Mit Gisela nach Italien - vom Brenner bis nach Riva............

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Der Brennerpass ist die Grenze zwischen Österreich und Italien.

Der Fluss, der uns bis Bozen begleitet ist die Eisack.

Wir sind jetzt in Südtirol, das zu Italien gehört. Südtirol und die Dolomiten zählen zu den beliebtesten Reisezielen Europas. Am 04.11.1918 besetzt Italien Südtirol, das bis dahin zu Österreich gehörte. 1922 übernimmt Mussolini die Macht und eine Periode der Unterdrückung beginnt. Der Name Tirol darf nicht mehr geführt werden. Italienisch ist Amts- und Unterrichtssprache, nur sie darf in der Öffentlichkeit gesprochen werden. Den Südtirolern wird zur Wahl gestellt: In Südtirol bleiben und jedes Recht auf deutsche Volkszugehörigkeit (von 1805 - 1815 gehörte Südtirol zu Bayern) verlieren oder für Deutschland zu optionieren und Südtirol Richtung Deutsches Reich verlassen zu müssen. Ca. 35 % der Bevölkerung verlassen das Land. Heute dominiert ein friedfertiges Miteinander, aber die Südtiroler möchten wieder zu Österreich.

Der erste Ort hinter der Grenze ist Brennerbad, ein kleines Bauerndorf. Früher, als die Quelle noch genutzt wurde, war der Ort von größerer Bedeutung.

Der nächste Ort, den wir rechts sehen ist Gossensaß. Im Mittelalter war Gossensaß einer der bedeutendsten Silberbergwerksorte des Landes. 1886 wurde die erste elektrische Straßenbeleuchtung des ganzen Landes im Ort installiert. Das Ortsbild ist architektonisch interessant durch weit vorstehende Hausdächer, viele Erker und Wandmalereien an den wuchtigen Hausmauern.

Auf der rechten Seite sehen wir die Burgruine Strassberg, die früher einmal im Besitz der Grafen von Tirol und der Familie Fugger war.

Sterzing kommt in Sicht, auch die Fuggerstadt genannt. Es hat sich das malerische Bild aus der Zeit des 15. Jahrhunderts fast vollständig erhalten. Noch kurz vor der Zeitwende bauten die Römer hier eine Station. 1443 brannte ein Teil der Stadt völlig nieder; durch den Wiederaufbau entstand die sogenannte Neustadt, die bis in die heutige Zeit erhalten blieb.

Rechts sehen wir die Burg Reifenstein, die bereits 1100 genannt wurde. Sie ist eine der besterhaltenen Burgen aus dem Mittelalter.

Links gegenüber von Burg Reifenstein sehen wir die Burg Sprechenstein. Sie wurde 1241 zum Schutz der Brennerstraße erbaut. Sie beherbergt Sammlungen alter Waffen, Möbel und Gemälde. Seit 1780 ist die Burg im Besitz des fürstlichen Hauses von Auersperg.

Wir fahren durch das Eisacktal. Von der hochalpinen Landschaft am Brenner mit einer Höhe von 1370 m fällt das Tal bis zur Mündung der Eisack in die Etsch auf einer Strecke von rund 84 km bis auf die Markenhöhe 262 m ab. Der Weg vom Brenner nach Bozen ist uralt. In erster Linie bestimmten Händel um den Handel und ritterliche Fehden, Politik und kriegerische Auseinandersetzungen das Schicksal des Tales. Hier marschierten Verbände römischer, bayrischer, italienischer, österreichischer, deutscher, spanischer, französischer, englischer und amerikanischer Truppen über die Straße, die zu den meistbefahrenen Europas zählt. Allein sechsundsechzig deutsche Könige zogen über den Brenner.

Kurz vor der Abfahrt Bressano - Franzensfeste (Fortezza) ist eine ehemalige, nach Kaiser Franz Josef I. benannte, große Festung aus den Jahren 1833 - 38. Sie liegt an strategisch sehr wichtiger Stelle. Von Franzensfeste aus geht es links ins Pustertal und rechts zum Vahrner See.

Vahrn (Varna) ist der nächste Ort auf der rechten Seite und bereits von Weinbergen und Edelkastanienwäldern umgeben.

Weiter kommen wir nach Brixen (Bressanone), das nicht nur die älteste Stadt Tirols ist, sie ist auch eine der schönsten. Das verdankt sie in erster Linie den Fürstbischöfen, die jahrhundertelang in Brixen residierten. Der Dom Maria Himmelfahrt aus dem 12. Jahrhundert wurde von 1745 - 1754 barockisiert. Die Fürstbischöfliche Burg war ursprünglich die alte Burg des Stadthauptmannes. Teile der Residenz wurden im 18. Jahrhundert barockisiert. Lauben und Altstadt von Brixen zählen zu den Sehenswürdigkeiten des Eisacktales.

Rechts sehen wir 8 km weiter das Schloss Velthurns, das im 16. Jahrhundert in den Besitz der Brixener Bischöfe kam. Diese ließen das Schloss zu einem komfortablen Sommersitz umgestalten. Heute spielt die Kunst im Schloss wieder eine große Rolle: Ausstellungen und Konzerte mit internationalen Künstlern locken zahlreiche Besucher in den ehemaligen Sommersitz der hohen Geistlichkeit.

Klausen (Chiusa), die alte Künstlerstadt und Zentrum des unteren Eisacktales kommt in Sicht. 1308 wurde der Ort zur Stadt erhoben. Fast die meisten der alten Häuser haben sich seit einem Studienaufenthalt Albrecht Dürers 1494 nicht verändert. Auf den Höhen zu beiden Seiten der Eisack liegen herrliche Wandergebiete. Burg und Kloster Säben wurde über der Stadt auf Ruinen eines römischen Heiligtums gebaut. Fünf Kirchen und Kapellen gehören zum Kloster. Es ist ab 1686 Kloster.

Weiter kommen wir an Waidbruck (Porta Gardena) vorbei. Auch Waidbruck ist einer der Verkehrsknotenpunkte im Eisacktal; hier zweigt je eine Straße in das Grödnertal und zur Seiser Alm ab. Links die Trostburg wurde um 1200 erbaut. Ab 1300 war sie Lehensitz der Herren von Villanders. Durch Heirat ist sie Ende des 14. Jahrhunderts an die Wolkensteiner übergegangen. Im 17. Jahrhundert wurde sie im Renaissancestil umgebaut. Die Burg hat einen besonders schönen Festsaal.

Rechts oben die drei Kapellen St. Nikolaus, St. Gertrud und St. Magdalena liegen sehr malerisch.

Bozen, nicht zu übersehen, ist die alte, ewig junge Hauptstadt der Provinz Bozen und hat zwei völlig unterschiedliche Gesichter; die Industriestadt in den Außenbezirken: Grau, mit einfallloser Architektur, staubig und laut und dann das romantische Bozen im Kern: Großzügig, reich voller Atmosphäre. Bozen ist eine weltoffenen Stadt seit Jahrhunderten, sie ist eine Stätte der Begegnung zwischen der römisch-italienischen und der germanisch-deutschen Kultur. Hier fließt die Eisack in die Etsch. Weltberühmte Weinsorten wachsen vor den Toren Bozens.

Jetzt fahren wir weiter an der Etsch entlang. Das flache Talbecken zwischen Bozen und Meran, früher mit unzugänglichen, verseuchten Sümpfen bedeckt, ist heute nicht nur eine der schönsten, sondern eine der fruchtbarsten Landschaften Südtirols. Es ist ein einziger zusammenhängender Obst- und Weingarten, ein kleines Paradies zwischen den waldreichen Mittelgebirgsterrassen zu beiden Seiten der Etsch. Dieses Tal sah schon den Zug der Römer, die Machtkämpfe der bischöflichen Vögte und der Grafen, die auf den Höhenzügen ihre Burgen errichtet haben.

Rechts sehen wir zwei Seen; den großen und den kleinen Montiggler See. Der Große See ist 700 m lang und 250 m breit. Erliegt in einer flachen Mulde und ist auch wie der kleine See sehr tief.

Links der Göllersee. In dem Wald rund um den See gibt es Blaubeeren in Hülle und Fülle. Der See ist sehr idyllisch inmitten von Kiefernwald gelegen.

Rechts der Kalterer See ist ein beliebtes Baderevier. Er ist der wärmste Alpensee.

Auf unserer weiteren Fahrt sehen wir Neumarkt (Egna). Der Ort war im späten Mittelalter ein sehr bedeutsamer Handelsplatz.

Seit Bozen begleitet uns rechts die Südtiroler Weinstraße.

Salurn kommt. Er ist der südlichste Ort Südtirols. Die Haderburg wurde bereits 1053 erwähnt.

Trient ist die Hauptstadt der Provinz Trient, Bischofsitz und Universitätsstadt. 24 n. Chr. gründeten die Römer hier eine Stadt, die währen der Völkerwanderung mehrmals zerstört wurde.

Links liegt das Castel Beseno.

Weiter kommen wir an Rovereto vorbei. Die Stadt wird beherrscht von dem Burgberg mit dem Castello. Es ist eine echt italienische Stadt. Die Burg ist vermutlich auf den Fundamenten eines römischen Lagers errichtet worden. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert. In ihr ist jetzt ein Kriegsmuseum untergebracht.

Hinter Ravazzone verlassen wir die Autobahn und fahren zum Gardasee nach Riva del Garda.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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