Taroudant – die kleine Schwester von Marrakesch

Taroudant wird wie Marrakesch von beeindruckenden Mauern aus Lehm mit viereckigen Türmen umgeben. Der Zustand der mit Zinnen gekrönten Mauern ist ausgezeichnet und flößt den Besuchern großen Respekt ein.
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  • Taroudant wird wie Marrakesch von beeindruckenden Mauern aus Lehm mit viereckigen Türmen umgeben. Der Zustand der mit Zinnen gekrönten Mauern ist ausgezeichnet und flößt den Besuchern großen Respekt ein.
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Liebe Freunde in Marokko haben jeden Tag mit mir einen Ausflug unternommen. Heute geht es nach Taroudant.

Taroudant war im 16. Jh. für kurze Zeit Hauptstadt des Landes. Von hier aus zogen die Saadier zur Eroberung von Marrakesch. Über Taroudant führten Jahrhunderte lang mehrere Karawanenrouten zur Küste am Atlantik. Die Stadt ist besonders bekannt für die Anfertigung von Schmuck und die Herstellung von Teppichen. Taroudant ist eine der ältesten Städte von Marokko. Zum ersten Mal wurde es im 11. Jahrhundert erwähnt.

Die Stadt liegt im Herzen eines fruchtbaren Tales umgeben vom Hohen Atlas im Norden und dem Anti-Atlas im Süden. Der Qued Souss fließt südlich von Taroudant und mündet bei Agadir in den Atlantik nicht weit von meinem Hotel.

Wir fahren durch die Sous-Ebene. Sie ist einer der fruchtbarsten Gegenden in Marokko. Bananen werden hier angebaut (ich habe jeden Tag 1 kg kleine Bananen gegessen), weiterhin gibt es riesige Zitrusplantagen, Gemüsefelder und natürlich in den trockeneren Lagen Arganbäume mit ihren 30 m langen Wurzeln.

Überall fallen die Arganbäumen auf. Das Arganöl wird in der Kosmetikindustrie und in der Küche verwendet. Hier eine Beschreibung aus Wikipedia über die Gewinnung des Öls: „Bei der traditionellen Handpressung werden die geernteten Früchte und Mandeln ausschließlich von Hand in einem aufwändigen, bis zu 24 Stunden dauernden Prozess gepresst. Herkunft und Qualität der Arganfrüchte sind hierbei immer bekannt und sichergestellt.
Das Sammeln und Verarbeiten der Arganfrüchte ist von jeher Frauensache. Nach dem Trocknen der Früchte wird das Fruchtfleisch entfernt. Jetzt werden fehlerhafte und faule Kerne aussortiert, da sie einen negativen Einfluss auf den Geschmack des Öls haben könnten. Die harten Kerne werden danach mittels eines Steins geschickt aufgeklopft. Die darin enthaltenen Mandeln werden sorgfältig entfernt und auf offenem Feuer leicht angeröstet. Anschließend werden die Mandeln von Hand in einer Steinmühle zermahlen. Unter Zugabe von abgekochtem Wasser wird dann das gewonnene Mandel-Mus zu einem Brei, der so lange gerührt und geknetet wird, bis das Öl in einem kleinen Rinnsal aus der Masse heraustritt. (Wikipedia)

Auch der kostbare und beliebte Safran wird in der Umgebung angebaut. Im Souk habe ich wie ein Kind gestaunt über einen ganz großen Sack gefüllt mit Safran (und das war nicht der einzigste). Vor lauter Staunen habe ich vergessen ihn zu fotografieren. Safran zählt zu den teuersten Gewürzen. Bei uns in Deutschland bezahlt man ca. 19 € pro Gramm.

Taroudant wird wie Marrakesch von beeindruckenden Mauern aus Lehm mit viereckigen Türmen umgeben. Der Zustand der mit Zinnen gekrönten Mauern ist ausgezeichnet und flößt den Besuchern großen Respekt ein.

Die Stadt wird umgeben von großen Obstgärten. In den Gärten von Taroudant befinden sich Palmen, Rosen und Bougainvillea über und über.

Wir fahren mit dem Auto bis zu einer Stelle, wo wir in eine Kutsche umsteigen können. In der Kutsche machen wir eine Fahrt an der Stadtmauer entlang. Durch eines der fünf Tore betreten wir die Stadt.

Am Place des Alaouites im Zentrum von Taroudant suchen wir ein Restaurant auf, wo wir zuerst zu Mittag essen, bevor wir den Souk besuchen. Es gibt das marokkanische Nationalgericht Tajine. In einem zylindrisch geformten Tontopf werden langsam und bei sehr kleiner Flamme Gemüse, Fisch oder Fleischgerichte gegart. Wir hatten Tajine mit Hammel. Es hat sehr gut geschmeckt. Leider hatte ich eine schwere Erkältung aus Deutschland mitgebracht und hatte mich miserabel gefühlt. Bananen war das einzige, was ich in Mengen essen konnte.

Normalerweise geht es im Souk sehr lebhaft zu. Wir besuchten ihn allerdings in der Mittagspause. Da war es sehr ruhig, aber die Auswahl der Waren ist schon beachtlich.

Nach einem ausgiebigen Bummel durch die Gassen von Taroudant besteigen wir wieder eine Kutsche und fahren außerhalb der Stadtmauer zurück zu unserem Auto.

Die in einem sehr guten Zustand befindliche Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen umgibt auch heute noch fast vollkommen die Stadt und gibt ihr einen orientalischen Flair wie aus 1001 Nacht. Die Taroudant bekam seinen Namen von den Berbern. Es war einst ein römischer Vorposten

Der höchste Berg Marokkos und Nordafrikas, der Jebel Toubkal, befindet sich in der Provinz Taroudant . Er ist 4167 Meter hoch.

Den Rückweg nach Agadir nehmen wir näher am Atlasgebirge entlang.

Meinen Gastgebern sage ich vielen, vielen Dank für diesen einmaligen Ausflug.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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