OSTWÄRTS UM DIE GANZE WELT: TEIL 31 - ENDE EINER WELTREISE: HAFENGEBURTSTAG HAMBURG

Sonnenaufgang über Schleswig-Holstein
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Hamburg. Die “Amadea” hat sich ab Guernsey Zeit gelassen - mit Absicht, denn einen Seetag später fahren wir früh morgens zum Sonnenaufgang in die Elbmündung ein. Backbord voraus die Insel Trischen. Ganz langsam geht es stromaufwärts vorbei an Glückstadt, Stade und Schulau. Viele Containerschiffe kommen uns stromabwärts entgegen. Auf der Höhe von Schulau begrüßt man uns mit der Nationalhymne von den Bahamas, unter deren Flagge wir die Welt umrundet haben.

Unsere Gefühle laufen wieder Amok, wie damals am Ende der ersten Weltreise vor fünf Jahren. Zum zweiten Male können wir nicht glauben, dass wir eine Linie von 35.000 Seemeilen um den gesamten Erdball gezogen haben: von Europa über Asien, Australien, Ozeanien, Mittel- und Nordamerika bis Hamburg. Soll das jetzt schon wieder alles vorbei sein? Sind wir nicht erst gestern gestartet? Das kann doch nicht wahr sein! Wir schauen auf das Ufer von Blankenese und glauben es nicht: wir nähern uns dem Hamburger Hafen. Der Michel grüßt herüber. Auf den Landungsbrücken drängen sich die Menschen, um unsere Rückkehr zu bewinken und zu beklatschen. Kleine und große Wasserfahrzeuge umrunden und begleiten uns mit herrlichem Hupkonzert bis zur Anlagestelle neben der ewigen Baustelle der Hamburger Elbphilharmonie.

Die meisten Passagiere verlassen das Schiff mit ihrem Gepäck. Emotionale Abschiede, Wiedersehensschwüre, Tränen und Winke-Winke beherrschen die Szene. Wir bleiben noch einen weiteren Tag und eine Nacht an Bord, um von hier aus den Hafengeburtstag und die abendliche Galaveranstaltung an Bord zu genießen. Wir bevorzugen den langsamen Abschied vom Schiff und seiner Besatzung, die uns so lange verwöhnt hat.

Der Abschiedstrubel legt sich schon bald. Wir sind zu einem letzten Champagnerfrühstück auf dem Oberdeck mit sämtlichen Offizieren eingeladen. Nachdem wir das großzügige Buffet genossen haben, versuchen wir zu Fuß die Landungsbrücken zu erreichen, was sich aufgrund der drängelnden Menschenmengen als unmöglich erweist. Nach zwei Stunden Geschiebe und Gedränge geben wir auf und fliehen zurück an Bord. Ein letztes elegantes Dinner an dem Tisch, der so viele Wochen und Monate „unser“ Tisch war. Danach verschwindet der Smoking endgültig im Koffer. Am späten Abend beobachten wir vom Oberdeck aus das dürftige Feuerwerk zum Hafengeburtstag. Neben uns liegt das große Passagierschiff „Queen Mary II“. Dort beobachten 3000 Passagiere aus UK und den USA das Sparfeuerwerk und sind wohl genauso enttäuscht wie wir. Armes Hamburg!

Am nächsten Morgen müssen auch wir die „Amadea“ verlassen und von vielen lieb gewonnenen Mitgliedern der Mannschaft Abschied nehmen. Danke, danke, danke, Ihr fleißigen Geister ward so großartig. Einige von Euch bleiben in unserem Herzen.

Glücklicherweise stehen Freunde von uns am Pier zur Abholung bereit, sodass wir unsere inneren Leinen leichter losmachen können. Auf wiedersehen Amadea - bis zur nächsten Weltreise?

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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