Vogelkiek in Niedersachsen
Expedition Seidenschwanz

Der Seidenschwanz kommt aus Skandinavien oder Russland zu uns, wenn dort das Futterangebot nicht ausreicht (Foto: Katja Woidtke)
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  • Der Seidenschwanz kommt aus Skandinavien oder Russland zu uns, wenn dort das Futterangebot nicht ausreicht (Foto: Katja Woidtke)
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***Seidenschwänze in Kaltenweide gesichtet*** lautete die Mail, die uns auf Expedition in der Nachbarschaft gehen ließ. Denn schließlich sind diese eigentlich in Skandinavien und Russland heimischen Vögel bei uns nicht oft zu sehen. Ich selbst kannte den starengroßen Vogel bisher nur von Fotos und war daher besonders auf unser Expeditionsergebnis gespannt. Mit frisch geladenen Akkus und geleerter Speicherkarte ging es warm eingemummelt an die Grünkeile im Weiherfeld. Hier waren die Seidenschwänze zuletzt bei der Futtersuche beobachtet worden.


***Samstag Nachmittag*** Leichter Griesel und Temperaturen um den Gefrierpunkt erwarten uns an den Grünflächen. Die beliebten Futterplanzen Gewöhnlicher Schneeball, Misteln und Hagebutten gibt es hier reichlich - doch von den Seidenschwänzen ist weit und breit nichts zu sehen und zu hören. Dabei müsste ihr trillerartiger Ruf eigentlich aus dem üblichen Vogelgezwitscher heraus stechen. In den Büschen am Wegesrand entdecken wir Amseln, Kohlmeisen, Buchfinken und sogar einen Zaunkönig. Doch das eigentliche Zielobjekt der Expedition Seidenschwanz hat keine Lust auf eine Fotosession. Also geht es durchgefroren und unverrichteter Dinge wieder nach Hause.

***Sonntag Vormittag*** Nach dem Motto "Der frühe Vogel fängt den Wurm" machen wir uns heute bei strahlend blauem Himmel und leichten Minusgraden deutlich früher auf den Weg. Den Blick immer in die kahlen Äste der Baumwipfel gerichtet geht es wieder zu den Grünkeilen im Weiherfeld. Und plötzlich entdecken wir die Seidenschwänze über uns. Ihr zartes Trillern ist schon aus der Ferne zu hören. Beim genauen Hinsehen sind deutlich der Schopf am Hinterkopf und die gelbe Schwanzspitze zu erkennen. Als sich die Seidenschwänze ins Profil drehen, können wir auch die roten Plättchen an den Schwingen erkennen. Ein besonderes Highlight erwartet uns nur ein paar Meter weiter. Hier haben sich einige Seidenschwänze an einer Pfütze auf der Sickerfläche versammelt um zu baden. Vollkommen von diesem Schauspiel in den Bann gezogen, achte ich nicht mehr auf die Seidenschwänze über mir und werde prompt vom einem "Klecks" halbverdauter Beeren getroffen. Merke: Bei der Vogelbeobachtung immer den Blick auch nach oben richten!

***Montag Vormittag*** Es ist diesig und lausig kalt als ich erneut zu den Seidenschwänzen aufbreche. Die sitzen heute am Ende des Grünkeiles noch in ihren Schlafbäumen und sind mit der Gefiederpflege beschäftigt. Wie auf Knopfdruck starten die rund 50 Tiere plötzlich fast gleichzeitig, um einige Meter weiter in den Misteln zu landen. Die Futtersuche wird wieder mit den typischen trillerartigen Rufen begleitet. Dieses Mal halte ich allerdings vorsorglich etwas Abstand zu den Bäumen, um nicht wieder unfreiwillig bekleckert zu werden. Nach dieser spannenden Naturbeobachtung geht es wieder zurück ins "Basislager". Mal schauen, was die Expedition Seidenschwanz die nächsten Tage bereit halten wird...

Herzlichen Dank an meinen Mann Oliver, der mir zwei seiner Aufnahmen für die folgende Bildergalerie zur Verfügung gestellt hat!

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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