Drei Tage Spass und das ohne Handy

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Jubiläum Heuer organisiert die Wasserwacht zum 25. Mal eine Kanufahrt auf der Altmühl. Warum eine logistische Meisterleistung dahintersteckt und sogar Wasser mitgenommen wird

Kanufahrer, Lagerfeuer und Zelten – seit 25 Jahren veranstaltet die Meitinger Wasserwacht im Rahmen des Ferienprogramms eine dreitägige Kanufahrt auf der Altmühl. 52 Kinder waren heuer bei der Jubiläumstour zwischen Pappenheim und Eichstätt dabei.

Die Veranstaltung stellt nicht nur eine große Verantwortung für die ehrenamtlichen Mitglieder dar. Es steckt auch eine logistische Meisterleistung dahinter. Denn für das Basislager, dem Zeltplatz nahe Dollnstein, wird bis auf frische Semmeln zum Frühstück, alles von Meitingen aus mitgenommen. Auch 1000 Liter Trinkwasser und das Brennholz fürs Lagerfeuer werden dafür im Lastwagen verstaut.

Anton Büchele, der Vorsitzender der Wasserwacht in Meitingen, war bislang jedes Jahr bei der Kanufahrt dabei. Er kann eine interessante Rechnung aufmachen: Wenn man durchschnittlich pro Jahr von 40 Kindern ausgeht, waren es in 25 Jahren 1000 Teilnehmer, die in diesen Jahren 9000 Semmeln, ebenso viele Würste und Steaks verdrückt haben und etwa 6000 Liter Getränke benötigten. Die ehrenamtlichen Betreuer kommen hochgerechnet in 25 Jahren auf die unglaubliche Zahl von 36 000 Stunden und verwenden zusätzlich jedes Jahr drei Tage ihres Jahresurlaubes für die Ferienaktion.

So starteten also auch in diesem Jahr wieder 52 Kinder mit dem Bus nach Pappenheim. Dort stiegen sie in die Kanus, um die ersten 14 Flusskilometer bis zum Zeltplatz zurückzulegen. In dieser Zeit wurde von den fleißigen Helfern das Basislager errichtet, die Küche aufgebaut, der Lastwagen ausgeladen und das Lagerfeuer angezündet. Der zweite Tag stand unter dem Motto Lagerleben, baden und basteln. In diesem Jahr konnte sich jeder sein Jubiläumshirt selbst bedrucken. Am Abend gab es natürlich Lagerfeuerromantik. Am nächsten Morgen musste schon wieder zusammengepackt werden und es ging noch einmal für die letzten 14 Kilometer bis kurz vor Eichstätt in die Boote. Dort wartete schon der Bus und es hieß Abschied nehmen.

Auf die Frage, was sich in den 25 Jahren seit dem Beginn der Ferienaktion alles verändert hat, sagt Büchele: „Die Kinder von heute brauchen mehr Unterhaltung oder besser gesagt einen Anstoßgeber oder Motor, der das Ganze am Laufen halt.“ Das sei bis vor einigen Jahren noch nicht so gewesen. Er vermutet, dass auch mit dem Zeitgeist zusammenhänge. Drei Tage ohne Handy und mobile Daten könnten für so manches Kind oder Jugendlichen schon eine etwas andere Erfahrung sein. Für Büchele ist wichtig, dass bei der Fahrt „die ganze Band miteinander einen riesen Spaß hat“.

Wichtig, damit auch alle wieder gesund zurückkommen, sind einige Regeln, die aber immer ohne Probleme umgesetzt wurden. Dazu gehört auch, dass kein Boot ohne Betreuer auf der Altmühl paddelt. Pro Boot sind also immer drei Kinder und ein Betreuer an Bord. Bislang sei auf diesen Fahrten, abgesehen von ein paar kleineren Blessuren und ein bisschen Heimweh, nichts größeres passiert.

Mitfahren darf bei dieser Aktion übrigens jeder, egal ob guter oder schlechter Schwimmer. Auch Kinder, die Medikamente einnehmen müssen oder ein Handicap haben, werden bestens betreut. Hauptansprechpartner für die Mädchen ist dabei Martina Zärle und für die Jungs Anton Büchele.

Wegem schlechten Wetter wurde die Tour übrigens nur einmal abgebrochen. „Wasserwachtler sind nicht aus Zucker“, sagt Büchele und grinst. Möglich ist das Ganze aber auch, weil die Gemeinde Meitingen sich jedes Jahr an den Kosten beteiligt und einen Teil der Kosten sponsort, den mit dem Beitrag von 48 Euro pro Kind, sind die drei Tage finanziell nicht abgedeckt. (zak)

Bilder Susanne Zander

Bürgerreporter:in:

Kathrin Zander aus Meitingen

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