Halloweengeschichten von klassisch bis modern oder – ein Blick in die Verlagsphilosophie

Seit dem 10.10. ist sie veröffentlicht, die Halloween-Anthologie des Kelebek Verlages. Jetzt schlägt’s 13 kann bestellt werden, die Autoren und Illustratoren haben ihre Belegexemplare erhalten. Ein Autor hat bereits eine Lesung organisiert. Verlegerin und Lektorin freuen sich über ein durchweg positives Feedback aller Beteiligten.
Lehnen wir uns jetzt zufrieden zurück? Nein, natürlich nicht. Bekanntlich lernt man ja bei jedem Projekt etwas, am meisten aus den Fehlern. Das gilt insbesondere für ein Pilotprojekt. Auf diese erste Verlags-Anthologie sollen ja noch weitere folgen. Deshalb sind an dieser Stelle ein paar Gedanken dazu angebracht, wie es gelaufen ist und was diese Anthologie für den Verlag bedeutet.

Eine Verlags-Premiere
In einem früheren Artikel habe ich bereits über Idee, Anliegen und Verlauf der Halloween-Anthologie geschrieben. Eine solche Aktion bedeutet für den Verlag immer eine Kraftanstrengung. Von der Idee bis zur Konzeption laufen die Köpfe schon heiß. Ausschreibung, Sichtung und Auswahl der Manuskripte sind eine Sache. Dann gilt es, die Zusammenarbeit mit Autoren und Illustratoren bis zur Veröffentlichung zu planen und zu „händeln“. All das spielt eine noch größere Rolle, wenn ein Projekt zum ersten Mal durchgeführt wird.
Da alle Manuskripte lektoriert werden mussten – ein Lektorat ist für die Verlegerin Maria Schenk obligatorisch – galt es, unter anderem eine Lösung für die Dreierkonstellation – AutorIn, Verlegerin und Lektorin – zu finden. Man bedenke, dass die Autoren ihre Lektorin vor die Nase gesetzt bekamen, was ja nicht so optimal ist.
Gelöst haben wir das Ganze so, dass Fragen zur konkreten Textarbeit direkt zwischen Autoren und Lektorin geklärt wurden. Der E- Mail- Austausch war rege. Auch telefoniert wurde gelegentlich. Die lektorierten Fassungen erhielt selbstverständlich die Verlegerin. Größere Schwierigkeiten waren an dieser Stelle nicht zu erwarten, weil Maria Schenk und die Verfasserin dieses Artikels bereits seit zwei Jahren zusammenarbeiten. Grundsätzliche Fragen, beispielsweise in Bezug auf Schreibweisen, klärten Verlegerin und Lektorin direkt.
Für das Projekt und die Art der Durchführung spricht auch, dass einige Autorinnen mittlerweile ihre Buchmanuskripte zur Prüfung beim Kelebek Verlag eingereicht haben.

Die Zusammenarbeit
Was die ganz praktische Seite betrifft, kann das eine oder andere natürlich optimiert werden, insbesondere im administrativen Bereich. Bei der Werbephase, in der alle Autoren und Illustratoren auf Webseiten und auf Facebook vorgestellt wurden, war die Unterstützung durch die Beteiligten zum Teil sehr gut. Sollten wir uns wieder für eine derart intensive Werbephase entscheiden, wäre es sicher angesagt, die Notwendigkeit regelmäßiger Unterstützung durch alle Teilnehmer deutlicher zu machen.
Natürlich machte es sich bezahlt, dass Maria Schenk weiß, was sie tut und hervorragend vernetzt ist. Sehr überzeugend war auch das Engagement der Autoren und Illustratoren in der Entstehungsphase des Buches.
Aber das ist nicht alles. Das Halloween-Projekt lief auch deshalb so gut, weil es zum Kelebek Verlag passt – und zwar auf mindestens zwei Ebenen.

Das Programm und die Philosophie
Natürlich ist Jetzt schlägt´s 13 genau richtig im Verlagsprogramm. Es handelt sich um ein Kinderbuch für Leser ab 12 Jahren. Da kann die Verlegerin ihr gesamtes Knowhow wie auch ihre Kontakte und Vernetzungen voll einbringen.
Aber die Anthologie passt auch auf einer anderen, einer höheren Ebene …

„So bunt wie Schmetterlinge, so vielfältig soll einmal das Verlagsprogramm werden …“, schreibt Maria Schenk auf ihrer Webseite.

Vielfältigkeit ist ein Motto und ein Schlüsselwort in Bezug auf Selbstverständnis und Konzeption des Verlages. Vielfältigkeit weist auf das Bestreben hin, in Zukunft mehrere Genres anzubieten. Fast noch mehr bezieht sich Vielfältigkeit aber auf den Anspruch des Verlages, innerhalb der einzelnen Genres eine Bandbreite von Themen anzubieten wie auch unterschiedliche Herangehensweisen und Stile. Nicht das, was üblich ist, nicht die gängigen Muster bedienen … Der junge Verlag möchte auch neue und andere Wege gehen …

Genau das zeigt sich in der Anthologie. Jetzt schlägt’s 13 spiegelt die Verlagsphilosophie. Halloween als Thema bildet die Klammer der Geschichten. Unter diesem gemeinsamen Dach wird höchst Unterschiedliches präsentiert. Die Spanne reicht von klassisch bis modern, vom verruchten Jack ó Lantern bis zu einem verzauberten Smartphone. Die Herangehensweisen und Perspektiven sind so vielfältig, wie man es sich nur wünschen kann. Die Leser erleben Halloween aus der Sicht eines Hundes, aus der Perspektive einer echten, aber liebenswerten Hexe. Das Grauen einer Nacht mit nur einer einzigen Akteurin jagt ihnen einen Schauer über den Rücken.
Einige Geschichten sind witzig und frech, andere gruselig oder gar mystisch. Mitunter schwingt eine nachdenkliche Note mit. Sprache und Stile variieren, sind märchenhaft, ironisch, blumig, karg – vielfältig eben!
So unterschiedlich wie die Autoren kommen auch die Illustratoren daher. Klassische Zeichnungen stehen neben skurrilen und expressionistisch anmutenden. Auch hier: Vielfältigkeit!

Wie es weiter geht
Ein solch gelungenes Projekt macht Mut. Maria Schenk denkt schon an die nächste Anthologie. Aber ein kleiner aufstrebender Verlag hat natürlich zu kämpfen. Auch deshalb hoffen wir, dass die Halloween-Anthologie viele Leser findet.
In diesem Sinne: Süßes oder Saures …

© Carolin Olivares, Lektorat Carolin Olivares

Bürgerreporter:in:

Carolin Olivares Canas aus Mainz

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