Mit Gisela an die Cote d´Azur von Nizza bis Cannes, Fahrt auf der Corniche Esterel und weiter bis St. Tropez.

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Cote d Azur heißt die azurblaue Küste. Dieses Azurblau werden wir auf unserer heutigen Fahrt ganz intensiv erleben. Das Wasser ist verhältnismäßig warm und der Salzgehalt relativ hoch. Selbst in größeren Tiefen sinkt die Temperatur kaum unter 13° C. Einige Urlaubsorte, wie z.b. St. Tropez, können mit weiträumigen, feinsandigen Stränden aufwarten.

Wir verlassen Nizza gen Westen und sehen auf der linken Seite den Flughafen, der mit einem Passagieraufkommen von fünf Millionen jährlich zum zweitgrößten Flughafen Frankreichs gehört. Er wird auch von den sogenannten Billigfliegern angeflogen, so dass man, mit ein wenig Glück, schon für 50,- Euro p.P. hin- und zurückfliegen kann.

Den nächsten Ort, den wir sehen ist Cagnes. Er liegt an dem hier ins Mittelmeer mündenden Fluss Var und ist die Partnerstadt von Passau. Auf einem Bergkegel, den wir auf der rechten Seite sehen, liegt das malerische Dorf Haut-de-Cagnes mit engen Sträßchen und dicht an dicht gebauten Häusern innerhalb der Ummauerung. Es wird vom ehemaligen Chateau Grimaldi aus dem 14. Jahrhundert beherrscht. 1536 wurde die Burg eingenommen, zu Beginn des 17. Jahrhunderts umgebaut. Seit 1939 ist sie im Besitz der Stadt und als Museum eingerichtet. Vom Zinnenturm hat man eine weite Aussicht. Cros-de-Cagnes, der alte Fischerhafen, ist heute ein gut ausgebauter Badeort und Yachthafen.

Wir kommen nach Antibes. Die Stadt hat ca. 63.000 Einwohner. Das weit nach Süden ins Mittelmeer ragende Cap d´Antibes schließt die weitgeschwungene Bucht ab. Von Villen und Gärten bedeckt ist die rund 4 km lange Landzunge bis zum Cap d´Antibes. Das eigentliche Stadtbild nimmt die Halbinsel Garoupe ein. Renommiert ist das alljährlich im Juli stattfindende Jazzfestival. Antibes ist Partnerstadt von Schwäbisch Gmünd. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist traditionell die Blumenzucht. Im Hinterland von Antibes wird seit 1972 der Industrie- und Technologiepark Sophia Antipolis aufgebaut. Es sind heute auf dem 2300 Hektar großen Areal etwa 30.000 Mitarbeiter in rund 1300 Unternehmen beschäftigt. Antibes wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Die Ansiedlung wurde römisches Municipium, später Bollwerk gegen die Barbaren, was wir waren. Vom 14. Jahrhundert war sie Grenzplatz zwischen Savoyen und Frankreich. 1481 fiel die Stadt mit der Provence an die französische Krone. Später wurden die Befestigungsanlagen von Vauban umgestaltet und das Fort Carré gebaut. Heute sind nur noch Reste davon erhalten. Das Schloss in der Altstadt war lange Zeit Bischofssitz und Aufenthaltsort der Grimaldis. Es steht neben der Kathedrale. Bei seinem Bau im 16. Jahrhundert wurden Reste des römischen Kastells verwendet. Der Wehrturm stammt allerdings noch aus dem 13. / 14. Jahrhundert. Heute beherbergt das Schloss das sehenswerte Musée Picasso. Antibes bildet mit Cap d´ Antibes und Juan-les-Pins eine dreigliedrige Stadtgemeinde. Antibes liegt prächtig an der Nordostseite des Kaps zwischen den kleinen Buchten Anse St. Roch im Norden und Anse de la Salis im Süden. Südlich des Hafens steht an der Uferstraße die Kirche der unbefleckten Empfängnis, die im Mittelalter Bischofkirche war.

Wir kommen durch Juan-les-Pins, das am Golfe Juan liegt, der sich zwischen Antibes und Cannes erstreckt. Der Ortsname geht auf den alten Pinienhain zurück. Juan-les-Pins ist ein mondänes, frequentiertes Seebad mit zahlreichen Hotels und einem Spielcasino.

Langsam fahren wir in Cannes ein. Schon ziemlich am Anfang der Stadt biegen wir links ab zur La Croisette, der berühmten Promenade und rollen bis ans Ende auf dieser entlang. Geprägt wird das Bild des Boulevards von seinen zum Teil noch aus der Belle Epoche stammenden Luxushotels und den teuren Läden. Er ist lebhafter Mittelpunkt von Cannes, mit prächtigem Blick auf den Golf und die vorgelagerten Lerinischen Inseln. Die größte Insel Sainte-Marguerite ist wegen des Gefängnisses für ihren hochadligen Gefangenen, der Mann mit der eisernen Maske berühmt, welcher von Alexandre Dumas in seinem Roman beschrieben wurde. Das Gefängnis soll sich auf der Insel befunden haben. Die zweitgrößte Insel Saint-Honorat beherbergt auf dem Land ein heute bewohntes Kloster. Am Ende von Cannes ist auf der linken Seite der Busparkplatz am Hafen zu Füßen des 67 m hohen Mont Chevalier. Die Altstadt ist an den Berg angebaut. Hinweise auf eine frühe Besiedelung des Mont Chevalier geben Funde aus kelto-ligurischer Zeit. Im 2. Jahrhundert vor Chr. sollen die Römer hier das Castrum Marsellinum errichtet haben. Im 11. Jahrhundert entstand ein Wachturm, der immer noch auf dem Gipfel steht, um den sich später eine kleine ummauerte Stadt gruppierte. Im 14. Jahrhundert kam die Stadt zur Provence und mit dieser 1481 zu Frankreich. Der Aufstieg zum bekannten Badeort begann erst mit der Entdeckung des Platzes als Erholungsort 1834. Der Hafen wurde 1838 angelegt und dreißig Jahre später wurde mit dem Bau der Uferpromenade begonnen. Der immer noch vornehme Kurort Cannes markiert das westliche Ende der Cote d´Azur im eigentlichen Sinne. Er liegt geschützt am weiten Golfe de la Napoule. Wegen seines milden Klimas, der reichen subtropischen Vegetation und des prächtigen Badestrandes wird Cannes zu allen Jahreszeiten viel besucht. Große Anziehungskraft besitzen die alljährlichen Internationale Filmfestspiele. Im Yachthafen liegt das Piratenschiff „Neptune“, das als Kulisse für einen Abenteuerfilm gebaut wurde.
Nachdem wir auf den Mont Chevalier hochgelaufen sind, die Bucht von oben bewundert und die Markthallen besucht haben, durch Altstadt, über die Croisette und durch den Yachthafen gebummelt sind, setzen wir unsere Fahrt Richtung Westen fort.

Wir kommen nach Theoule-sur-Mer. Der Hafen wurde schon im 17. Jahrhundert angelegt.

Westlich von Cannes bis St. Raphael erhebt sich das Esterel-Gebirge aus rotem Porphyr. Es hat eine schöne Steilküste. Im Norden begrenzt das Tal der Argenture, im Westen das des Reyran das Bergmassiv. Die charakteristische rote Farbe des Esterel-Gebirges prägt weithin die Landschaft. Die dichten Bestände von Koniferen, Korkeichen und Hartlaubgewächsen, die das Massiv bedecken, sind immer wieder Opfer von Waldbränden.

Wir fahren auf der Corniche Esterel direkt an der Küste entlang. Ich glaube, sie ist mittlerweile für Busse gesperrt. Ich weiß es nicht genau. In jedem Fall hatten wir dieses Erlebnis noch gehabt.

Agay liegt an der gleichnamigen Bucht vor uns. Es ist ein guter Ausgangspunkt für Fahrten in das Esterelgebirge.

Wir kommen nach einer atemberaubenden Fahrt nach Saint-Raphael. Die Hafenstadt liegt hübsch an der Nordseite des Golfes von Fréjus und am Fuß des Esterelgebirges. Im alten Stadtkern steht die im 12. Jahrhundert errichtete Templerkirche mit einem zum Schutz vor Seeräubern erbauten Turm. Immer geradeaus bis es nicht mehr geht. Dann biegen wir rechts ab und kommen nach Frejus.

Frejus hat noch Reste eines römischen Aquädukts, das Wasser aus dem Esterel-Gebirge in die Stadt führte, ebenso sind noch Reste eines römischen Theaters erhalten. Unter Kaiser Augustus wurde der Ort Kriegshafen und mit dem Meer durch einen 1200 m langen und 30 m breiten Kanal verbunden. Im 4. Jahrhundert wurde Frejus Bischofsitz. Im 10. Jahrhundert litt es schwer unter Sarazeneneinfällen. Vom 12./13. Jahrhundert an wurde die Entwicklung öfter durch Pestepidemien beeinträchtigt. Der Hafen musste im 18. Jahrhundert wegen Verschlammung aufgegeben werden. Im August 1944 landeten hier alliierte Truppen. Eine Katastrophe war im Jahr 1959 der Bruch des Staudammes Malpasset. Die zu Tal schiessende Flutwelle forderte 421 Todesopfer und begrub die Stadt unter Schlamm.

Wir kommen nach Port Grimaud, wo wir eine ¾ Stunde Schiffchen fahren werden. Der Ort liegt an der südwestlichen Ecke der Bucht von St. Tropez. Der sehr ansprechende moderne Ferienort Port Grimaud ist mit seinem Gewirr von Kanälen einer venezianischen Fischer- und Lagunensiedlung nachempfunden. Bei der Realisierung dieser 1966 in Angriff genommenen Gründung auf dem Reißbrett, legte man großen Wert darauf, ein landestypisches Ortsbild zu schaffen. Die Kanäle, an denen die stattlichen Segelboote und Kajütkreuzer liegen, sind von Boutiquen, Läden und Restaurants gesäumt. Auf dem Hauptplatz wird der Markt abgehalten. Viele der Appartementhäuser haben eigene Bootsanlegeplätze vor der Haustür.

Weiter geht es durch Gogolin, das ein Zentrum kunsthandwerklicher und industrieller Holz- und Textilverarbeitung ist. Hauptprodukte sind Möbel aus Bambus, Schilfrohr und andere. Im Ort befindet sich eine hübsche Kirche aus dem 16. Jahrhundert und ein Uhrturm, der Rest der einstigen Befestigung. Gogolin hat einen schönen Yachthafen.

Jetzt fahren wir auf den Parkplatz von Saint Tropez. Das Hafenstädtchen und bekannte Seebad liegt am südlichen Ufer des gleichnamigen Golfes am östlichen Fuß des Massifs des Maures. Bereits den Griechen war der Siedlungsplatz bekannt. Der heutige Name soll auf den von den Römern enthaupteten heiligen Tropez zurückführen, dessen Reliquien hier aufgefunden wurden. Schon früh war St. Tropez ein Treffpunkt für Künstler: Liszt und Maupassant hielten sich hier auf, Paul Signac kaufte sich hier 1892 ein Haus und zog damit eine ganze Reihe von Malern nach St. Tropez, wodurch der Ort so etwas wie ein Kunstzentrum zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich St. Tropez zu einem besonders von Prominenten, von Geldadel und Filmschauspielern hochgeschätzten Ort. Roger Vadim drehte 1955 den Film „Und immer lockt das Weib“ mit Brigitte Bardot in der Hauptrolle. Gunter Sachs drehte in den sechziger Jahren den Streifen „Die Girls von St. Tropez“. Gunter Sachs läuft einem immer noch hier über den Weg. Hoch über dem Ort thront die in den Jahren 1590 – 1607 erbaute Zitadelle. Vom Zinnenkranz hat man einen schönen Blick auf den Golf und auf das Massif des Maures. Die Altstadt von St. Tropez liegt unterhalb der Zitadelle und grenzt an der anderen Seite an das Hafenbecken. Ein Teil ist als Fußgängerzone gestaltet. Ladengeschäfte, Boutiquen und Restaurants reihen sich hier aneinander. Wir haben hier Zeit zur freien Verfügung und ich werde ins Cafe de Paris gehen, wo ich Stammgast bin, und meinen Cappuccino trinken.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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