25. Türchen: Die Hirten auf dem Felde

Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und das Wunder sehen, was da geschehen ist!

Liebe Leserin, lieber Leser,

kalt und unbarmherzig ist diese Nacht,
doch sie müssen hier draußen
Wache halten bei den Schafen.
Sie haben kein festes Dach über dem Kopf.
Sie sind Wind und Wetter
und den wilden Tieren ausgesetzt.
Mit Stock, Stein und Schleuder
verteidigen sie die Schafe
vor den wilden Raubtieren.
Die Schafe wären für sie leichte Beute,
wenn nicht die Schäfer da wären.

Kalt und unbarmherzig ist
auch die Gesellschaft.
Ausgestoßene sind sie.
Niemand will sie in
den befestigten Städten haben.
Manch einer versteckt sich
bei ihnen vor der Verfolgung
durch die Justiz,
weil sie etwas ausgefressen haben.
Bei diesen rauen Gesellen, den Hirten
haben sie Unterschlupf gefunden.

Andere gehen ganz bewusst
an diesen Rand der Gesellschaft.
Sie haben Schiffbruch erlitten und
wollen mit den normalen Menschen
nichts mehr zu tun haben.
Ihre Sehnsucht, ihre Liebe
wurde enttäuscht.
Vom Leben erwarten sie nichts mehr.
Sie sagen sich:
"Wahre Freundschaft gibt es nur noch
zwischen meinem Schäferhund und mir.
Die Gesellschaft kann mir gestohlen bleiben.
Trotzig, aber auch traurig stehe ich
draußen vor der Tür."

Und genau diesem Rand der Gesellschaft
wird als erstes die frohe Botschaft geschenkt.
Der Engel des Herrn erscheint den Hirten
auf dem Felde als ein helles Licht.
Es vertreibt die Dunkelheit.
Zunächst macht ihnen
diese Helligkeit Angst,
denn sie deckt zu viel auf.
Doch die ersten Worte des Engels
lösen all ihre Ängste auf:
"Fürchtet Euch nicht!"
Umso erstaunter sind sie,
als sie die Fortsetzung hören:
"Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird:
Euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus,
der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen:
ihr werdet finden
das Kind in Windeln gewickelt
und in einer Krippe liegen."
Noch größer ist ihr Erstaunen,
als sie den Schlusschor der Engel hören:
"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens."
Sie gehören also zu den Menschen,
die Gott gefallen, die Gott liebt.
Und so brachen sie in der Mitte der Nacht auf
nach Bethlehem, um das Wunder zu sehen,
das da geschehen ist.

Also, liebe Leserin, lieber Leser,
brechen sie auf.
Auch wenn ihre dunklen Ecken und Kanten
erleuchtet werde, braucht Sie das nicht erschrecken.
Auch an den Rand gedrängt
lässt sie Gott nicht allein.
Und denken Sie nicht nur an Weihnachten
an die Ausgestoßenen, die die Gesellschaft
oder auch Sie an den Rand gedrängt haben.
Vielleicht können Sie sie wieder
mit ins Boot holen.
Lösen Sie Einsamkeit auf!
Sie brauchen keine Angst
zu haben vor ihnen.
Denn es sind auch nur Menschen,
die der Liebe bedürfen.
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser,
fröhliche Weihnachten und
ein behütetes neues Jahr 2010:
Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus Maiwald aus Meitingen

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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