„Diamantene“ Rotary Freundschaft Aix-en-Provence / Marburg

Rathausfestsaal Marburg mit Governor Prof. Bernhard Maisch (erste Reihe 3. von re.), Frau Marie-P. Sicard (5. v. r.), Präs. Bruno Sicard (Mitte, weißhaarig m. Brille), OB Egon Vaupel (letzte Reihe 4. von r.) und Präs. Michael Preuße (letzte Reihe 2. v. r.)
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  • Rathausfestsaal Marburg mit Governor Prof. Bernhard Maisch (erste Reihe 3. von re.), Frau Marie-P. Sicard (5. v. r.), Präs. Bruno Sicard (Mitte, weißhaarig m. Brille), OB Egon Vaupel (letzte Reihe 4. von r.) und Präs. Michael Preuße (letzte Reihe 2. v. r.)
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Sechzig Jahre Partnerschaft der Rotary Clubs Aix-en-Provence (Frankreich) und Marburg
Heute erscheint es vielleicht auf den ersten Blick gar nichts Besonderes mehr zu sein, wenn eine Vereinspartnerschaft über 60 Jahre hält. Als diese Freundschaft des Rotary Clubs Marburg (RC Marburg) mit dem französischen Rotary Club Aix-en-Provence (RC Aix) aber im Jahre 1955 – ein Jahr nach der Gründung des Marburger Clubs – besiegelt wurde, konnte man sich gar nicht sicher sein, ob und wie lange dies Pflänzchen der Freundschaft bestehen würde. Der zweite Weltkrieg unter den früheren „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich lag gerade einmal zehn Jahre zurück. Die Europäische Einigung stand erst ganz am Anfang, als weitsichtige – damals nur – Männer diese Clubpartnerschaft eingingen.
Dies nahmen 15 Rotarier/innen aus der Universitätsstadt (40.000 Studenten) an der Côte d’Azur zum Anlass, Marburg zum Jubiläum zu besuchen. Damit bewährte sich diese nun über 60 Jahre bestehende Freundschaft zweier Rotary Clubs über Grenzen hinweg einmal mehr. Ein besonders herausragendes Merkmal und Bindeglied dieser Freundschaft ist neben den regelmäßigen Besuchen der Clubmitglieder und ihrer Partner sowie gemeinsamen Hilfsprojekten der wechselseitige Austausch von Stipendiat/innen in jedem Jahr. So ist z.Zt. auch eine Stipendiatin aus Aix in Marburg und umgekehrt sind sogar zwei Studentinnen aus Marburg in Aix.

Höhepunkte des von Präsident Michael Preusse mit Unterstützung durch den Beauftragten für den Internationalen Dienst Horst Piringer gestalteten reichhaltigen Programms waren in diesem Jahr neben dem Festabend der Empfang durch den Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel im Rathaus, durch den Bürgermeister der Hansestadt Korbach Klaus Friedrich und durch Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont im Schloss Bad Arolsen.

Oberbürgermeister Vaupel fand lobende Worte über die Besonderheit dieser langen Freundschaft zweier Rotary Clubs über eine früher nicht gerade friedliche Grenze hinweg. Er betonte, die wichtigsten Säulen der Europäischen Einigung, die uns über 70 Jahre Frieden beschert habe, seien Deutschland und Frankreich. Besonders wichtig für den Frieden unter verschiedenen Völkern sei für ihn aber die menschliche Begegnung und die daraus erwachsende Freundschaft durch wechselseitiges Kennenlernen und Verstehen. „Nur so können Grenzen in den Köpfen überwunden werden“, erklärte Vaupel. Die stellv. Oberbürgermeisterin der Stadt Aix-en Provence, Frau Marie-Pierre Sicard, die als Begleitung Ihres Mannes Bruno Sicard (Präsident RC Aix) angereist war, überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters von Aix und dankte OB Vaupel vielmals für seine so überzeugenden und nachdenklichen Worte. Dem schlossen sich der Präsident des RC Marburg Michael Preusse und Distriktgovernor Professor Bernhard Maisch gerne an.

Die südlichste Hansestadt Deutschlands, Korbach, wurde uns von Präsident Preusse, der dort aufgewachsen ist, in einer hervorragenden Führung nahe gebracht. Für unsere französischen Freunde übersetzte simultan Frau Gertrud Heinemeyer.

Im Schloss Bad Arolsen empfing uns das Oberhaupt der Fürstenfamilie von Waldeck und Pyrmont, Prinz Wittekind. Das Schloss war Anfang des 18. Jahrhunderts von Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont (dem Urgroßvater 7. Grades von Prinz Wittekind) nach Versailler Vorbild beauftragt worden.
Die Bibliothek des Schlosses ist ein besonderes Juwel, welche bei den üblichen Schlossführungen nicht gezeigt wird, aber für unsere französischen Gäste geöffnet und sachkundig erklärt wurde. Sie ist eine Privatbibliothek vom Typ der historischen Adelsbibliothek. Ihre 35.000 Bände stammen vor allem aus der Zeit vor 1840 und stellen einen wertvollen Altbestand dar. Darüber hinaus befinden sich 300 Landkarten, 500 Kupferstichwerke und mehrere tausend Einzelstiche im Bestand.

Eine gemeinsame Vorstandssitzung beider Clubs rundete den Besuch ab. Eifrig wurden dabei Pläne für neue gemeinsame Aktivitäten geschmiedet. Mit „Aux revoir en Aix“ im nächsten Jahr verabschiedeten sich unsere für viele inzwischen ganz persönlich liebgewonnenen Freundinnen und Freunde.

Bürgerreporter:in:

Rolf Justi aus Marburg

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