Trotz Niederlage: Das war ordentlich

1. Damen Basketball Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – TSV Wasserburg 63:77.

Der Sieg ging erwartungsgemäß an die Gäste vom Inn. Doch die Höhe der Marburger Niederlage kann sich ebenso sehen lassen, wie die Spielweise der BC-Frauen. Durch den Ausgang der restlichen Partien rutschte das Pharmaserv-Team allerdings auf Rang elf, einen Abstiegsplatz. Jedoch fehlt zu den Playoffs nur ein Sieg.

Im Duell mit dem haushohen Favoriten gab es keine Überraschung. Zumindest nicht, was den Sieger betrifft. Nach dem schwachen Spiel in der Vorwoche war die Leistung der Marburgerinnen allerdings so nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

„Natürlich haben wir auch Körner gespart“, sagte Wasserburgs Trainer Bastian Wernthaler nach dem ungefährdeten Erfolg. Dem elften im elften Ligaspiel. Schließlich steht für den TSV am Donnerstag das Schlüsselspiel um das Weiterkommen im Eurocup an. „Meistens, wenn wir in der Liga mit 20 Punkten führen, brechen die Gegner ein. Doch Marburg hat nicht aufgegeben und sich wieder herangekämpft“, sagte der ehemalige Nationaltrainer. Ein Kompliment an einem Abend, an dem es für den BC eigentlich nur darum ging, sich gut zu verkaufen.

Und das taten die Gastgeberinnen. Zumindest über weite Strecken. „Mit dem zweiten und dem vierten Viertel bin ich zufrieden“, sagte BC-Trainer Patrick Unger. „Wir haben viele Sachen gut gemacht.“ Nebenbei habe er auch mit der Formation ein bisschen experimentiert. Brittany Wilson und Alissa Pierce wechselten sich auf den Positionen eins und zwei ab. „Das hat gut funktioniert“, freute sich der 31-Jährige. Und sein Co-Trainer ergänzte: „Das war heute Alissas bestes Spiel in dieser Saison. Auch wenn sie schon mal mehr Punkte gemacht hat.“

Der Tabellenführer ließ von Beginn an nichts anbrennen. Früh setzte er die Hessinnen unter Druck und traf selbst sicher. 9:0 führten die Gäste nach vier, 21:11 nach zehn Minuten. Bemerkenswert: Bei den Oberbayerinnen kam Nationalspielerin Anne Breitreiner von der Bank – und war am Ende Topscorerin der Partie. Für ein ausgeglichenes zweites Viertel sorgten vor allem Dreier von Brittany Wilson (2) und Jenny Crowder, sowie gute Szenen von Laura Masek. Der Rückstand zur Halbzeit (30:40) las sich erträglich.

Weniger erträglich waren für die Marburger Zuschauer die ersten vier Minuten nach dem Seitenwechsel. Zwölf Zähler für die Gäste, null für den BC (30:52). Doch dann passierte das, was Julia Köppl und Brittany Wilson im Begleitheft zum Spiel versprochen hatten: bis zum Schluss zu kämpfen. Der Rest des dritten Durchgangs verlief ausgeglichen. Auch weil Wasserburg ordentlich durchwechselte.

Der Schlussabschnitt gehörte dann aber den Lahnstädterinnen. Nach dem 44:69 (33.) legten sie sich nochmal richtig ins Zeug. Angetrieben von Tonisha Baker schenkten sie den Gästen 14 Punkte in Serie ein. 58:69 bei noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr. Normalerweise ein Szenario, in dem man noch mit einem Sieg liebäugelt. Nicht aber, wenn es gegen eine Mannschaft von der Klasse Wasserburgs geht. Dessen Trainer hielt es dann aber doch für sicherer, wieder sein Stammpersonal einzuwechseln. „Das hat mich schon sehr gefreut“, sagte seine Kontrahent mit einem Augenzwinkern.

In den Schlussminuten bekam dann Marburgs Lisa Schwarzkopf ihren ersten Auftritt auf dem Bundesliga-Parkett. Am Ende konnten Zuschauer, BC-Team und der Halbzeitmeister zufrieden sein. Einziger Wehrmutstropfen für den TSV: Bereits im ersten Viertel knickte Svenja Brunckhorst um. Die Nationalspielerin konnte danach nicht mehr eingesetzt werden. „Ich glaube, es ist nichts Schlimmes“, sagte die 23-Jährige. „Das hoffe ich auch“, meinte der BC-Coach und ergänzte: „Ich drücke die Daumen, dass Svenja am Donnerstag wieder spielen kann und es im Eurocup mit dem Weiterkommen klappt.“

Fun Fact: Die Reboundbilanz von 38:27 für den BC.

Fail Fact: Erstmals seit 20 Jahren steht die Marburger Vertretung nach der Hinrunde auf einem Abstiegsplatz.

Statistik:
Viertel: 11:21, 19:19, 10:22, 23:15.
Marburg: Baker 10 Punkte (5 Rebounds, 3 Steals), Crowder 5/1 Dreier, Köppl (5 Reb.), Koop 8 (6 Reb.), Masek 4, Pierce 9 (7 Reb., 5 Assists), Schaake 12, Schwarzkopf, Thimm 5 (6 Reb.), Wilson 10/2, Winterhoff. Feldwürfe 42 Prozent (27/65), Freiw. 67 Prozent (6/9), Reb. 38 (def. 27), Turnover 16, Ass. 6, St. 8, Blocks 2, Fouls 21.
Wasserburg: Breitreiner 19/3, Brunckhorst 2, Calvelo, Cannon 17 (5 Reb.), Jurcenkova 3 (5 Reb.), Peddy 14/2 (7 Reb., 3 Bl.), Romeo 3/1, Sten 4, Vogel 3/1, Vujacic 3, Wagner 9/1. Feldw. 43 Prozent (27/63), Freiw. 71 Prozent (15/21), Reb. 27 (d. 20), TO 11, Ass. 11, St. 8, Bl. 5, Fo. 15.
SR: Bohn, Jelenic. Z: 400.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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