Wunsch einer Heiratswilligen: "Wenn du mich willst ...

Kunstvoll gestaltete Brautspanschachtel
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  • Kunstvoll gestaltete Brautspanschachtel
  • hochgeladen von Peter Gnau

... so nimm mich bald, ich bin schon dreißig Jahre alt" ... , so steht es auf einer alten Brautspanschachtel, wie sie die heiratswilligen Bräute als Mitgift zur Hochzeit geschenkt bekamen.

Achtlos und als unbrauchbar erachtet, hat dieses außergewöhnlich "ahle" Schmuckstück, viele Jahre von Staub bedeckt, "of de Lewe" (Dachboden) verbracht. Bis Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden solche Schachteln, die aus weichen, leicht spaltbaren und biegsamen Nadelhölzern geschaffen wurden, als Aufbewahrungsbehältnisse für Schmuck, Ketten, Ringe, kleinere wertvolle Kleidungsstücke und allerlei Alltagsgegenstände verwandt. An langen Wintertagen, wenn die Arbeit auf den Feldern ruhte, schuf man diese doch interessanten Kunstwerke, die man als wahre Volkskunst bezeichnen kann.

Sehr individuell waren dabei die Bemalungen der runden, auch ovalen Schachteln mit Blumendekorationen, religösen Bildern, seltsam anmutenden Sprüchen und Szenen aus dem bäuerlichen Leben gestaltet. Dieses deutet auch das in barocken Gewändern gekleidete Brautpaar, umrankt von herrlichen Blumenmotiven, auf unserer alten Brautspanschachtel an.

Weitere für die damalige Zeit aktuellen Sprüche, die heute eher eigenartig klingen, waren: "Auf einer alten Pfanne lernt man kochen", oder "kein Topf ist zu schief, er findet den passenden Deckel".

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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