Autsch! Sonderschicht am Sonntag

Diana Voynova (rechts, gegen Jessica Höötmann) war gegen in Bad Aibling Marburgs erfolgreichste Punktesammlerin. Foto: Sabine Köppl
  • Diana Voynova (rechts, gegen Jessica Höötmann) war gegen in Bad Aibling Marburgs erfolgreichste Punktesammlerin. Foto: Sabine Köppl
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Planet-Photo-DBBL: Playoff-Viertelfinale, Spiel 2: Bad Aibling Fireballs – BC Pharmaserv Marburg 65:58 (Serie „best of three“ 1:1).

Entscheidungsspiel in Marburg: Sonntag, 16 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle.

Ob die dienstälteste Mannschaft der Liga oder ein Aufsteiger ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einzieht, bleibt offen. Am Freitagabend zog sich das Pharmaserv-Team im Höllenfeuer des „Firedome“ zu Bad Aibling leichte Verbrennungen zu. Die Serie „best of three“ steht nun 1:1. Damit entfällt der freie Sonntag. Das Gute: Marburgs Basketball-Fans bekommen vor Ostern noch ein Spiel zu sehen.

Mit einer Choreografie wollte das Publikum in der Kurstadt „Das Wunder von Aibling“ heraufbeschwören. Ein Wunder ist der Sieg der Fireballs natürlich nicht. Schon einmal haben sie in dieser Spielzeit Marburg geschlagen. Und unter der „Feuerkuppel“ hat der südlichste Erstligist eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr verloren. Bewundernswert ist die Leistung der Gastgeberinnen dennoch, spielen sie doch seit Wochen in Minimalbesetzung.

Marburg fand erst spät ins Spiel (0:9, 4. Minute) und lief lange Zeit der ziemlich lauten Musik hinterher, die oft auch noch während lief, wenn der Ball schon längst im Spiel war. Erst nach dem 8:20-Rückstand und einer Bad Aiblinger(!) Auszeit (14.) wurde es besser. Die BC-Verteidigung stand jetzt besser, und im Angriff fand der Ball nun auch mal den Weg in den Korb. Allerdings immer noch zu selten. Mindestens zehn leichte Zähler ließen die Gäste vor dem Seitenwechsel liegen. Dennoch: Beim 28:26 (20.) gab's die erste Marburger Führung, bei 28:28 ging es in die Kabine.

Aus der kamen die Hessinnen frischer zurück. Ein 13:2-Lauf beruhigte die Gemüter der 16 mitgereisten BC-Anhänger. Doch die Gastgeberinnen ließen nicht locker, kamen auf 41:47 zur letzten Pause heran und übernahmen mit neun Punkten in Folge wieder die Führung. Die holte sich Marburg nach einer vierminütigen Scoring-Flaute beider Teams noch einmal zurück (55:53, 36.). Doch zwei Dreier und zwei Freiwürfe brachten den Tabellensechsten auf die Siegerstraße.

So geht die Serie also über die volle Distanz: Das dritte und entscheidende Spiel findet schon diesen Sonntag statt. Die Mannschaft mit dem besseren Tabellenplatz hat Heimrecht. Also der Dritte, der BC Pharmaserv. Sprungball in der Georg-Gaßmann-Halle ist um 16 Uhr. Als Zeichen des Zusammenhalts bittet die Mannschaft auch diesmal alle Fans, in weißem Oberteil zu kommen, der Farbe des Heimtrikots. Der Sieger spielt im Halbfinale gegen Keltern.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Leider haben wir wieder unser altes Gesicht mit der Auswärtsschwäche gezeigt. Wir haben uns auch ein bisschen selbst geschlagen. Im ersten Viertel waren wir nicht auf der Höhe. Im zweiten und weite Teile des dritten haben wir gut gespielt. Aber dann haben wir uns bei elf Punkten Vorsprung durch eine Auszeit aus dem Konzept bringen lassen. Da haben wir viele Sachen falsch gemacht und waren mental nicht auf der Höhe. Wir werden aber den Kopf nicht in den Sand stecken. Es ist am Sonntag ein ,Do or dieʻ-Spiel auch für uns. Da wollen wir Charakter zeigen. Wir wollen nicht so nervös, sondern unser Spiel spielen. Dabei hoffen wir auf unsere Heimstärke. Aber wir dürfen nicht nur hoffen, sondern wollen am Sonntag zeigen, was in uns steckt.“

Svenja Greunke (Spielerin Marburg):
„Es ist ärgerlich, dass in der ersten Halbzeit so viele Korbleger nicht reingegangen sind. Aber wir waren schon ein bisschen nervöser als zu Hause. Im dritten Viertel haben wir das gespielt, was wir wollten. Bad Aibling hat aber viele Würfe auch mit einer Hand im Gesicht getroffen. Da kann man nichts machen. Aber wir haben auch viele Fehler gemacht. Da muss sich jede fragen, was sie falsch gemacht hat. Aber wir nehmen das Positive mit: dass wir uns nach dem schlechten Start wieder rangekämpft haben. Ab dem Samstag-Training schauen wir aber nicht mehr zurück, sondern nur noch auf Sonntag. Wir haben diese Saison schon gezeigt, dass wir auch nach Rückschlägen wieder zurückkommen können. Es liegt jetzt an uns, am Sonntag in Marburg zu zeigen, dass wir eine richtig gute Mannschaft sind.“

Oliver Schmid (Trainer Bad Aibling):
„Es war allen klar, dass wir nicht nochmal so spielen, wie im ersten Spiel. Und wir haben in dieser Saison immer dann am besten gespielt, wenn wir mit dem Rücken zur Wand standen. Wir können dann noch eine Schippe drauflegen. Das ist ein Charakterzug der Mannschaft. Wir haben gesagt, egal, was wir heute machen, wir machen es mit Intensität und Herz. Wir sind ein bisschen abhängig davon, dass wir von außen treffen. Das haben wir getan, und so konnten wir auch unterm Korb Druck aufbauen. Wir hatten einen super Start und Marburg hat sich ein bisschen beeindrucken lassen. Wir haben Selbstvertrauen getankt und mit Emotion gespielt. Die Mädels standen so unter Strom, dass ich sie manchmal kaum erreicht hab. Es wird aber schwer, diese Leistung am Sonntag in Marburg nochmal abzurufen.“

Fun Facts zum Mut machen: Marburgs Bilanz im Viertelfinale … nach 1:0-Führung: 10-1 (2006), mit Heimvorteil: 11-2 (2006, 2014), als Dritter: 4-0. – Bilanz in Heimspielen gegen Bad Aibling: 3-0.

Fail Facts: 50. Niederlage in den Playoffs seit dem Wiederaufstieg 1992 (95 Spiele). – Freiwurquote 58 Prozent (7/12). – Drei Dreier sind der drittniedrigste Wert dieser Saison (1 und 2 gegen Herne). – Bilanz in der Bundesliga in Bad Aibling: 0-2. – Im Scouting stimmen allein bei Marburg für sechs der zehn Spielerinnen die Punkte nicht. Nachstehend (für Marburg) die Punkte aus eigenen Aufzeichnungen.

Statistik
Viertel: 16:6, 12:22, 13:19, 24:11.
Bad Aibling: Bradaric 13 Punkte/1 Dreier (9 Rebounds, 8 Assists), Hebecker 2, Höötmann 14, Kancevic, Recoura 7/1, Schnorr 10, Sherbert 19/5 (12 Reb.). Feldwurfquote 41 Prozent (27/66), Freiwurfq. 100 (4/4), Reb. 35 (def. 28), Turnovers 8, Ass. 13, Steals 9, Block 0, Fouls 9.
Marburg: Baker 12/1, Barra, Bradley, Greunke 7 (7 Reb.), Köppl 7/1, Putz, Schaake 8, Wilke 5, Voynova 14 (7 Reb.), Yohn 5/1. Feldwq. 39 (24/61), Freiwq. 58 (7/12), Reb. 38 (d. 28), TO 12, Ass. 4, St. 9, Bl. 4, F. 12.
Schiedsrichter: Benjamin Barth, Benedikt Loder. Zuschauer: 800.

Spielplan für die Playoffs:

In den ungeraden Spielen hat die nach der Hauptrunde besser platzierte Mannschaft Heimrecht, Ausnahme: Duell um Bronze.

Viertelfinale (Best of three / zwei Siege nötig):
Wasserburg/Platz 1 – Chemnitz/8 (2:0), Keltern/2 – Hannover/7 (2:0), Marburg/3 – Bad Aibling/6 (1:1), Saarlouis/4 – Herne/5 (1:1).

Spiel 1: Marburg – Bad Aibling 82:53 (Serie 1:0)
Spiel 2: Bad Aibling – Marburg 65:58 (Serie 1:1)
Spiel 3: Sonntag, 09.04., 16 Uhr: Heimspiel in Marburg (Georg-Gaßmann-Halle)

Halbfinale (Best of three):
Wasserburg gegen Sieger (Saarlouis/4 – Herne/5), Keltern gegen Sieger (Marburg/3 – Bad Aibling/6).

Spiel 1: 15./16./17.04. (Sa./So./Mo., Osterwochenende)
Spiel 2: Fr., 21.04.
Spiel 3: So., 23.04. (falls nötig)

Duell um die Bronze-Medaille (Addition):
Hinspiel: Fr., 28.04.
Rückspiel: So., 30.04.

Finale um die Meisterschaft (Best of five / drei Siege nötig):
Spiel 1: Fr., 28.04.
Spiel 2: So., 30.04.
Spiel 3: Mi., 03.05.
Spiel 4: Fr., 05.05. (falls nötig)
Spiel 5: So., 07.05. (falls nötig)

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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