IN 160 TAGEN UM DIE WELT: ENDE EINER WELTREISE UND HAFENGEBURTSTAG IN HAMBURG

Unser "Weltumsegler" auf Reede vor Guernsey
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7.5.08: Unser Schiff liegt auf Reede vor Guernsey und wir werden zum letzten Male auf unserer Weltreise ausgebootet. Auf der Pier entdecken wir einen Ausflugsbus, der uns eine zweistündige Inselrundfahrt verspricht. Kurz entschlossen zahlen wir den beachtlichen Fahrpreis und bei strahlendem Sonnenschein geht es and der Küste entlang.
Die freundliche Insel hat schon fast mediterranen Charakter mit ihren vielen Blumengärten und idyllischen Häuschen. Leider ist Ebbe, so dass an der Küste viel brauner Tang zu Tage tritt und unsere Ausblicke etwas stört.
Schon nach 40 Minuten stoppt unser Bus an einem Ausflugslokal und man fordert uns auf, dort einzukehren und/oder Souvenirs zu kaufen. In einer halben Stunde würde dann der Bus die gleiche Strecke zurück fahren. Wir trauen unseren Ohren nicht und protestieren heftig, denn versprochen waren ja zwei Stunden Inselrundfahrt. Doch wir stoßen auf taube Ohren. Anscheinend ist man den Protest schon gewöhnt. Also versprechen wir, diesem Touristennepp ein Ende zu bereiten, was man nur mitleidig belächelt.
Doch ein halbes Jahr später wurde diesem Unternehmen die Geschäftslizenz vom staatlichen Touristenbüro entzogen, nachdem ich dort den Fall gemeldet und dokumentiert hatte. Ich denke, dass jene Abzocker nicht mehr über die dummen Touris lächeln.

8.5.08: Zum letzten Male heißt es „Erholung auf See“ während unser Schiff ostwärts Richtung Hamburg dampft. Auf dem Pooldeck geben wir ein Abschiedskonzert unseres Shanty-Chores und abends genießen wir die Abschiedsgala. Alle Passagiere (außer uns) haben Koffer gepackt, weil sie Morgen das Schiff verlassen. Es herrscht Abschieds- und Aufbruchstimmung. Unsere kleine Gemeinde der Weltreisenden (52) sitzt noch lange zusammen und resümiert die lange Reise um den Globus. Wir sind uns einig – trotz der vielen Unzulänglichkeiten des Schiffes hatten wir eine sehr schöne Reise voller Abenteuer und Exotik.

9.5.08: Morgens sind viele Passagiere ganz früh an Deck, um den Sonnenaufgang über der Elbemündung zu erleben. Elbe aufwärts geht es vorbei an Glückstadt, Stade und Schulau, vorbei an den Landungsbrücken, bis wir schließlich am Kai festmachen.

Heute ist Hamburger Hafengeburtstag, weshalb meine Frau und ich noch zwei Tage an Bord bleiben, um an der Geburtstagsparty auf dem Schiff Teil zu nehmen. Nachdem wir vielen Mitreisenden zum Abschied gewinkt haben, machen wir einen Spaziergang bis zum Jungfernstieg, Rathaus und durch die Speicherstadt. Mittags sind wir wieder an Bord, denn der Reeder, der zum Hafengeburtstag und zum Ende der Weltreise seines Schiffes an Bord gekommen ist, und unser Käpten geben einen Cocktail-Empfang für Ehrengäste auf der Brücke. Unser Schiff legt ab und wir paradieren gemeinsam mit vielen anderen Schiffen ganz langsam die Elbe abwärts und wieder zurück. Abends steigt dann eine heftige Party an Bord. Wurde auf der Weltreise oft an guter Unterhaltung gespart, so lässt man es jetzt gewaltig krachen. Die sehr gute Valendras-Showband und Johnny Logan heizen uns bis weit nach dem Mitternachtsbuffet heftig ein.

10.5.08: Noch ein Partytag wartet auf uns Langschläfer. Vom Gastkonzert eines an Bord geholten Shanty-Chores bekommen wir nur wenig mit. Die Valendras-Showband lässt uns auf dem Pooldeck bereits nachmittags tanzen. Abends dann Boney M und Swing-Party mit Peter Petrel nach dem Mitternachtsbuffet. Langsam gleiten wir Elbe abwärts und hinein in den Nord-Ostsee-Kanal Richtung Ostsee.

11.5.08: Ganz früh und ziemlich müde genießen wir zum letzten Male den Blick von unserem Balkon, dieses Mal nicht auf die Wellen des Pazifiks, Atlantiks oder Indischen Ozeans, sondern auf die Kühe an den Ufern Schleswig-Holsteins rechts und links des Kanals. Letztes Frühstück an Bord. Ankunft in Kiel. Mit dem Mietwagen fahren wir nach Hannover, um dort Freunde zu besuchen.

Das war’s denn! Wir wären am liebsten für immer an Bord geblieben, um eine endlose Weltreise zu machen. Doch wer kann das bezahlen?
AHOI! Und Dank an Euch, meine treuen Leser.
P.S. von 6000 Fotos habe ich Euch knapp 5% gezeigt.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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