Mit Gisela am Comer See und Luganer See entlang.

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Wir fahren auf der westlichen Seite des Comer Sees bis Menaggio. Die Straße ist sehr eng und es ist uns schon öfter passiert, dass wir steckengelieben sind. Pscht. Nicht verraten! In jedem Fall ist diese Fahrt immer spannend, auch von den Ausblicken auf die grandiose Landschaft. Natürlich haben wir auf dieser Seite des Sees auch Tunnel, aber was für welche! Kennt ihr die italienischen Tunnel? Die alten in den Fels gehauenen, wo das Wasser von der Decke rinnt und den Kiesuntergrund aufweicht? Wenn nicht, auch nicht schlimm, wir werden sie heute erleben. Allerdings waren schon einige Umgehungstunnel für die alten Tunnel im Bau. Wenn wir Pech haben, ist die Fahrt – was aber nur die Tunnel betrifft – langweilig.

Wir fahren durch Gravedona, das im Mittelalter berühmt war für seine Goldschmiedekunst. Die Kirche „Heilige Maria zur Linde“ auf unserer rechten Seite ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen am Comer See. Über dem Ort befindet sich die Kirche „Santa Maria della Grazie“, die ursprünglich zu einem Augustinerkloster gehörte.

Nur ein paar Kilometer weiter kommt Dongo. Hier wurde früher Erz abgebaut. Die Gruben sind längst geschlossen, die eisenverarbeitende Industrie dagegen besteht noch. Mussolini wurde hier auf seiner Flucht in die Schweiz gefangengenommen und in Mezzegra hingerichtet.

Auf unserer linken Seite liegt der Comer See. Er ist der drittgrößte See in Italien und liegt inmitten einer idyllischen Gebirgslandschaft. Unzählige imposante Villen, die typisch für diese Region sind, kann man überall sehen. Allerdings verzaubert die atemberaubende Landschaft ihre Besucher immer wieder aufs neue. In diesem italienischen Idyll können die verschiedensten Freizeitaktivitäten ausgeführt werden. Die wunderschön angelegten Parks und gepflegten Grünanlagen sind bestens für gemütliche und erholsame Spaziergänge geeignet. Für ausgedehnte Wanderungen und anstrengende Bergtouren bietet sich die Umgebung geradezu an. Durch ein angenehmes und mildes Klima sind vielerlei Freizeitangebote möglich. Am Comer See kommen auch die Wassersportbegeisterten auf ihre Kosten. Schwimmen, Segeln und Windsurfen werden überall geboten.

Wir kommen nach Menaggio, das auf einer kleinen Landzunge an der Mündung des Sangaratales liegt. Falls noch kein Umgehungstunnel gebaut wurde, müssen wir mitten durch die Stadt und rechts ganz scharf um eine Kurve rum. Wenn man da nicht früh genug einschlägt mit dem Bus, ist man verloren. Man sieht es auch dem Haus an, dass da an der Ecke steht. Ich kenne nur einen Busfahrer, der das Kunststück fertig brachte, ohne zurückzusetzen beim ersten Schwung und das Lenkrad mit einem Finger drehend ganz elegant den Bus in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Den haben wir heute dabei. Sein Name ist Jürgen Tillmann. Also, ohne große Schwierigkeiten fahren wir weiter die Serpentinen hoch vom Comer See uns entfernend. Wir haben dabei einen wunderschönen Blick auf den See und auf Bellagio, die Perle des Comer Sees.

Oben angekommen bei Croce werfen wir noch einmal einen Abschiedsblick zurück. Nun fahren wir immer über Land bis zum Luganer See.

Aber vorher kommen wir noch am Lago di Piano vorbei, der auf unserer linken Seite zu sehen ist. Die maximale Tiefe dieses Sees ist fünf Meter. Früher war er ein Teil des Luganer Sees.

In Porlezza sind wir wieder am Luganer See angekommen. Es liegt nämlich am Ostende des Luganer Sees. Die Stadt ist vermutlich prähistorischen Ursprungs. Das Fischerstädtchen war Heimat mehrerer Künstlerfamilien. Aber in Porlezza sucht man bedeutende Kunstdenkmäler vergebens.

Jetzt am Luganer See entlang wird die Strasse noch krimineller. Auf der linken Seite haben wir einen schönen Blick auf den Luganer See.

Zwischen Cima und Cressogno am Berg auf unserer rechten Seite sehen wir eine Barockkirche von 1663

Jetzt sind wir nur noch fünf Kilometer von der Grenze zur Schweiz entfernt.

Auf italienischer Seite kommen wir noch durch San Mamete. Hier mündet das sehr schöne Valsolda, ein von steilen Felsen umstandenes Tal, ein.

So, jetzt überqueren wir die Grenze und sind wieder in der Schweiz.

Wir fahren über Gandria hinweg, einem malerischen Fischerdörfchen, das am Hang klebt. Der Ort wird sehr oft besucht. Wir sehen nur auf die Dächer der obersten Häuser.

Wir kommen in Lugano auf dem Monte Bré raus und uns grüßt von der anderen Seite der Monte San Salvatore. Der ist mein Freund, obwohl ich beinahe mal von ihm abgestürzt wäre, ich Idiot. Kann man nicht anders sagen. Ich bin mit der Zahnradbahn hoch, musste natürlich auf den höchsten Punkt und hatte, da ich ja fuhr, nicht daran gedacht, mir die richtigen Schuhe anzuziehen. Aber ich hatte noch mal Glück gehabt. Ich lebe noch! Das ist mir insgesamt dreimal passiert: in den Ötztaler Alpen, auf dem San Salvatore und hier am Rhein auf der Rheinbrohler Ley.

Jetzt sind wir wieder in Lugano angekommen und machen uns hier noch einen gemütlichen Abend.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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