Bethlehem heute, ein Ort zwischen Trauma und Hoffnung

"Hier hat die Jungfrau Maria Jesus Christus geboren", so steht es auf dem Silberstern, der den Geburtsort zeigt. Foto: Peter Gnau
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Herrliche Krippen aus aller Welt mit einer einzigartigen Vielfalt, wie im Marburger Rathaus und auch im Heimatmuseum von Oberrosphe zu sehen, lassen uns die Weihnachtsgeschichte, die sich vor über 2000 Jahren in Bethlehem zugetragen hat, spüren.

Der Weg führt immer von Jerusalem zu einem Stall nach Bethlehem, so wie wir ihn auf einer Israelreise vor einigen Jahren gegangen sind. Steinwürfe von jugendlichen Palästinensern auf unseren Bus und die von den Israelis errichteten hohen Mauern lassen uns etwas von der politischen Spannung erahnen, die über der Stadt liegt. Bethlehem heute, eigentlich ein Ort, von dem einst von den Engeln der Friede auf Erden verkündet wurde, vermittelt den Eindruck einer friedlosen Stadt.

Zwar hüten noch heute die Hirten wie zur Zeit der Geburt des Jesuskindes ihre Schafe und Ziegen auf den kargen Feldern. Die leidgeprüfte Stadt empfängt uns mit lauten Rufen des Muezzins durch die zahlreichen Lautsprecher. Wir erfahren, dass Bethlehem heute zu 98 % muslimisch ist. Sehr geschäftig geht es auf dem Platz vor der Geburtskirche zu. Kinder bitten um etwas Geld oder preisen aus Olivenholz geschnitzte Kamele und Palästinensertücher an.

Eine etwas über einen Meter hohe Eingangspforte zwingt uns ehrfürchtig mit gesenktem Haupt auf schmalen Treppen hinunter in die Geburtsgrotte. Die Felsen deuten, dass sich die Geburtsstätte eher in einer uralten Schafsgrotte befand. Unter einem Altartisch auf weißen mit brauen Spuren gefärbten Marmorplatten markiert ein großer, vierzehnzackiger Silberstern jenen Platz, an dem Jesus Christus das Licht der Welt erblickte. Auf dem Innenrand des Sterns steht in lateinischer Schrift: "Hic de virgine Maria Jesus Christus natus est" (hier wurde von der Jungfrau Maria Jesus Christus geboren). Öl gefüllte Weihrauchfässer und Schalen sind die einzigen Zeichen der Zierde in der kleinen Nische.

Dies ist also der Ort, an dem vor 2000 Jahren der Welt der Friede verkündet wurde, der sich leider bis in unseren Tagen für die Menschen in und um Bethlehem nicht erfüllt hat! Bethlehem bleibt weiterhin ein Ort des Traumas, aber gibt auch Hoffnung auf eine friedvolle Zeit!

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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