Hexenverbrennung als Volksbelustigung?

„Scherz“ der Momberger „Inquisitoren“ schwer daneben

„Ist Deine Alte Dir zu teuer, kommt sie bei uns aufs Scheiterfeuer“. Unter diesem Motto stand die „scherzhaft“ gemeinte inquisitorische Verbrennung von Ehefrauen auf dem Scheiterhaufen im Rahmen des Momberger Kirmeszuges (Bericht der OP). Der „Scherz“ der Momberger „Inquisitoren“ ist allerdings schwer daneben.

Denn handelt es sich nicht um einen Spaß, auch nicht um einen groben Jux, sondern um eine frauenverachtende Verherrlichung des kirchlichen und weltlichen Terrors im Mittelalter. Die Beteiligung eines katholischen Priesters an der Veranstaltung macht die Sache nicht besser.

Die gedankenlose Aktion kann nicht unkommentiert stehen bleiben. Zumindest im nachhinein sollten die Verantwortlichen zugeben, dass ein Nachspielen von Hexenverbrennungen sich nicht als öffentliche Volksbelustigung eignet.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist in unserer Gesellschaft traurige Realität. Eine unmissverständliche, öffentliche Entschuldigung der Veranstalter für diese Geschmacklosigkeit ist fällig. Eine kräftige Spende aus dem Veranstaltungserlös an den Verein Frauen helfen Frauen oder das von diesem betriebene Frauenhaus oder eine ähnliche Einrichtung würde die Entschuldigung ein Stück weit glaubhafter machen.

Bürgerreporter:in:

Hajo Zeller aus Marburg

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