Mit Gisela zum Lago Maggiore – von Belgirate nach Luino.

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Nach unserem Aufenthalt in Stresa geht die Fahrt weiter über Belgirate, das klein, überschaubar und fröhlich ist. Es gibt hier viele Villen, die inmitten großer Parks liegen. In diesem Ort fühlen sich vor allem betagtere Jahrgänge wohl. Aus den schmalen Gassen wird auch heute noch weitgehend der Autoverkehr ferngehalten.

Wir kommen durch Lesa, einem kleinen Ort, der auch heute noch etwas abseits des touristischen Rummels vor sich hindämmert.

Haha Arona kommt! Hier verbringen hauptsächlich Italiener ihren Urlaub. Der größte Italiener ist allerdings ein ständiger Bewohner von Arona. Sein Zuhause ist oberhalb der Stadt. Dort steht die größte Statue Europas – der „Colosso di San Carlone“. Sie ist 23 m hoch. Die aus Bronze gearbeitete Figur kostete damals, im Jahr 1697, die Riesensumme von 1.200.000 Lire. Kopfumfang ist 6,5 m – die Ohren 5,7 m – die Füße sind so groß wie Boote. Man kann über eine steile Leiter in das Innere gelangen.

Am Südende des Lago Maggiore fahren wir auch wieder über den Ticino, der bei Sesta Calende den See wieder verlässt um weiter durch die Po-Ebene zu fließen bis zu seinem Endziel – der Mündung in den Po.

Heute geht es mal wieder auf der Ostseite des Sees nach Norden. Nachdem wir einmal stecken geblieben sind auf der schmalen Küstenstraße und ich mir einen Motorradfahrer kapern musste, der den Stau auflöste, nahm ich immer die Route über Varese und Ponte Tresa zurück nach Lugano.

Wir kommen nach Angera, das schon zur Römerzeit ein befestigter Handelshafen war. Seine Burg steht der Burg von Arona an der engsten Stelle des Sees gegenüber. Hier ist der Lago nur zwei Kilometer breit.

In Ispra befindet sich am Ortsrand auf der rechten Seite ein nukleares Forschungszentrum. Ispra hat einen Sandstrand im Gegensatz zum restlichen See, wo Kies- und Steinstrände vorherrschen.

In Laveno machen wir eine kleine Kaffeepause. Dieser Ort ist klein und gemütlich und am Hafen kann man dem bunten Treiben zuschauen. Der römische Feldherr Titus Labienus soll dem Städtchen seinen Namen gegeben haben.

Jetzt fahren wir auf dieser Strecke, wo wir damals steckengeblieben sind. Genau an der engsten Stelle kam uns ein römischer Bus entgegen und nichts ging mehr. Kaum standen wir kam ein Motorradfahrer und dachte, er könnte den sich bereits gebildeten Stau überholen. Den hatte mir Gott geschickt. Ich aus dem Bus und hinten auf das Motorrad drauf. Ohne das der liebe Mann wusste, was ich eigentlich wollte, drehte er und fuhr mit mir davon. Als er am Ende des Staus nicht anhielt rief ich ganz laut Stop und habe ihm erst dann erklärt, warum ich überhaupt auf seinem Motorrad sitze. Dieser Mann war super! Er fuhr immer am Stau entlang und löste ihn schließlich auf, so dass der römische Bus rückwärts fahren konnte bis zu einer Stelle, wo wir wieder beide aneinander vorbeikamen. An diesem Tag war Föhn und der See war dunkelblau mit leichten Wellen auf deren Kämmen kleine weiße Schaumkronen tanzten. Auf der anderen Seite des Sees, im Toce-Tal, war das schneebedeckte Monte-Rosa-Massiv so nahe zu sehen, als wenn es direkt am Ufer des Lago Maggiore wäre. Alles stürzte aus den wartenden Autos und stand am Zaun, der den See von der Straße trennte. Das war ein unglaublicher Anblick.

Weiter geht unsere Fahrt am See entlang und wir kommen nach Porto Valtravaglia. Die Kirche ist teils romanisch und teils gotisch.

Auf unserer linken Seite haben wir einen wunderschönen Blick auf den Lago Maggiore. Er ist der inselreichste oberitalienische See mit einem milden Klima. Im Winter fällt die Temperatur kaum unter 5° C und im Sommer steigt sie selten über 27° C. Die Flüsse Maggia, Ticione und Toce speisen den See. Italien und die Schweiz teilen ihn sich. Das nördliche Stück gehört zum schweizer Kanton Tessin. Der Lago Maggiore hat eine Fläche von 216 qkm, ist 66 m lang und 2 – 4,5 m breit. Seit der Bronzezeit lebten hier Menschen. Die Römer bauten Straßen und Brücken. Die Landschaft wurde von Stendhal, Dickens, Dumas und Flaubert verherrlicht.

Leider müssen wir in Luino den Lago Maggiore wieder verlassen. Die Stadt liegt in einer großen Bucht. Luino ist die größte und eleganteste Stadt am Ostufer. Die Uferpromenade wird von einer gewaltigen Ahornallee beschirmt. Hier in diesem durch und durch italienischen Städtchen kann man schlendern, schauen und genießen. Der Strand ist steinig und fällt steil in den See ab.

Durch das Tal der Tresa fahren wir wieder zurück nach Lugano.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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