Ach, du dickes Ei!

Anders als vor einem Jahr, verlor Marburg in Keltern sein Playoff-Spiel am Ostersonntag.
  • Anders als vor einem Jahr, verlor Marburg in Keltern sein Playoff-Spiel am Ostersonntag.
  • hochgeladen von Marcus Richter

Planet-Photo-DBBL: Playoff-Halbfinale, Spiel 1: Rutronik Stars Keltern – BC Pharmaserv Marburg 77:60 (Serie „best of three“ 1:0).

Die Auftaktpartie ins Playoff-Halbfinale haben Marburgs Erstliga-Basketballerinnen deutlich verloren. Am Freitag im Rückspiel muss ein Sieg her, um weiter vom Finale träumen zu dürfen. Die Rutronik Stars waren in ihrem Heimspiel die bessere Mannschaft. Kunststück! Schließlich liegt der Tabellenzweite in der Setzliste auch einen Platz vor den Hessinnen.

Die Gastgeberinnen waren am Ostersonntag von Beginn an zielstrebiger, attackierten den Korb und trafen deutlich besser als der BC. Während der Pokalfinalist mehrfach auch schwierige Würfe ins Körbchen legte, eierte der Ball auf der anderen Seite eher mal wieder raus. Die Abpraller sicherten sich im Regelfall die Badischen und schraubten im Gegenzug den Vorsprung nach oben.

Mit 22:11 ging der erste Abschnitt an den Favoriten. Dann zeigten die Marburgerinnen ihr wahres Gesicht und kamen auf 23:24 heran. Doch die gute Phase dauerte nicht lange genug. Nach 21 Minuten führte Keltern mit 46:29 und kurz darauf bekam Marburgs Svenja Greunke ihr viertes Foul aufgebrummt. Gar nicht gut.

Dann riss Tonisha Baker mit mehreren spektakulären Aktionen ihre Mannschaft mit und brachte sie auf 45:53 heran (25. Minute). Die gut 30 mitgereisten BC-Fans schöpften Hoffnung. Doch während sich die Gäste nun immer wieder unnötige Ballverluste leisteten, baute Keltern seinen Vorsprung routiniert und treffsicher aus. Die Marburger Auferstehung blieb am Osterfest aus.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Spiel 2 der Serie „best of three“ findet kommenden Freitag, 21. April, 20 Uhr in der Marburger Georg-Gaßmann-Halle statt. Gewinnt Marburg, hat Keltern im Entscheidungsspiel (Sonntag, 17.30 Uhr) Heimrecht. Ansonsten spielt der BC wie im Vorjahr um Bronze.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„So eine Ergebnis kommt zustande, wenn man so ein erstes Viertel spielt, wie wir es getan haben. Wir haben das komplett verschlafen und uns früh den Schneid abkaufen lassen. Wir waren nicht aggressiv genug und haben den Ball nur um die Zone herumgepasst. Die restlichen drei Viertel haben wir soliden Basketball gespielt, hatten aber durch Svenja Greunke früh Foulprobleme und haben uns zu viele mentale Fehler geleistet. Wir sind alle enttäuscht, Freitag geht es aber wieder bei 0:0 los. Und wir wissen, dass wir ein gutes Team sind, auch wenn wir mal ein Spiel verloren haben. Wir waren gegen Bad Aibling schon in dieser Situation, unbedingt gewinnen zu müssen. Da war der Druck sogar noch größer, weil wir Favorit waren. Wir wollen weiterhin ins Finale und müssen dafür Freitag volle Kanne reinhauen.“

Finja Schaake (Spielerin Marburg):
„Wir haben das Spiel schon im ersten Viertel verloren. Wir waren ein bisschen überrascht von der Geschwindigkeit des Gegners und sind da überrannt worden. Keltern war super vorbereitet auf unsere Systeme, und so mussten wir uns immer wieder andere Optionen suchen. Dabei haben wir uns viele blöde Fehler geleistet und hätten besser auf den Ball aufpassen müssen. Zudem hatten wir Probleme im Rebound. Und wir hätten einigen Spielerinnen mehr auf den Füßen stehen müssen, wir wissen ja, wer die Würfe nimmt. Jetzt müssen wir das Spiel abhaken und uns auf Freitag konzentrieren. Dann können wir alles wiedergutmachen. Mit unseren Fans im Rücken wird das ein ganz anderes Spiel.“

Christian Hergenröther (Trainer Keltern):
„Wir waren auf Marburg gut vorbereitet und haben taktisch gut variiert. Die Mannschaft hat unser Konzept diszipliniert umgesetzt und so ist unser Plan aufgegangen. Marburg ist eine extrem gute Mannschaft, und wenn du in einem Playoff-Halbfinale eine Sekunde lang nicht aufpasst, kommt sie ins Laufen. So wie im zweiten Viertel. Da haben wir ein paar Anpassungen vorgenommen. Gegen Marburgs Verteidigung musst du deine Dreier treffen, um Räume zu bekommen. Das hat funktionert. Dennoch ist die Serie noch offen. Wir wissen, wie schwer es ist, in Marburg zu gewinnen. Wir hoffen, das Spiel am Freitag knapp zu halten, um am Ende zu gewinnen zu können. Die Trainingswoche wird entscheidend sein, weil für ein mögliches drittes Spiel dann nach Freitag kaum noch Zeit bleibt, um etwas zu verändern.“

Fun Facts: 750. Pflichtspiel seit dem Wiederaufstieg 1992 (VfL und BC). – 600. Pflichtspiel des BC Marburg. – Katie Yohn erzielt ihren 150. Bundesliga-Dreier (für Marburg) und klettert in der Marburger Allzeit-Bestenliste auf Rang 7.

Fail Facts: Erste Niederlage in den Playoffs in Keltern (2-1). – Das Scouting: Allein bei Marburg stimmen bei vier Spielerinnen die Punkte nicht. Nachfolgende Werte anhand des Spielberichtsbogens. Und 25:9 (wie das erste Viertel ausgegangen sein soll) stand es nie.

Statistik
Viertel: 22:11, 22:18, 18:18, 15:13.
Keltern: Ciappina (n.e.), Davis 13 Punkte/1 Dreier, Elbert, Marković 14/2, Mokube 4, Mayombo 8/2, Pokk 8, Schüler, Teilane 12, Vučurović 15, Wagner 3/1.
Marburg: Baker 10, Barra, Bradley, Greunke 10, Köppl 4, Putz, Schaake 9/1, Wilke 3/1, Winterhoff, Voynova 9, Yohn 15/3.
Schiedsrichter: Andreas Bohn, Hakan Senkesen, Kommissar: Robert Daumann. Zuschauer: 350.

Spielplan für die Playoffs:

In den ungeraden Spielen hat die nach der Hauptrunde besser platzierte Mannschaft Heimrecht, Ausnahme: Duell um Bronze.

Halbfinale (Best of three / zwei Siege nötig):
Wasserburg/Platz 1 – Saarlouis/4, Keltern/2 – Marburg/3.

Spiel 1: Keltern – Marburg 77:60 (Serie 1:0)
Spiel 2: Fr., 21.04., 20 Uhr: Marburg – Keltern (Georg-Gaßmann-Halle)
Spiel 3: So., 23.04., 17.30 Uhr (falls nötig): Keltern – Marburg (Speiterlinghalle, Dietlingen)

Duell um die Bronze-Medaille (Addition):
Hinspiel: Fr., 28.04.
Rückspiel: So., 30.04.

Finale um die Meisterschaft (Best of five / drei Siege nötig):
Spiel 1: Fr., 28.04.
Spiel 2: So., 30.04.
Spiel 3: Mi., 03.05.
Spiel 4: Fr., 05.05. (falls nötig)
Spiel 5: So., 07.05. (falls nötig)

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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