Die Zukunft rollt nach Marburg

Prominente Ausstellungsbesucher: Dr. Klaus Vornhusen, Dr. Helge Braun, Prof. Dr. Regine Kahmann, Egon Vaupel, Prof. Dr. Babette Simon, Priska Hinz, Alexander Trier, Angela Dorn
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  • Prominente Ausstellungsbesucher: Dr. Klaus Vornhusen, Dr. Helge Braun, Prof. Dr. Regine Kahmann, Egon Vaupel, Prof. Dr. Babette Simon, Priska Hinz, Alexander Trier, Angela Dorn
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Wer in Marburg in einen Zug einsteigt, kann damit in verschiedene Teile Hessens oder auch ins Siegerland gelangen. Vom 15. bis 17.11.2009 gab es noch eine ganz besondere Reisemöglichkeit: Statt in die Ferne führte der auf Gleis 8 haltende Science Express direkt in die Zukunft.

Zwölf alte Gepäck- und Personenwagen waren innerhalb von fünf Monaten zu einem ungewöhnlichen Ausstellungszug mit auffälligem Design umgebaut worden. In den Wagen wurden verschiedene Themen der aktuellen Forschung in bunten Farben präsentiert. Im Durchschnitt 25 Tage arbeiteten Schweißer, Schlosser und Elektriker an dem Umbau eines Wagen zur rollenden Ausstellungsplattform. Noch einmal so lang war die Berliner Agentur ArchiMeDes mit der Innengestaltung und dem Einbau der Ausstellungsstücke beschäftigt. Außerdem erhielt jeder Wagen eine individuelle Außengestaltung. Dazu passend wurden auch zwei E-Loks der Baureihe 110 umlackiert.
Nicht nur Entwicklung und Bau des Ausstellungszuges waren aufwändig, sondern auch der Betrieb: 15 Personen begleiteten den Zug, um die Besucher zu betreuen und zu führen oder die Apparate in Gang zu halten. Nicht alle Geräte haben die ganze Zeit durchgehalten: Beim Besuch der Ausstellung stieß man gelegentlich auf Experimente, die außer Betrieb waren. Einiges war auch schon durch andere Teile ausgetauscht worden: Am 30.4. konnte man noch ein farbiges Wärmebild von sich selbst betrachten, nun gab es nur noch eines in Schwarzweiß.

Am Sonntag morgen um 10 Uhr sollte der Zug in Marburg eröffnet werden. Verschiedene Besucher hatten sich dazu eingefunden: Am Bahnsteig warteten Besucher auf Einlass, und auf den schon lange nicht mehr befahrenen Gleisen am Rande des Bahnhofsgelände zogen einige Leute mit mehr oder weniger großen Kameras durch die Gleisflora. Kurz vor 10 eilte dann auch eine Gruppe Politiker heran, um vor den Bahnsteigsgästen eine Eröffnungsrede zu der Ausstellung zu halten.
Nicht fehlen durfte dabei Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel, der natürlich erfreut war, dass der Zug nicht an seiner Stadt vorbeigefahren ist.
Weitere Reden gab es von Dr. Helge Braun (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Regine Kahmann (Direktorin am Max-Planck-Institut für terrestische Mikrobiologie auf den Lahnbergen), Prof. Dr. Babette Simon (Vizepräsidentin der Marburger Universität), die Abgeorndete Priska Hinz, Dr. Klaus Vornhusen von der Deutschen Bahn und Mittelhessens Siemenes-Chef Alexander Trier. Der Zuhörer erfuhr, dass man es für sinnvoller gehalten hat, das Thema auf altmodische Weise auf einer Ausstellung zum Anfassen zu präsentieren, statt sich auf eine Multimedia-Präsentation im Internet zu beschränken. Die Deutsche Bahn profitiert von der aktuellen Forschung, wenn es um die Herstellung zuverlässiger Räder für ihre Fahrzeuge geht. Siemens ist Hauptsponsor und mit 13 Exponaten im Zug vertreten.
Anschließend stellten sich die Redner noch zu einem Gruppenfoto auf, wobei noch auf Egon Vaupels heutigen Geburtstag hingewiesen wurde.
Wer keinen Wert auf die Begrüßungsreden legte, konnte auch schon vorher in den Ausstellungszug steigen. Um zu dichtes Gedränge zu vermeiden, wurden Besucher jeweils in Gruppen von zehn Leuten mit zwischenzeitlichen Pausen eingelassen. Gegen 10:45 gab es dann auch eine Führung für die besonderen Gäste, die vorher ihre Reden gehalten hatten. Bei der zügigen Tour durch den Zug bekamen die Teilnehmer die verschiedenen Forschungsthemen erläutert. Nicht alle Aussagen wurden widerspruchslos akzeptiert. Während der Führer die Einstellung vertrat, dass Gentechnik eine in Zukunft wichtige Technologie ist, die noch zu wenig von den Menschen akzeptiert wird, gab es dazu Einwände wie etwa das Problem der Genpatente.

Wer den Ausstellungszug in Marburg verpasst hat, kann ihn noch im Internet besuchen: Unter http://www.expedition-zukunft.org finden sich unter anderem ein virtueller Rundgang und eine große Sammlung von Fotos in hoher Auflösung.

Links
Austellung am 30.4.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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