The Battle of Emsdorf 1760 - Grenzgang einmal anders ...

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06.06.2019

The Battle of Emsdorf 1760
Grenzgang einmal anders ...

Pfingsten 2019 ist es wieder einmal soweit:
Grenzgang und Grenzgangfest in Emsdorf.

Wanderung in die Vergangenheit

Harald Pausch schrieb in der aktuellen Ausgabe 06/2019 von Kirchhain Aktiv auf Seite 9:
Im Vorfeld der 725-Jahrfeier im nächsten Jahr haben sich die Bewohner Emsdorfs fur diesen Pfingstsonntag, den 9. Juni 2019, etwas Besonderes einfallen lassen. Mit einer geführten Wanderung soll an ein bedeutendes Gefecht des 7-jährigen Krieges erinnert werden, das sich in unmittelbarer Nähe des Dorfes abspielte und nach Ernsdorf benannt wurde. Der siebenjährige Krieg (1756-1763) tobte auf dem westlichen Kriegsschauplatz mit zahlreichen Gefechten insbesondere im Gebiet zwischen Kassel und Wetzlar. Dre Schlacht ber Amöneburg (21.9.1762) mit dem anschließenden Waffen-stillstand an der Brücker Mühle ist allseits bekannt. Aber auch das Gefecht bei Ernsdorf hat mit seiner Intensität, seinem Verlauf und den beteiligten Briten ein Alleinstellungsmerkmal, an das es wert ist, zu erinnern. Am 16. Juli 1760 lagerten fast 4600 französische Soldaten zwischen Ernsdorf und Erksdorf in einem über 4 km langem Biwak. Als ein alliierter Verband von hannoverschen, hessischen und britischen Truppen unter der Führung des Erbprinzen von Braunschweig beim Vorstoß zur Zerstörung der französischen Feldbäckereien bei Marburg auf das Lager traf, kam es zu einem sechsstündigen Gefecht, an das bis heute in der britischen Militärgeschichte erinnert wird. Damals verlieh Georg III., König von England, seinem beteiligten Dragonerregiment die Ehre, den Namen der Schlacht auf der Fahne führen zu dürfen. Dieser Tradition folgt noch heute ein englisches Regiment, das noch immer den Namen „Ernsdorf" auf der Truppenfahne führt. Im kleinen schottischen Ort Lundis Links erinnert noch heute eine„ Ernsdorf Street" an das Gefecht. Da in Ernsdorf und in der Umgebung die Erinnerungen an diese Ereignisse weitgehend verloren gegangen sind, will der Festausschuss dem entgegenwirken. Mit zwei geführten Wanderungen werden die Teilnehmer in die Vergangenheit eintauchen. Beginn ist am Pfingstsonntag um 9 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus. Auf der 5-km-Wanderung bekommen die Teilnehmer kompetente Erläuterungen und es erwarten sie einige Überraschungen. Die Hauptwanderung (ca. 6 km) startet im Anschluss um 11 Uhr am Festplatz mit der Enthüllung eines Gedenksteins auf der Wanderstrecke. Im Anschluss können sich die Teilnehmer bei Getränken und Speisen am Dorfgemeinschaftshaus erfrischen. Hier erwarten die Besucher auch historisch gekleidete Darsteller und eine Ausstellung zum Thema, wo man die Eindrücke der Wanderung nochmal vertiefen kann. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist ein Notizbuch, das damals ein französischer Soldat verloren hatte und das der Langensteiner Johannes Schäfer an sich nahm. Dieser nutzte die leeren Seiten des Buches für eigene Eintragungen, dre heute erne unglaublich wertvoller Beleg für die Alltagskultur des 18. und 19. Jahrhunderts in unse-rem ländlichen Raum sind. Das Buch befindet sich noch heute bei einem Nachkommen des Finders, dem Hatzbacher Karl Martin, und es soll als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung gestellt werden. Für Auge und Ohr konnten unter anderem das Musikerduo „The Rebel's Menuet" gewonnen werden, die zeitgenössische Musik mit Geige, Flöte und Dudelsack spielen sowie Mitglieder der Festungsfreunde Ziegenhain, denen es gelungen ist, zahlreiche historische Kostüme aus dem Fundus des Hessischen Rundfunk  sorgen. erwerben. Diese Kostüme stammen aus dem Fernseh-Mehrteiler „Der Winter der ein Sommer war", der in den 70er-Jahren ausgestrahlt wurde und der sich mit den hessischen Soldaten befasste, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf der Seite der Engländer kämpften. Wie es bereits in einem Interview mit dem HR-Hörfunk betont wurde, geht es den Mitgliedern des Festausschusses nicht darum eine Schlacht nachzustellen, sondern vielmehr die Teilnehmer für die Geschichte zu sensibilisieren. In Zeiten von „Brexit" und zunehmender Europakritik soll den Besuchern vor Augen geführt werden, was sich Europäer vor rund 250 Jahren gegenseitig angetan haben und dass nur ein europäisches Miteinander dauerhaft für Frieden und Freiheit sorgen kann. Natürlich soll aber bei dieser Wanderung die Geselligkeit beim anschließenden Dämmerschoppen nicht zu kurz kommen. Alle interessierten Gäste aus Nah und Fern sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
(Harald Pausch)

Die Oberhessische Presse schrieb im Vorfeld bereits am 21.05.2019:
Vortrag erinnert an Emsdorfer Schlacht
7-Jähriger Krieg tobte in der Region
"Die Schlacht bei Emsdorf 1760 im 7-Jährigen Krieg" - so lautet ein Vortrag desHeimat- und Geschichtsvereins Kirchhain am Donnerstag, 23. Mai, im Turmzimmer des Bürgerhauses ab 19 Uhr.
Kirchhain. Der SiebenjährigeKrieg (1756-1763) tobte auf dem westlichen Kriegsschauplatz mit zahlreichen Gefechten insbesondereim Gebiet zwischen Kassel und Wetzlar. Die Schlacht bei Amöneburg (21. September 1762) mit dem anschließenden Waffenstillstand an der Brücker Mühle ist allseits bekannt. Aber auch das Gefecht bei Emsdorf
hat mit seiner Intensität, seinem Verlauf und den beteiligten Briten ein Alleinstellungsmerkmal, an das es wert ist zu erinnern.
Am 16. Juli 1760 lagerten fast 4600 französische Soldaten zwischen Emsdorf und Erksdorf
in einem fast vier Kilometerlangen Biwak. Als ein alliierter Verband von hannoverschen,
hessischen und britischenTruppen unter der Führung des Erbprinzen von Braunschweig
beim Vorstoß zur Zerstörungder französischen Feldbäckereien bei Marburg auf das Lager
traf, kam es zu einem sechsstündigenGefecht, an das bis heute in der britischen Militärgeschichte erinnert wird, wie der kundige Referent Eike Erdel erläutern wird.
Damals verlieh König GeorgIII. erstmals in der Geschichte dem beteiligten Dragonerregiment die Ehre, den Namen der Schlacht auf der Fahne führen zu dürfen. Dieser Tradition folgt noch heute ein englischesRegiment, das noch immer den Namen "Emsdorf' auf der Truppenfahne führt. Im kleinen schottischen Ort Lundis Links erinnert noch heute eine "Emsdorf Street" an das Gefecht.
*Bild: Kriegsgemälde*
Die englischen 15th Light Dragoons an 16. Juli 1760 bei Emsdorf,
ein Gemälde von David Rowlands.

Weiterführende Links:

Emsdorf

Presseartikel OP vom 21.05.2019 - Vortrag erinnert an Emsdorfer Schlacht

Flyer "Battle of Emsdorf 1760

Programmablauf der Wanderung in die Vergangenheit am 09.06.2019

Bürgerreporter:in:

Klaus Dieter Hotzenplotz aus Marburg

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