Saisonrückblick 2015/16 – Teil 2: Rückrunde

Auch eine Niederlagen-Serie konnte dem Mannschaftsgeist nichts anhaben. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • Auch eine Niederlagen-Serie konnte dem Mannschaftsgeist nichts anhaben. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • hochgeladen von Marcus Richter

Höhen, Tiefen und Rekorde.

Auswärtssieg in Nördlingen (78:53 / 8 Siege, 4 Niederlagen).
Mit einem Sieg geht’s in die Weihnachtspause. Bis kurz nach dem Seitenwechsel ist es ein offenes Spiel. Dann legt Marburg richtig los und führt nach 30 Minuten mit 60:38. Katie Yohn stellt mit sieben Dreiern in einem Spiel den Team-Rekord ein. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht so konzentriert. Im dritten Viertel haben wir devensiv besser gearbeitet und auch beim Rebound. Wir haben einfach mehr Energie auf’s Feld gebracht“, freut sich die Flügelspielerin.
Top: Yohn (22 Punkte / 7 Dreier), Greunke (10 Rebounds), Benet (5 Assists).

Heimsieg gegen Halle (85:71 / 9:4).
Start-Ziel-Erfolg für Marburg. Nach deutlichem ersten Viertel für den BC (30:21) beißen sich die Gäste ins Spiel zurück (35:41, 15). Richtig gefährlich wird es für das Pharmaserv-Team zwar nicht mehr (81:63, 36.). Dennoch ist Trainer Patrick Unger nicht ganz zufrieden: „Wir haben phasenweise kopflos gespielt. Von außen haben wir heute nichts getroffen. Dafür aber die Inside-Spielerinnen. Das ist unser Spiel: Team-Basketball. Nicht zufrieden bin ich mit den Rebounds am eigenen Brett.“
Top: Baker (19).

Auswärtsniederlage in Rotenburg (71:75 / 9:5).
Nach sechs Siegen in Folge (inklusive zwei Pokalspielen) setzt es wieder eine Niederlage – wie immer in Rotenburg und Scheeßel. Lange Zeit setzt sich keine Mannschaft richtig ab. Zwischen der 35. und 36. Minute zieht Rotenburg mit acht Zählern in Folge auf 69:58 davon. „Es war das erwartet knappe und physische Spiel. Wir haben viele Fehler gemacht und müssen noch lernen, mit einem Rückstand umzugehen“, sagt Patricia Benet. „Wir waren manchmal nicht konzentriert genug und müssen als Mannschaft besser verteidigen. Wir werden weiter an uns arbeiten. Und bis zu den Playoffs haben wir noch Zeit, um uns zu verbessern.“
Top: Yohn (21/5).

Heimsieg gegen Oberhausen (85:44 / 10:5).
Mit 1:0 führen die Gäste. Dann lässt die Marburger Offensivmaschine keinen Zweifel am Spielausgang. Gekrönt wird der höchste Bundesliga-Sieg seit mehr als neun Jahren von einem Team-Rekord: Katie Yohn erzielt als erste Marburgerin in einem Spiel acht Dreier. „Wir haben viel positive Energie aufs Feld gebracht und eine gute Mannschafts-Leistung gezeigt. Aber wir können uns noch weiter verbessern. Unser Ziel muss sein, gar keinen Offensivrebound zuzulassen“, sagt die Top-Scorerin. „Für mich war es schon ein besonderes Spiel: den Rekord vor heimischem Publikum zu knacken, und dann sogar in einem Spiel, in dem meine Tante in der Halle zuschaut.“
Top: Yohn (27/8), Greunke (9 Reb.), Thimm (7 Reb.), Benet (4 Ass.).

Auswärtssieg in Freiburg (78:59 / 11:5).
So deutlich, wie es aussieht, war es gar nicht. Ohne zwei Verletzte angetreten, halten die Gastgeberinnen die Partie bis Mitte des dritten Viertels offen (36:40). Neun Punkte von Finja Schaake in Serie sorgen für den entscheidenden BC-Vorsprung. „Wir hatten gegen die Presse totale Probleme und haben dumme Fehler gemacht“, sagt Marburgs Tagesbeste. „In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir nochmal 20 Minuten reinhausen müssen. Es war wieder ein sehr intensives Spiel. Wir hatten den längeren Atem.“
Top: Schaake (21/3), Greunke (10 Reb.), Benet (4 Ass.), Lee (4 Blocks).

Heimniederlage gegen Saarlouis (83:86 / 11:6).
Gegen eine 60-prozentige Trefferquote des Gegners ist eigentlich kein Kraut gewachsen. Doch Marburg hält die Partie offen. Erst 1:55 Minuten vor Schluss holt Saarlouis beim 85:73 seinen höchsten Vorsprung. Es folgt ein verrückter Endspurt. Marburg hat bei drei Punkten Rückstand noch 14 Sekunden für den Ausgleich. Doch der letzte Wurf geht daneben. „Wir haben zu lange gebraucht, um in unser Spiel mit Aggressivität und Emotion reinzukommen. Wenn du dann gegen ein Top-Team wie Saarlouis acht bis zehn hinten bist, wird’s schwer“, sagt Svenja Greunke. „Es war dann am Schluss ein bisschen einfacher für uns, als wir nichts mehr zu verlieren hatten. Aber wir dürfen es gar nicht so weit kommen lassen.“
Top: Schaake (23/4), Baker (4 Ass.).

Auswärtsniederlage in Herne (51:54 / 11:7).
Im zweiten Spiel hintereinander hat Marburg in letzter Sekunden den Ausgleich in der Hand und scheitert. Diesmal waren allerdings nur zwei Sekunden Zeit. Durch die beiden Niederlagen gegen direkte Konkurrenten, ist die Hoffnung auf den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde nur noch minimal. „Wir haben über drei Viertel lang echt guten Basketball gespielt. Deshalb ist diese Niederlage echt bitter. Wir haben das Spiel aber nicht mit dem letzten Wurf verloren. Wir haben allein drei einfache Korbleger nicht reingemacht. Die Rebounds haben uns heute gekillt. Wir müssen jetzt wieder aufstehen. Sollten wir in den Playoffs gegen Herne kommen, bin mir sehr sicher, dass wir weiterkommen können.“
Top: Yohn (15/1), Greunke (9 Reb.).

Heimniederlage gegen Chemnitz (56:65 / 11:8).
Bis zum 26:13 Mitte des zweiten Viertels verlief alles nach Plan. Dann drehte der Tabellenvorletzte auf. Ab der 29. Minute lief Marburg nur noch hinterher. Das Ergebnis wurde aber erst durch taktische Fouls so deutlich. „Bei uns ist das Selbstvertrauen nicht mehr da. Hier ein verpasster Lay-up, da eine falsche Entscheidung. Das Herne-Spiel hat uns einen Knacks mitgegeben“, sagt Birte Thimm. „In der Halbzeit waren wir noch guter Dinge. Aber dann war es ein schleichender Prozess. Du sitzt auf der Bank und siehst genau, was wir besser machen können. Und dann kommst du rein und es klappt einfach nichts.“
Top: Schaake (14), Thimm (8 Reb.).

Auswärtsniederlage in Wasserburg (67:104 / 11:9).
Vierte Niederlage in Folge. Gegen Wasserburg nicht dramatisch, aber in der Höhe unschön. Nur in der ersten Viertelstunde hält Marburg dagegen (26:34). „Das erste Viertel war sehr, sehr gut. Da hatten wir eine gute Intensität, haben schnell reagiert und den Ball gut laufen lassen. Dann haben wir teilweise nur halbherzig gespielt“, sagt Patrick Unger. Im zweiten Viertel haben wir uns viele ärgerliche Turnovers geleistet und so den 0:16-Lauf zugelassen. Mit den 67 Punkten offensiv bin ich zufrieden. Mit den Verletzungen von Birte, Tonisha und Patricia werden wir verantwortungsvoll umgehen und sehen, wie sich das entwickelt.“
Top: Greunke (16/2, 9 Reb.), Gaudermann (4 Ass.).

Auswärtssieg in Osnabrück (81:78 n.V / 12:9).
Den drohenden Abstieg vor Augen, liefert Osnabrück einen aufopferungsvollen Kampf. Marburg hat im Aufbau Probleme: Julia Gaudermann beruflich verhindert, Patricia Benet und Jana Putz während der Partie verletzt ausgeschieden. 18 Sekunden vor der Sirene rettet Katie Yohn's Dreier den BC in die Verlängerung. Dort bringt Finja Schaake mit zehn Zählern in Folge Marburg scheinbar auf die Siegerstraße. Doch Osnabrück schafft sechs Sekunden vor Schluss den Ausgleich. In letzter Sekunde schießt Yohn mit ihrem siebten Dreier das Pharmaserv-Team zum Sieg. „Es ist gut für den Kopf, mal wieder ein knappes Spiel zu gewinnen“, sagt Julia Köppl. „Man muss bedenken, dass es für Osnabrück um alles ging. Sie sind immer drangeblieben und haben jeden Fehler ausgenutzt, wie unser schlechtes Rebounding.“
Top: Yohn (24/7), Greunke (8 Reb.).

Heimsieg gegen Keltern (77:70 / 13:9).
Irgendwie ist beiden Mannschaften anzumerken, dass es nicht mehr um alles geht. Ihre Platzierungen stehen nach den Zwischenständen aus den anderen Hallen fest. Ebenso, dass man sich im Playoff-Viertelfinale wiedersieht. Letztmals liegt Keltern kurz vor dem Seitenwechsel vorn. Die spannendste Frage wird in der 27. Minute mit „Ja“ beantwortet: Katie Yohn stellt mit ihrem 62. Dreier dieser Bundesliga-Hauptrunde einen neuen Team-Rekord auf. „Es tut uns einfach gut, die Hauptrunde mit zwei Siegen zu beenden. In den letzten fünf Minuten hat man gemerkt, dass das Spiel beide Mannschaften sehr angestrengt hat. Beide Teams haben ja Verletzte“, sagt Kim Winterhoff. „Rückschlüsse von diesem Spiel auf die kommenden gegen Keltern kann man nur bedingt ziehen. Dann spielen beide wieder mit den heute noch Verletzten.“
Top: Schaake (18, 4 Ass., 4 Steals), Yohn (18/2), Greunke (12 Reb.).

Bilanz:
Rückrunde: 6 Siege, 5 Niederlagen (heim 3:2, auswärts 3:3)
Gesamt: 13 Siege, 9 Niederlagen (heim 6:5, auswärts 7:4), Platz 5.

Rückrunde (ebenso gesamt):
Höchster Sieg: +41 (85:44 gg. Oberhausen)
Knappster Sieg: +3 n.V. (81:78 in Osnabrück)
Höchste Niederlage: -37 (67:104 in Wasserburg)
Knappste Niederlagen: -3 (83:86 gg. Saarlouis, 51:54 in Herne).

Tagesbestleistungen (gesamt):
- Punkte: 27, Yohn (gg. Oberhausen)
- Dreier: 8, Yohn (gg. Oberhausen)
- Rebounds: 12, Greunke (gg. Keltern)
- Assists: 7, Benet (in Halle)
- Steals: 4, Baker (gg. Herne/Hinrunde), Schaake (gg. Keltern)
- Blocks: 4, Lee (in Freiburg).

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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