Kein Krieg in Ohof: Teens als Botschafter der „Vergebung“

Ich brauch mehr Geld
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Wer es nicht erlebt hat, wird es nicht glauben. Siebzig Teens auf der Bühne, die sich erst ein paar Tage kennen? Chorgesang nach gemeinsamen Proben an drei Tagen? Musical-Theater mit Sinn und Humor und ein neunzig Minuten Programm samt Solisten, life Band und Gags mit frecher Fröhlichkeit lebensnah produziert? Die große Technik für Audio, Video und Licht und die kleinen Extras die hängen bleiben unauffällig in Szene gesetzt?
Ein Abend der Überraschung für den Unwissenden, der noch keinen der vielen ADONIA Chöre irgendwo in Deutschland bei einem der mehr als 190 Konzerten im Jahr life erlebt hat. Mehr als 4700 Teens pro Jahr und über 1000 Mitarbeiter sind begeistert unterwegs. In der Zentrale in Karlsruhe werden alle Camps in alle Details ausgearbeitet und dann von engagierten Ehrenamtlichen in Leben begleitet. Die Teens dürfen sich ausprobieren und sind dank der eigenen Talentschmiede schon früh selbst engagiert. Das Technik Team ist für manchen ein Sprungbrett, wie überhaupt die Camps jeden Einzelnen befügeln.
Deswegen war kein Kriegschaos auf der Bühne, auch wenn Djamal und Shanila langsam aber sicher über ihre Verhältnisse leben. Das Defizit steigert ihre Wünsche und die Kinder Jaro und Amita legen durch Smartphone und Paketdienste einen drauf. Es kommt wie es kommen muß: Es reicht nicht. Der Chor vertieft das bekannte Dilemma mit der Zeile: „I need money, money, money, money, money. Ich brauch mehr Geld.“
Der indische Maharadscha ist dagegen besser situiert, was sein Zahlenliebender Schatzmeister immer wieder aus dem Takt bringt. Selbstverständlich wacht er über das Vermögen – und ja, selbstverständlich gehorcht er seinem Chef. Die Familie erhält Unterstützung – zunächst mal 800.000 Rupien, die zaubervoll aus dem rollenden Tresor samt Beleuchtung geholt werden. Die Spirale dreht sich schneller – das viele Geld reicht nicht. Ein nächster Gang steht an – und die vier erhalten 7 Millionen und noch mal 30 Millionen.
Der Teens Chor intoniert dazwischen passende Songs mit Solisten besetzt und die Band schafft einen ansprechenden Klangteppich. Die Ton Technik schafft es eine saubere Akustik abzuliefern und so kommt es immer wieder zum Zwischenapplaus vom begeisterten Publikum. Fast hat man den Eindruck, was wenn mancher Song schon mitgesungen wird.
Ein Abend über die Macht der Vergebung, um Kriege zu beenden. Es war Frieden auf der Bühne – auch wenn der nicht so einfach zu halten war. Das familiäre Quartett verfiel ins alte Muster des Rechthabens und Nachrechnen. Wegen ein paar Rupien musste eine namenlose Rosenverkäuferin es büßen, was den Maharadscha entsprechend sauer stimmte.
Aber nun muss man hier nicht mehr verraten, da derselbe Chor am 7.4. in Celle, am 8.4. in Schwülper und am 9.4. in Garbsen auftritt. Mehr Info: https://www.adonia.de/

Bürgerreporter:in:

Matthias Boeddinghaus aus Meinersen

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