Brandbrief von Eltern aus Sachsen-Anhalt

Eine auf der Social-Media Plattform Facebook agierende Gruppe von Eltern aus Sachsen-Anhalt unterstützt mit einem "Offenen Brief" an die Elternvertreter und zuständige Bildungsministerin Eva Feußner die Forderung des Stadtelternrates Magdeburg, den Präsenzunterricht an den Schulen in Sachsen-Anhalt auszusetzen oder zumindest in den Wechselunterricht zurückzukehren.

Offener Brief,

bezugnehmend auf die Forderung der Elternvertreter der Stadt Magdeburg nach einer Aussetzung der Präsenzpflicht in den Schulen des Landes, die diese in einer Presseerklärung vom 19. November 2021 zum Ausdruck bringen, möchten wir diesem Anliegen weiteren Nachdruck verleihen.

Wir sind eine Gruppe von Eltern schulpflichtiger Kinder in Sachsen-Anhalt, die sich ursprünglich im Projekt Grundschulen vor Ort in den sozialen Medien zusammengefunden und formiert hatte. Mittlerweile tauschen wir uns regelmäßig unter dem Titel “Schule Sachsen-Anhalt” aus und versuchen dringende Themen und Fragen für Eltern aufzugreifen und gemeinsame Lösungsansätze zu finden.

Uns ist bewusst, dass zahlreiche Eltern während der flächendeckenden Schulschließungen im vorigen Schuljahr mit der Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling überfordert waren. Auch in unserer Gruppierung betrifft das einige Eltern. Dennoch halten wir es für unverantwortlich, die Schulen während der jetzigen Corona Welle und angesichts der täglich explodierenden Infektionszahlen in der entsprechenden Altersgruppe, ausschließlich diesen Eltern gerecht zu werden.
Mittlerweile ist bekannt, dass selbst geimpfte Personen das Virus verbreiten und auch selbst erkranken können, teils auch schwer. Über Langzeitfolgen, die bei Kindern ja gern von Seiten politisch Verantwortlicher abgestritten werden, liegen derzeit ebenfalls andere Untersuchungsergebnisse vor. Dass Kinder durchaus sehr schwer an Longcovid erkranken zeigen Untersuchungen aus Schweden, Israel und den USA. Allein in der Region Stockholm wurden bereits im April diesen Jahres mehr als 300 Kinder mit Longcovid behandelt.
Die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts an den Schulen sehen wir deshalb als unverantwortliche Maßnahme und Respektlosigkeit den Kindern und Eltern gegenüber.

Wir Eltern haben Angst, auch wenn wir und die Kinder geimpft sind und diese Angst haben wir täglich. Wir fordern den bestmöglichen Schutz für unsere Kinder und auch für jene Kinder, deren Eltern die Betreuung und Beschulung zu hause nicht gewährleisten können oder wollen.
Die Aufhebung der Präsenzpflicht und die Versorgung mit Unterrichtsmaterial und Aufgaben, bestenfalls digitaler Unterricht für daheim bleibende Schüler. würde nicht nur das Infektionsrisiko insgesamt, sondern vor allem in den Klassenräumen verringern.

Liebe Elternvertreter, werte Frau Ministerin Eva Feußner,
bitte lassen Sie uns handeln und die Eltern eigenverantwortlich über den Schulbesuch ihrer Kinder entscheiden! Sachsen macht es selbstbewusst als erstes Bundesland in dieser Welle vor und hat absofort die Pflicht zum Schulbesuch vorerst bis Weihnachten ausgesetzt.
Wir fordern eine solche Regelung ebenfalls für Sachsen-Anhalt, damit wir selbst entscheiden können, ob wir die fahrlässige Durchseuchung unserer Kinder mittragen wollen oder nicht, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.

Unterzeichnet wurde der Brief von Franka Schaarschmidt, einer Mutter aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt und Gabriele von Szada-Borriszkowski aus Magdeburg.

Nähre Informationen zur Presseerklärung des Elternrates der Stadtmagdeburg finden Sie unter diesem Link

Bürgerreporter:in:

Gabriele von Szada-Borriszkowski aus Magdeburg

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