Der Wahnsinn eines ganz normalen Familienalltags

Der Marburger Kabarettherbst hat begonnen, und INGOLF LÜCK, er moderierte 1985 die Musiksendung Formeleins und war vor Jahren in der Wochenschau zusehen, trat am Samstag im KFZ in Marburg auf. Sein Programm trägt den Namen „ Lück im Glück“.
Ein Leben mit Kindern und Familie wird von INGOLF LÜCK in einer liebenswerten und lustigen Art geschildert. In 2 Stunden Bühnenpräsenz erzählt er von seinen Gedanken: Ich war ein cooler Typ mit 20, zog mit meinen Kumpels um die Häuser und nun weiß ich sogar was Milupa ist. Die größte Herausforderung seines Lebens sind nun seine Kinder und die Ehefrau. Spontane Verabredungen sind Vergangenheit, wenn nicht die Babysitter am Wochenende Zeit haben. Die Kinderversorgung wird aufgeteilt, und der Familienvater muss seinen Kumpels bei Einladungen absagen. Durch die Elternabende im Kindergarten bekommt man Kontakt zu anderen Eltern und es wird angegeben was das Zeug hält. Angeblich erlernen Zweijährige das Geige spielen. LÜCK stellt stellvertretend für alle Eltern fest, das man sich ein schlechtes Gewissen machen lässt. Er glaubt andere Eltern haben perfekte Kinder nur er nicht. Es ist eben der normale Wahnsinn. Seine Worte werden noch durch eine hervorragende Gestik und Mimik unterstrichen.
Wer Kabarett und Lück mag kommt voll auf seine Kosten. Die Lachmuskeln sind in den 2 Stunden im Dauereinsatz. Als Eltern hörte man wieder, was man aus der Vergangenheit noch kannte.
Am Ende des Abends kommt LÜCK zu dem Ergebnis, dass das Leben mit Frau und Kindern eine Bereicherung ist und der Gang mit den Kumpels um die Häuser zur Nebensache geworden ist.
Es war ein gutes und ehrliches Programm.
Im wahren Leben hat INGOLF LÜCK auch Frau und Kinder.