Die SGL-Kapelle ist auch während Corona aktiv... nicht nur musikalisch

Diesmal nicht in Musikantentracht sondern in staubiger Arbeitskleidung: Musikanten der SGL-Werkskapelle bei der Renovierung des alten Kinos zum „Haus der Musik“; im Vergleich vorher/nachher - was an einem Renovierungstag durch die Musikanten alles geschafft wurde | Foto: SGL-Werkskapelle
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  • Diesmal nicht in Musikantentracht sondern in staubiger Arbeitskleidung: Musikanten der SGL-Werkskapelle bei der Renovierung des alten Kinos zum „Haus der Musik“; im Vergleich vorher/nachher - was an einem Renovierungstag durch die Musikanten alles geschafft wurde
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Was macht eine Musikkapelle in einem Corona-Jahr?

Das fragen sich vermutlich viele, die sonst auf diversen Festen und Veranstaltungen Blasmusik zur Untermalung genießen. Das fragen sich aber auch viele Musikanten, die ihr Instrument zwar daheim nutzen dürfen, aufgrund der – wie wir alle in diesem Jahr gelernt haben – hohen Luftverwirbelung mit geschätzt ungleich höherer Virenverteilung weder bei Gesamtproben noch bei Auftritten spielen dürfen.

Voller Probenelan starteten die knapp 100 aktiven Musikanten der SGL-Werkskapelle, der SGL-Jugendkapelle und des Vororchesters in das Jahr 2020: Mitte März sollte das Frühjahrskonzert unter der Leitung unseres Dirigenten Germán Moreno Lopéz stattfinden. Es wurden bereits die letzten Feinheiten geprobt, die Programme gedruckt, für die Bewirtung die Speisen eingekauft und dann kam der erste Lockdown. „Gut, dann spielen wir die Stücke eben an den Serenaden im Sommer!“ – dachten wir Musikanten.
Der Sommer kam, leider ohne Johannifeuer, ohne Serenaden mit benachbarten und befreundeten Kapellen, ohne Feste, ohne Blasmusik.

Ab Juni durften immerhin Proben abgehalten werden. Zuerst mit 10 Personen incl. Dirigent, später mit 20 Musikanten, dann je nach Raumgröße und Abstandsregeln entsprechend mehr. Die musikalischen Leiter und der Dirigent waren sehr einfallsreich, damit alle Musikanten möglichst gerecht eingeteilt werden konnten. So wurden nach den aktuellen Richtlinien (die sich aber oft wöchentlich änderten) Pläne geschrieben, Probenzeiten angepasst und Ideen für kleine Auftritte entwickelt. Doch schon Anfang Oktober machte uns das bekannte Virus wieder einen Strich durch die Rechnung: wieder zu hohe Inzidenzzahlen, wieder keine Proben, wieder keine Auftritte.


Also was macht nun eine Musikkapelle in diesem Corona-Jahr?

Immerhin haben wir das Großprojekt „Haus der Musik“, das uns ein Ziel vorgibt: Im Jahr 2022 wollen wir dort unser neues Probeheim haben! Vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten, in denen es gelockerte Kontaktbeschränkungen gab, haben sich viele aktive und passive Musikanten kräftig ins Zeug gelegt und wichtige erste Abbruch- und Vorbereitungsarbeiten für die Renovierung des alten Kinos geleistet.
So wurden Wände, alte Sanitäranlagen, Fliesen, Podeste, Wandverkleidungen, Inneneinrichtungen und alte Elektoinstallationen herausgerissen, sortiert, verpackt, in Container geworfen; gerne hätten wir mit unseren Musikfreunden vom JBO noch viel mehr geschafft, aber zu unserem Leidwesen sind erst einmal alle Arbeiten, die von uns in Eigenleistung erbracht werden konnten, erledigt. Mit Hilfe von kostenlosen Leihmaschinen und -werkzeugen der Firmen Balleis Industrie- und Werkstattbedarf, Gollinger Werkzeug + Maschinen, Ruisinger Bau und Kaminbau Bartosch konnten inzwischen neben den 150 Planungsstunden des vereinseigenen Bauausschusses auch 427,5 Arbeitsstunden geleistet werden.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren und unsere Bauhelfer, der Jüngste mit 11 Jahren hat genauso wertvoll angepackt wie unser ältester Helfer im Rentenalter.

Auf diese Weise können wir den Zusammenhalt in unserer Kapelle auch in dieser Krisenzeit unter Beweis stellen. Auch wenn das Bauen und Renovieren und die Vorfreude auf das „Haus der Musik“ großen Spaß machen, so freuen wir Musikanten uns wirklich schon wieder sehr auf das „echte Musikspielen“ mit vielen Gästen und Zuhörern!

Bürgerreporter:in:

Claudia Buchschuster aus Meitingen

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