22. Türchen: Die Türen meines Lebens und die Tür, die bleibt

Ja, bald ein letztes Mal, Jesus ist die Tür.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich träume davon, loszuziehen und
die wichtigsten Türen zu suchen,
Türen, die für wichtige Phasen
meines Lebens stehen,
die mich für mein Leben geprägt haben,
die Teil meiner Lebensgeschichte sind.

Gibt es diese Türen noch,
wurden sie modernisiert
oder sind sie verschwunden?
Gibt es das Gebäude
vielleicht gar nicht mehr?

In Gedanken starte ich
meine Zeitreise.
Geburt - Kindergarten - Schule -
Berufsausbildung - ...............
Bei manchen Türen weiß ich es,
bei anderen nicht.
Sie habe ich völlig aus den Augen verloren.

Wann durchschritt ich die Tür
das erste Mal?
Wann schloss sie sich
unwiederbringlich für immer?
Öffneten sich mir weite
oder enge Räume?
Konnte ich mich entfalten
oder verkümmerte ich?
Was wurde mir geschenkt?
Was musste ich mir erkämpfen?
Welchen Stellenwert hat
die damalige Erfahrung
für mich heute noch?
Was spielte sich dahinter ab -
Lachen und Weinen,
Freud und Leid,
Neubeginn und Abschied,
Erfolg und Misserfolg, ....................

Bestimmte Türen bleiben.
Oder wenigstens hoffe wir Menschen
dass sie so bleiben, wie sie sind.

Und ich denke
an eine meiner letzten Taufe.
Plötzlich hatte
der frisch gebackene Großvater
feuchte Augen.
Er war sehr stolz,
denn er wusste sich
im Augenblick der Taufe beschenkt
- und zwar unverdientermaßen
von dem da oben.
Wir Christen nennen ihn Gott
oder Vater im Himmel.

In diesem Augenblick
wurde es ihm so richtig bewusst.
Ich stellte nur mit leiser Stimme fest:
"Sie haben Tränen in den Augen."
Er antwortete:
"Ich bin so glücklich.
Hier wurde ich konfirmiert
vor bald 50 Jahren.
Und so wenig hat sich
hier verändert.
Jetzt wird hier
mein erstes Enkelkind getauft.
Ich bin so glücklich.
Ich bin meinem Herrgott
so dankbar dafür."

Wir feierten ein Fest des Lebens,
denn die Kirche ist für die Menschen
und nicht die Menschen für die Kirche.
Ohne Menschen
geht es aber trotzdem nicht.

Die Kirche soll bleiben
wie der Fels in der Brandung
in einer Zeit,
in der alles im Fluss ist
- Leuchtturm in den Stürmen
des Lebens.

Das kann die Kirche auch sein,
wenn ich eine einzige Tür durchschreite,
eine Tür, die immer bleibt
- treu und mir den Rücken stärkend,
denn sie liebt, sie vergibt, sie heilt.
Es ist Jesus, der von sich sagt:
"Ich bin die Tür.
Wer durch mich ein- und ausgeht,
wird Weide finden."
Der Hunger und Durst nach Leben,
nach wahrem Leben wird gestillt werden.
Hinter dieser Tür finde ich den Gott,
der ein Herz für mich hat
und ich bin mit mir selbst,
meinem Menschen und meinem Leben
im Reinen.

Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
genau solche Türerfahrungen
und einen behüteten Ausklang
des Advents 2009: Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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