Geschenk an zwei Mitmenschen - Was das Leben zu bieten hat

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Wieder einmal habe ich ein kurzes schönes Erlebnis gehabt. Das zeigt mir immer wieder – gerade in Zeiten wie diesen - das unsere Welt und vor allem die Menschen in dieser Welt - noch nicht verloren sind.

Fast täglich füllen die Zeitungen und die Reportagen im Fernsehen unser Programm mit schlechten, unschönen, brutalen und fassungslosen Berichten. Die guten und schönen, die von Herzen kommenden Geschichten sind so unglaublich selten geworden – und doch gibt es sie noch. Manchmal sind sie schon vorbei, bevor man sie richtig realisiert hat.

Gestern war ich nach einer Woche Urlaub wieder am Arbeiten. Viele Menschen kommen zu mir auf Arbeit. Junge und Alte, Menschen, die gerade so über die Runden kommen und jene, die sich nicht so viele Gedanken über ihr Buget machen müssen.

Manche sind glücklich und lustig, andere sind übel gelaunt oder auch traurig. Die meisten Menschen sind gesund und doch gibt es auch die, denen das Schicksal – gesundheitlich – übel mitspielt. Es gibt die hetero-Päärchen und auch die Homesexuellen. Viele sind auch Nachbarn, Freunde oder eben die Menschen, die hier aufgewachsen sind und immer noch hier leben. Und es gibt die Touristen, die in unserem schönen Ostfriesland einfach die „Seele baumeln“ lassen.

Dann sind da noch die Fremdländer, die Menschen, die flüchten mussten aus ihrer – von Krieg und Terror beherrschten Heimat. Vor allem aus dem afrikanischen Raum sind hier einige Menschen „untergekommen“.

Nun steht diese liebe ältere Dame vor mir – mit einigen wenigen Artikeln. Direkt dahinter drei junge dunkelhäutige Männer mit zwei kleinen Artikeln auf dem Band. Sie unterhalten sich in ihrer Sprache und bekommen überhaupt nicht mit, was eben bei mir passiert.

Ich sage der netten Dame, was sie denn nun zahlen müsste und da beugt sie sich zu mir rüber und spricht leise:

„Ziehen Sie bitte die beiden Teile von den jungen Männern mit rüber, ich möchte das für sie zahlen. Diese Menschen sind immer so freundlich und nett und grüßen immer, wann und wo ich auch bin. Das finde ich so schön.“

Gesagt – getan. Die Dame zahlt den Betrag und die jungen Männer stehen nun vor mir und wundern sich, dass sie nichts bezahlen müssen.

Die Dame sagt ihnen, dass sei „ein Geschenk“, weil sie immer so freundlich sind. Sie verstehen es nicht und so sage ich, mit meinen kümmerlichen Englischkenntnissen:

"It's a present from the nice lady for you."

Ich sage Euch, liebe Freunde... die Gesichter dieser jungen Männer werde ich so schnell nicht vergessen. Diese Freude und auch die Dankbarkeit darin – dass war diesen Tag wert. Sie bedanken sich auf deutsch und verbeugen sich „leicht“ dabei und ich erkenne immer noch in ihren Gesichtern ihre Verwunderung.

Eins steht auf jeden Fall fest: Die alte Dame hat sich selber und auch den jungen Männern und letzten Endes auch mir - eine Freude gemacht - einfach so.

Da sieht man mal, es gibt sie noch, die Menschen mit Herz und Verstand. Menschen, die tolerant und unvoreingenommen agieren. Menschen, denen es egal ist – Wer, warum und aus welchem Land zu uns gekommen ist.

Diese Dame ist ein Mensch, die ihr Herz einfach hat sprechen lassen – ohne groß nachzudenken - wie einfach es doch sein kann.

Ich bin sehr dankbar für dieses Erlebnis – denn es macht Hoffnung, dass es immer noch Menschen gibt, die sich über die „kleinen“ Dinge im Alltag freuen und sie auch sehen. Die Welt ist so schnelllebig geworden – niemand hat mehr Zeit oder kann sich diese nehmen – es ist zum Teil ein echter Luxus – Die Zeit!

Viele kleine Begebenheiten erleben wir jeden Tag und oft sieht man sie einfach nicht.

Was sind schon fünf Minuten?

Lasst mal am Abend fünf Minuten den Tag „Revue passieren“. Ich bin sicher, dass das ein oder andere in den Sinn kommt, dem man vorher nicht so viel Bedeutung geschenkt hat. Das man vielleicht – gerade in diesem Moment denkt: Halt – dieser Person wollte ich noch etwas Nettes sagen oder zeigen. Und plötzlich erwischt man sich dabei, wie ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht, weil einem vielleicht genau so eine kleine Begebenheit, wie sie mir passiert ist, in den Sinn kommt.

Wir sollten immer versuchen mit offenen Augen und einem fröhlichen Herzen durch den Tag zu gehen. Dann fallen einem schöne Dinge wieder auf oder wieder ein, die vorher keine Bedeutung hatten.

MITEINANDER ist doch soviel schöner als GEGENEINANDER.

Schließlich gehört uns allen die Welt. Menschlichkeit zeigen und leben.

Lass dein Herz lachen und bleibe immer auf dem Weg, den Dein Herz Dir zeigt.

Der Schriftsteller Ernst Wiechert hat einmal sehr schön gesagt:

„ES IST MEHR WERT, EINE TRÄNE ZU TROCKNEN,
ALS TAUSEND ZUM FLIESSEN ZU BRINGEN!“

In diesem Sinne ... unser aller Nationalität ist MENSCH! Unser ALLER Schatten ist schwarz.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende mit vielen kleinen Begebenheiten, die Euch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Liebe Grüße
Eure Luise <3

Bürgerreporter:in:

Luise Naujocks-Schoolmann aus Marienhafe

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