GELIEBTES SPANIEN - TEIL 26: LANZAROTE – DIE INSEL DER FEUERBERGE

Die grüne Lagune "El Golfo" von oben gesehen
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Nur 140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste liegt die Insel Lanzarote, die in vier gewaltigen Schüben vulkanischen Ursprungs aus dem Meer aufstieg. Bis 1824 kam es immer wieder zu Vulkanausbrüchen, die fast die komplette Insel unter sich begruben, weshalb viele Einwohner die Insel verließen und u.a. nach Kuba auswanderten. Heute bildet die beeindruckende Vulkanlandschaft (Montañas Del Fuego) den Nationalpark Timanfaya.

Da die trockenste der Kanarischen Inseln über keine hohen Berge verfügt, die den Nordostpassat melken können, herrscht schon immer Wassermangel (nur 112 Millimetern Niederschlag pro Jahr). Die frühere Nutzung von Grundwasser fand in den 50-er Jahren ein Ende, als das schwerere Salzwasser in den Untergrund nachrückte und somit ungenießbares Brackwasser entstand. Zeitweise wurde Trinkwasser per Schiff von Teneriffa importiert. Die dann gebauten Meerwasserentsalzungsanlagen sind auch heute noch große Energiefresser (Öl, Diesel) weshalb Touristen stets zum Wassersparen aufgefordert werden.

In der Landwirtschaft werden hauptsächlich Wein, Opuntien, Kartoffeln, Zwiebeln, Mais, Knoblauch, Tomaten, Süßkartoffeln, Melonen, Kürbisse, Tomaten, Gurken und Luzerne auf einer dünn mit Lapilli (Vulkanasche) bedeckten Sandfläche angebaut (Trockenfelder). Die teilweise meterdicke dunkle Lapillischicht wird nutzbar, da sie tagsüber aufheizt und nachts Feuchtigkeit aus der Luft aufsaugt, und so das Wasser speichern kann. Die Wurzeln der angebauten Pflanzen und Weinreben dringen in den darunter liegenden Boden ein und schützen ihn gleichzeitig vor Erosion. Auf den Opuntien werden Schildläuse zur Herstellung des Farbstoffes Karmin gezüchtet und geerntet.

Der weltberühmte Künstler César Manrique war ein Sohn der Insel und engagierte sich sehr dafür, dass auf Lanzarote keine Gebäude höher als eine Palme gebaut werden durften. Seit seinem Unfalltod in 1992 wird diese Vorgabe leider sehr of missachtet. Er hinterließ uns in fünf unterirdischen Lavahöhlen sein extravagantes Wohnhaus, einen Konzertsaal (Cueva de los Verdes), ein Restaurant und die Touristenattraktion Jameos del Aqua. Viele seiner Windspiele findet man auf Lanzarote und den anderen Kanarischen Inseln. Auch der Aussichtpunkt im Nordwesten der Insel mit Blick auf das vorgelagerte Inselchen La Graciosa wurde von César geprägt.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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