Einstein ade?

"Was die Sterne auf der Erde sehen". Illustration aus der "Kinder-Gartenlaube" von 1887.
  • "Was die Sterne auf der Erde sehen". Illustration aus der "Kinder-Gartenlaube" von 1887.
  • hochgeladen von Heinrich Rautenhaus

Die unabdingbare Geschäftsgrundlage der Relativitätstheorie Einsteins ist die Nichtüberschreitbarkeit der Lichtgeschwindigkeit, bzw. die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen gleichmäßig gleichförmig gegeneinander bewegten Bezugssystemen. Von dieser Voraussetzung scheinen in jüngster Zeit zwei bedeutende Physiker abgegangen zu sein.

In der Ausgabe vom September 2016 veröffentlichte "Spektrum der Wissenschaft" einen Originalbeitrag des Physik-Nobelpreisträgers Adam Riess und seines Kollegen Mario Livio . Darin findet sich der folgende Absatz:
"Dabei hängt die Zukunft unseres Universums entscheidend davon ab, was hinter der dunklen Energie steckt, und jeder kleine Unterschied hätte dramatische Konsequenzen. Wenn tatsächlich die Energie des Vakuums Ursache ist, dann geht die beschleunigte Expansion unaufhörlich weiter. In etwa einer Billion Jahren wird unsere Milchstraße mit ihren unmittelbaren Nachbarn eine einzige elliptische Galaxie gebildet haben. Alle anderen Galaxien entfernen sich unterdessen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit voneinander, so dass keine von ihnen mehr von hier aus wahrzunehmen sein wird. Selbst das uralte Nachglühen des Urknalls, das wir heute überall am Himmel als kosmische Hintergrundstrahlung messen, wird auf Wellenlängen gestreckt worden sein, welche die Größe des beobachtbaren Universums überschreiten, und damit unsichtbar. Diesem Szenario zufolge leben wir gerade in einem recht günstigen Zeitpunkt mit vergleichbar guter Aussicht aufs All." Hervorhebung stammt von mir.

In der Sendung "Die geheimen Akten der NASA" Folge "Kalter Krieger", gesendet am 23.1. 2017 auf N24 sagte der ehemalige Leiter des Weltraumobservatorium Hubble-Projekts Bob Williams: "Bei Inbetriebnahme von Hubble richteten wir das Teleskop auf ein völlig leeres Himmelsgebiet, von dem wir nichts wußten. Da beobachteten wir 2500 sehr undeutliche lichtschwache Galaxien, blasse Objekte, die sich extrem schnell bewegten, mit Überlichtgeschwindigkeit! " Dann kommen in der Sendung andere Astronomen zu Wort, die apotropäische Erklärungen liefern, wie etwa: Der Raum hat sich gedehnt, die Bewegung ist nur scheinbar überlichtschnell (was vielleicht für das von Adam Riess entworfene Szenarium zutrifft). Oder: Es sind keine Galaxien, sondern Wimps. Darauf Bob Williams: "Ihr glaubt nicht, daß es Galaxien sind? - Dann beweist es!"

Noch ein Wort zum Thema "Gravitationswellen": Wenn eine solche im LIGO - Detektor eintrifft, wird der Raum in diesem gedehnt und gestaucht, damit aber nicht nur der Spiegelabstand, sondern ebenso die Wellenlängen des Laserlichtes und zwar in gleichem Maße, denn elektromagnetische Schwingungen breiten sich ja im Raume aus: eine Änderung des Interferenzbildes kann damit gar nicht eintreten! Es sei denn, es handelt sich nicht um Gravitations-, sondern um Gezeitenwellen, die sich nur auf Festkörper im Detektor auswirken. 

Eine Dehnung und Stauchung des Raumes würde sich vielmehr in Änderungen der Wellenlänge, der Farbe, des verwendeten Lasers außern.

Kurios ist jedenfalls, daß sich im Falle der Überlichtgeschwindigkeiten beim Hubble Projekt der leere Raum gedehnt haben soll, beim LIGO-Detektor aber nicht.

Das Michelson-Gale-Experiment von 1925.

Vor Jahren wurde ich durch das Lehrbuch der Physik von Grimsehl und Tomaschek (1939) auf dieses Experiment aufmerksam. Albert Michelson hatte 1886 mit einem Interferometer untersucht, ob sich die Umfangsgeschwindigkeit der Erde zur Lichtgeschwindigkeit addiert, bzw. subtrahiert. Dies war nicht feststellbar gewesen. Aus dem negativen Ausgang dieses Experiments wurde allgemein geschlossen, daß die Lichtgeschwindigkeit in allen gleichmäßig gleichförmig bewegten Bezugssystemen (Inertialsystemen) die gleiche ist. Dies war die Grundlage für die Formulierung der Relativitätstheorie!

Doch 1925 wiederholte der Nobelpreisträger dieses Experiment. 1886 war der Interferometerarm noch etwa 14m lang gewesen. 1925 jedoch betrug die Diagonale des Lichtweg-Rechtecks ganze 1,9km, der Lichtweg verlief zudem in evakuierten Röhren.

Und siehe da: Nun zeigte sich der Einfluß der Oberflächengeschwindigkeit der Erde!

Der Nobelpreisträger und Einstein-Gegner Philipp Lenard triumphierte: "Der Äther wird also doch nicht von der Erde mitgenommen!" 

Eine großartige Darstellung dieses Experiments findet sich HIER.

Bürgerreporter:in:

Heinrich Rautenhaus aus Marburg

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