Griechenland: Debakel der Demoskopen

Endergebnis Wahlen Griechenland vom 20.09.2015 Quelle: Screenshot Wikipedia
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  • Endergebnis Wahlen Griechenland vom 20.09.2015 Quelle: Screenshot Wikipedia
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Den News-Blog des Neuen Deutschland zu den Griechenlandwahlen einsehen.
Erste Rede von Alexis Tsipras nach der Wahl nachlesen.

Tsipras droht Wahl-Desaster (Focus)

Kopf-an-Kopf-Rennen in Athen (Tagesschau)

Parlamentswahl Griechenland: Knappes Ergebnis erwartet (t-online)

So oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen zu den heutigen Wahlen in Griechenland - bis zum Abend. Als die Prognosen zum Wahlausgang nach Schließung der Wahllokale veröffentlicht wurden, sahen alle Umfragen SYRIZA und Alexis Tsipras als Wahlsieger.

SYRIZA und Alexis Tsipras klare Wahlsieger

Diese Tatsache wollte den bundesdeutschen Redakteur_innen offensichtlich nicht in den Kopf. Und passte wohl auch nicht so richtig in das je eigene Weltbild. Eine gerupfte Linke, hei, welch ein Festschmaus wäre das. Blöd, dass die Meldungen aus Griechenland nun gar so anders lauteten. Was machten die Nachrichtenredaktionen daraus?

In den Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten wurde weiter tapfer ein Kopf-an-Kopf-Rennen gemeldet. Erste Hochrechnungen sahen einen Vorsprung von 7 (!) Prozentpunkten von SYRIZA gegenüber der Neo Democratia (ND). Kopf-an-Kopf?

Die wichtigste Botschaft war dann, dass der Spitzenkandidat der ND seine Niederlage fair eingestanden habe. Wahlsieger SYRIZA und Alexis Tsipras wurden schwere Koalitionsverhandlungen vorhergesagt. Drei oder mehr Parteien seine wohl zur Regierungsbildung nötig. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die bisherige Koalition tuts auch.

Klaus Kleber stutzte den voraussichtlich neuen Regierungschef Tsipras schon einmal vorsorglich verbal herunter, indem er den Korrespondenten in Brüssel fragte, ob Tsipras wieder mit dem „Feilschen“ anfangen werde. Man merke: Bundesdeutsche verhandeln. Orientale – und Griechenland liegt ja halb im Orient – feilschen.

Auch die Abspaltung Laiki Enotita (Volkseinheit) hat SYRIZA offensichtlich nicht stark geschadet. Die frühere Parlamentspräsidentin Zoe Konstantopoulou, die für die SYRIZA-Abspaltung ins Rennen gegangen war, hat mit Blick auf die geringe Wahlbeteiligung von einem „Sieg für jene“ gesprochen, „die die Menschen an der Seitenauslinie halten wollten“.

Der Chef der Volkseinheit, Pangiotis Lafazanis, sagte am Sonntagabend laut Neuem Deutschland, „ab Montag werde Griechenland »ein Memorandum-Armageddon« erleben“. Die Partei, wird wohl am Einzug ins Parlament scheitern. Seine Partei habe „eine Schlacht verloren aber nicht den Krieg“, so Lafazanis weiter.

Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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