „Advent“ (Lied 15) erinnert, da es spätestens da schon Spekulatius, Lebkuchen Plätzchen in den Supermärkten gibt. Der lichtfrohen Zeit schloss seine Ode an uns alle an. Jeder Mensch ist ein „Kleines Licht“ (Lied 16), aber er leuchtet doch und bringt in seiner Menge Helligkeit und Wärme ins Leben. Nach begeistertem Applaus kam er für zwei Zugaben auf die Bühne „Die Sache mit der Deutschen Sprache“ (Lied 17) und „30 Plus“ (Lied 18). Leicht und vergnügt hatte Klaus-André Eickhoff das Publikum durch seinen Liederkosmos geführt mit seiner warmen Baritonstimme, seinem galanten Klavierspiel und seiner formvollendeten und sehr menschlichen Conference. Äußerst zufrieden ging das Publikum nach Hause mit der Hoffnung im Herzen, ihn vielleicht im nächsten Jahr noch einmal zu erleben.

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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