Der Valentinstag am 14. Februar - herbeigesehnt oder umstritten?

Der Valentinstag am 14.Februar gilt in einigen Ländern als Tag der Liebenden. Die einen führen ihn auf den heiligen St. Valentin zurück, der im
3. Jahrhundert als Bischof im römischen Terni christliche Liebespaare traute, darunter auch Soldaten, die nach damaligem Recht ledig bleiben mussten und der dafür zum Tode verurteilt wurde.

Andere sehen darin einen alten englischen Brauch, der über die Auswanderer nach Amerika gelangte und nach dem Zweiten Weltkrieg mit den amerikanischen Soldaten nach Deutschland kam. Und andere dagegen sehen in dem Tag eine Erfindung der Blumenhändler zur Belebung des Geschäfts nach der Winterpause, weshalb die so Angebeteten als Zeichen der Liebe meist mit Blumen überhäuft werden. Wahrscheinlich hat der Tag von jedem etwas.

Werden in Westeuropa in der Regel nur die Frauen beglückt, trifft es in Japan nicht nur die Ehemänner, sondern auch Kollegen, und Vorgesetzte, die am
14. Februar mit Schokolade verwöhnt werden. In Finnland gilt der Valentinstag als Freundschaftstag, an dem man lieben Menschen anonym kleine Geschenke – ähnlich unseren Wichtelpäckchen – zusteckt.

Das Schenken beschränkt sich also längst nicht mehr allein auf Blumen als Liebesbeweis. Kürzlich wurde im Valentins-Angebot eines Supermarktes sogar ein Vorhängeschloss entdeckt, über dessen Symbolik in diesem Zusammenhang spekuliert werden darf. Steht uns möglicherweise eine Renaissance des Keuschheitsgürtels bevor, oder soll man die Menschen, die man liebt, beschützen, indem man Sie unter Verschluss hält? Darauf mag sich jeder in unserer multikulturellen Gesellschaft seinen eigenen Reim machen.

Man kann aber auch den Valentinstag einfach ignorieren und sich auf den Standpunkt stellen, sich das Verteilen von Liebesgaben nicht vom Kalender diktieren zu lassen. Schließlich ist Liebe an keine Zeit gebunden.