"Das stille Örtchen" - ein Relikt aus den 50er-Jahren

Ausgedient, nur noch in Museen oder manchmal auf alten Bauernhöfen zu sehen
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  • hochgeladen von Peter Gnau

Für uns ist die Toilette heute etwas ganz Selbstverständliches. Ein Knopfdruck genügt und ... schwupp, alles ist weg.

Aber das war nicht immer so. Noch bis weit in die 50er-Jahre stand das Toilettenhäuschen mit dem obligatorischen Herzchen in unseren Dörfern auf den meisten Höfen über dem "Sutterloch". Manchmal befand es sich aber auch nur über einer Erdgrube, die nach der "Sitzung" mit Kalk übertüncht wurde.

Ganz ohne Spülung, die Tageszeitung (OP) in kleine Streifen geschnitten, wurde als Toilettenpapier verwendet. Die Kälte und auch der Wind, der durch die Ritze wehte, regte zu einem schnellen Toilettengang an. Auch blieb keine Zeit, in Ruhe die Tageszeitung zu lesen.

Noch viel früher, in der antiken Welt, wie z. B. in Ephesus zu sehen, kannte man die nebeneinander aufgebauten "Sitzklos". Darauf wurde dann lange "gethront" und während dieser Zeit oft wichtige Dinge besprochen. Wahrscheinlich kommt der Ausdruck "ein Geschäft machen" oder "auf dem Thron sitzen" aus dieser Zeit.

Erst durch die Erfindung der Wasserspülung wurde das "aufs Klo gehen" zu einem etwas ganz Privatem - zu einem "stillen Örtchen". Jeder benutzt es täglich, und doch redet man nicht gerne darüber. Man geht, wenn es drängt, eben auf das WC, 00, den Abort, das Klo oder ungestört auf das stille Örtchen.

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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