Salomon Wallach - Handel und Gewerbe jüdischer Bürger in Linz am Rhein - Teil 4

Das blaue Haus am Eck Marktplatz 27. Hier standen zwei Fachwerkhäuser. Von 1873 – 1879 befand sich das Geschäftslokal in dem Haus an der Ecke Rheinstraße / Marktplatz.
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  • Das blaue Haus am Eck Marktplatz 27. Hier standen zwei Fachwerkhäuser. Von 1873 – 1879 befand sich das Geschäftslokal in dem Haus an der Ecke Rheinstraße / Marktplatz.
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Von Gisela Görgens – Quelle: „Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein“ von Anton und Anita Rings.

Das blaue Haus am Eck Marktplatz 27. Hier standen zwei Fachwerkhäuser. Salomon Wallach wanderte in mehreren Geschäftslokalen in der Rheinstraße mit seiner Zigarrenhandlung rum, bevor er sich hier letztendlich niederließ. Leider verstarb er mit 37 Jahren und ließ seine Witwe mit den zwei Söhnen zurück. Diese wurde nach dem Tod des Gatten Inhaberin der Firma „Salomon Wallach Wwe.“. Von 1873 – 1879 befand sich das Geschäftslokal in dem Haus an der Ecke Rheinstraße / Marktplatz.

1880 kaufte sie dann in der Neustraße ein Haus und gründete dort 1892 die Familiengesellschaft „Salomon Wallach Witwe Söhne Zigarrenhandlung“ mit den Söhnen Daniel und Bernhard als Gesellschafter. 1900 wurde diese Firma wieder gelöscht.

1908 wurde die Zigarettenfabrik Merkur gegründet von den Söhnen des Salomon Wallach, Daniel und Bernhard als GmbH. Bis 1914 wurde die Firma ausgebaut und das Betriebsgelände vergrößert ab dem grünen Haus Nr. 26 bis Neutor. 1914 verstarb Daniel Wallach und dessen Witwe wurde Mitinhaberin der Fabrik. 1915 hatte das Unternehmen 85.000 Mark Anlagevermögen, 45 überwiegend weibliche Beschäftigte, Lieferaufträge für das Heer und die kaiserliche Zivilverwaltung in Polen.

1916 wurde die Produktionshalle vergrößert, die sich hinter den Häusern bis zum Neutor befand und die Sozialräume wurden modernisiert.

Bernhard Wallach war 1917 Leiter der Fabrik und 1918 wurde diese in eine OHG umgewandelt. Das Gesellschaftskapital betrug 90.000 Mark – je zur Hälfte Witwe Daniel Wallach und Bernhard Wallach.

1918 wurde eine Stiftung eingerichtet zur Unterstützung von Kriegsangehörigen und Hinterbliebenen.

1920 fand die letzte bauliche Veränderung statt und 1923 begann der wirtschaftliche Untergang.

1926 wird die Firma „Merkur OHG“ aufgelöst. Bis 1928 dauerte die Abwicklung der Liquidation.

1929 verzog die Witwe von Daniel Wallach nach Berlin und emigrierte von dort 1939 nach Sydney. 1942 verstarb sie in Australien. Vier ihrer fünf Kinder wurden Opfer der Shoa.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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