Reisebericht Frankreich - Teil 3, Rocamadour

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Ein besonderes Highlight unserer Besichtigungstour in Frankreich, in der Präfektur Correze, war Rocamadour. Dies ist eine kleine Gemeinde in der Region Midi-Pyrenees und hat ca. 650 Einwohner. Der Name Rocamadour leitet sich von dem Heiligen Amadour, einem Eremiten, der hier am Fuß eines steilen Felsens (franz. ROC) Zuflucht fand, ab.

Dieser Amadour (diesen Namen soll er angenommen haben, zuvor war er der Zöllner Zachäus) soll nach Christi Tod von Jericho als Einsiedler nach Gallien gekommen sein und das Heiligtum gegründet haben. Er soll auch die Marienfigur aus einem Baumstamm geschnitzt haben - tatsächlich aber so Forschungen, soll das Gnadenbild der thronenden Gottesmutter aus dem 12. Jahrhundert stammen.

1166 wurde ein unverwester Leichnam mit verschiedenen Wunden gefunden und man glaubte den Leichnam von Amadour gefunden zu haben.

Die Wallfahrt zur schwarzen Muttergottes war im Mittelalter sehr berühmt. Viele Wallfahrer kamen jedoch nicht aus eigenem Antrieb hierher, sondern ihnen war die Pilgerfahrt als Buße auferlegt worden, oft auch als Strafe von weltlichen Gerichten. Davon zeugt die große zum Heiligtum führende Treppe. Der Bußwallfahrer hatte nach der Ankunft in Rocamadour ein Kleid aus grobem Stoff und Ketten an Hals und Armen anzulegen. Dann mussten sie auf Knien die Treppe zu einem Pranger hinaufsteigen. Vor dem Altar der Kapelle erflehte er Vergebung, worüber ihm eine Bescheinigung ausgestellt wurde. Dann konnte er das bleierne Pilgerabzeichen erwerben.

Bekannte Wallfahrer waren der Heilige Dominikus, der Heilige Bernhard von Clairvaux und der französische König Ludwig IX.. Der Philosoph Raimundus Lullus besuchte nach eigenem Zeugnis ebenfalls Rocamadour. Aber auch heute noch ist Rocamadour Teil des Buß-/Pilgerpfades - er ist Teil des Jakobsweges und man kann hier sein "Pilgerabzeichen" erhalten.

Zu dem auf der Klippe gelegenen Burg (stammt aus dem 14. Jahrhundert) gehören auch die darunterliegenden sieben Kapellen, die bedeutendste ist die Marienkapelle, die über der Krypta des Heiligen Amadour steht.

Der Zugang zu der auf der Klippe gelegenen Burg ist für Besucher möglich. Gegen ein geringes Eintrittsgeld kann man auf dem Dach dieser Burg wandern und hat einen atemberaubenden Überblick über die Region - jedoch nichts für Schwindelanfällige! Bei bestem Wetter konnten wir diese Stadt mit seinen Heiligtümern besichtigen, fernab von jeglichem Touristenauflauf - eine Seltenheit, wie uns Patrick Dimayuga, unser franz. Freund, später berichtete.

Bürgerreporter:in:

Bushido-Kai Meitingen aus Meitingen

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