Neue Ära beim Chorverband Kreis Dillingen/Donau

Nach 22 Jahren scheidet Günther Durner als Kreisvorsitzender aus dem Chorverband aus.
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  • Nach 22 Jahren scheidet Günther Durner als Kreisvorsitzender aus dem Chorverband aus.
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Einer Zäsur kommt es gleich, das Ergebnis der Neuwahlen beim Verbandstag des Chorverbandes Kreis Dillingen im Laudonia-Vereinsheim, ergibt sich doch daraus eine fast komplett neue Verbandsführung für die Chorgemeinschaften im Landkreis. Allerdings hatte die bisherige Vorstandschaft um Günther Durner unter Beteiligung von Vorstandschaften und Chorleitungen mustergültige Vorarbeiten geleistet. So war es für Stellvertretenden Landrat Alfred Schneid und seine Wahlhelfer Christl Hauf und Georg Priller ein Leichtes, das Wahlprozedere zügig abzuwickeln. Mit komprimierten 130 Jahren aktiver Verbandsarbeit gaben Kreisvorsitzender Günther Durner, Verbandschorleiter Anton Kapfer, Geschäftsführer Walter Ernst und Schatzmeister Ludwig Schmidt ihre Ämter zurück und Franz Lingel vom Gesangverein „Liederkranz“ Landshausen steht nun als Vorsitzenden den Landkreischören vor.
Noch rechtzeitig vor den umfassenden Veranstaltungsabsagen aufgrund des Coronavirus konnte Günther Durner einem sehr gut besuchten Chorverbandstag seinen Geschäftsbericht erstatten. In Vorstandssitzungen und Chorleiterbesprechungen wurden die vielfältigen Aktivitäten beraten. Unterschiedliche Konzerte förderten für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre Gemeinschaftserlebnisse, wovon Durner das Kreis-Chorkonzert in Obermedlingen als herausragendes Ereignis einstufte. Neben 517 Jugendlichen bilden weit über 1000 Sängerinnen und Sänger die Basis in 38 Mitgliedschören. Über eine wirtschaftlich stabile Kassenlage konnte Schatzmeister Ludwig Schmidt berichten, was ihm auch von Reinhard Oberdorfer und Willi Reicherzer im Revisionsbericht bestätigt wurde. Ein Ergebnis, mit dem der ausscheidenden Vorstandschaft guten Gewissens Entlastung erteilt werden konnte.

Zeit für den Wechsel

„34 Jahre Verbandschorleitertätigkeit sind höchste Zeit für einen Wechsel“ resümierte Anton Kapfer zum Ende seiner musikalischen Verantwortung als Kreischorleiter. Sehr positiv wertete er die angenehme Zusammenarbeit im Sinne der gemeinsamen Ziele zur Förderung und Weiterentwicklung des Chorgesangs. Fortbildungen mit namhaften Referenten bildeten dazu Grundlagen. Hohe Anerkennung bis zu überregionalen Verbänden erfuhren die jährlichen Kreis-Chorkonzert und die innovative Zeichensetzung, so Kapfer, durch Begegnungen unterschiedlichster Chöre. Auch was noch optimierbar sei, sparte der scheidende Verbandschorleiter nicht aus. Fortbildungsbereitschaft oder bereitwillige Konzertmitwirkung könnten durchaus nachhaltiger gestaltet werden, ist die Auffassung von Anton Kapfer. Er gab den Vereinsverantwortlichen mit auf den Weg, Augenmerk auf geeignete Aktive zur Chorleiterausbildung zu legen, Synergieeffekte mit Musikvereinen zu generieren oder auch für angemessene Entlohnungen für Chorleitertätigkeiten Aufgeschlossenheit zu zeigen.
„Den rechten Ton treffen und Harmonie verbreiten“ sah stellvertretender Landrat Alfred Schneid als Parallele zwischen Gesang und Politik. Hohe Anerkennung zollte Schneid den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern und dankte mit einem persönlich gewidmeten Buchgeschenk von Landrat Leo Schrell. Chöre dürften durchaus Selbstbewusstsein an den Tag legen, betonte Schneid, bildeten sie doch eine Volksbewegung, welche die demokratische Grundordnung prägten.
Für Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller ist eine Stadt ohne Musik undenkbar. Für sie sei die Kontinuität im Chorverband absolut lobenswert. Wie Chöre in der Gesellschaft integrale Bestandteile bilden, aber auch Verantwortung übernehmen würden, sei im Chorverband prägend, betonte die Bürgermeisterin.

Präsident Schwarz zuversichtlich

„Es muss einem nicht bange werden, dass Kinder nicht singen“ diese zuversichtliche Meinung vertrat der Geschäftsführende Präsident des Chorverbandes Bayerisch-Schwaben Jürgen Schwarz und begründete diese mit den Erfolgen in der Nachwuchsausbildung. Das Projekt Chorklassen trägt seine Früchte, so Schwarz, von dem man sich am 3. Juli im Günzburger Forum überzeugen lassen kann. Lust wecken wollte der Präsident mit den Angeboten des CBS zu Fortbildung oder zur Gewinnung von Anregungen im Chorwesen. Zur musikalischen Gestaltung einer CBS-Tagung im Herbst in Dillingen klopfte er bei Freiwilligen an. Beispielgebend sei es für Jürgen Schwarz, wie beim Dillinger Chorverband die Nachfolgeregelung strategisch vorbereitet wurde. „Dass eine komplett neue Mannschaft zur Wahl vorgeschlagen, gewählt und so für einen geordneten Übergang gesorgt wurde, sei außergewöhnlich. So wurde Franz Lingel, der bisherige Stellvertreter Durners, einstimmig zum neuen Verbandsvorsitzenden gewählt. Mehrheitlich in das Stellvertreteramt berufen wurde Michael Fink von der Stiftskantorei Medlingen. Vom gleichen Chor wird künftig durch Stefan Wörle die Geschäftsführertätigkeit ausgeübt und die Vorsitzende der Liedertafel Haunsheim, Elke Rieß, kümmert sich um die Verbandsfinanzen. Die Kassenrevisoren Reinhard Oberdorfer und Wilhelm Reicherzer führen ihre Ämter weiter.
Neben der Verantwortung als Frauenreferentin wurde Heidrun Krech-Hemminger auch zur Stellvertretenden Verbandschorleiterin berufen und die musikalische Leitung für den Chorverband wurde nach Anton Kapfer nun an Sibylle Mathia übertragen. Auch wenn die Jugendleitung nicht explizit personell besetzt ist, kümmern sich Chorleiterinnen aus dem Aschberg und Bachtal gemeinschaftlich um Fortbildung und konzertante Auftritte der Kinder- und Jugendchöre.

Bürgerreporter:in:

Walter Ernst aus Tapfheim

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