Und Schwupps........, war die Liebe da......

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Wie die Biene zu einem Königreich kam!

Ich war 1973 bei der Bundeswehr, und zu der Zeit waren die Autokinos noch voll im Trend. Man fuhr an eine der vielen Säulen, Seitenfenster runter gekurbelt, einen kleinen Automaten mit Lautsprecher und Knöpfen in die Scheibe eingehängt, danach wurde die Scheibe wieder hochgefahren. Wollte man eine Cola oder Pommes haben, drückte man auf dem Knopf, draußen an der Säule ging ein Licht an, der Service-Mann streifte mit seinem „Bockwurstmobil-“ immer die dunklen Autoreihen entlang, und bei einem Licht das er sah, kam er ans Auto und nahm die Bestellung auf, die auch kurz danach vom Selbigen geliefert wurde.

Nun ergab es sich eines Tages das mein damaliger Freund Peter, er konnte sich schon ein Auto leisten, weil er eben nicht in der Zeit beim Bund war, ich bekam im Monat 160.-DM damals, davon blieb in der Regel nichts über, mit seiner „Schnecke“ ins Autokino wollte.

 An einem schönen lauen Sommertag fragte er mich ob ich Lust hätte ins Autokino mit zu kommen, seine Freundin ist dabei und auch deren Freundin.

Wir verabredeten uns, das Auto mit der Wertvollen weiblichen Fracht kam vor mir zum stehen und ich lugte erst einmal durch die hintere Seitenscheibe. Als ich sie da so auf der Rückbank sah, man(n) muss ja erst einmal Peilen was da für eine hübsche Biene die Heckbank mit einem teilt, wusste ich schon, der Abend ist nicht verschwendet.

16 Jahre alt war sie da, Blond mit langen Haaren, mit denen der warm laue Sommerwind, der durch die offene Scheibe wehte, spielte. Vollschlank, weiße Bluse, grüner Pulli mit V-Ausschnitt, schwarze straffe Hose, am unteren Ende der Püppi-Deluxe waren schwarze, sportliche Schuhe. Und was ich da noch so sah, das lohnte sich auch allemal. Verdammt, das ist mal ein Angebot mit dem Autokino, egal was das Kostet, da fährst Du jetzt mit. Gesagt getan.

Jetzt muss ich Euch sagen, eigentlich war ich immer Schüchtern, aber hier hat mich wohl der berühmte Teufel geritten, oder anders rum, er hat mir eine Versuchung geschickt die es Wert war eine Fette Sünde zu begehen, dafür würde ich gerne über dem Höllenfeuer schmoren.

Könnt Ihr Euch sicher schon denken, an den Film hatte ich nicht das geringste Interesse mehr, auf der Rückbank spielte ein besserer Film.
Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, meine schöne, nach Sommerfrische riechende Nachbarin kennen zu lernen. Aber ich fand es auch selber sehr Gut, das sie so zurückhaltend war, schließlich wollte ich ja nicht „so Eine“ haben, sondern was „Braves“. Man, was habe ich versucht diese Frau ab zu Scannen, geht ja nicht so leicht auf der Rückbank im dunklen Auto.

Die Gespräche von Ihr waren mehr oder wenig zurückhaltend und einsilbig, aber ich ließ nicht nach. Hier und da erfuhr ich etwas aus Ihrem Lebensbereich, zwar stockend, aber für mich war es jedes mal ein Happen, den es galt zu schnappen.
Der Film war viel zu schnell zu Ende. Ab nach Hause, wir brachten die Freundinnen bis zur Haustür.
„Tschüs, bis zum nächsten mal“, das waren Ihre Worte, und weg war sie.
Ich zur BW., ich war ja noch Soldat.

Man, man,man, ich sage Euch, ich hatte vielleicht Flugzeuge im Bauch…………..und, ...die wollten nicht mehr landen! Schlimmer noch, die hatten so viel Treibstoff, die kamen gar nicht wieder runter.
Andersrum, mein Bauchgefühl glich einer Waschmaschine im höchsten Schleudergang.

Ne…., ich habe die ganze Woche auf das kommende Wochenende gewartet, meinem Freund per Telefon attackiert, damit der ja wieder „Autokino“ macht.
Ging nicht in der ersten Woche danach, aber die zweite Woche war dann als Anschleichtag auserkoren.

Wieder Film geschaut, wieder zu schnell zu Ende, wieder Wochenende zu schnell vorbei. Und …….wieder nicht mit Verabredung und so.
Nun kam auch noch eine Zeit wo ich zur Übung musste, na, dazu hatte ich ja gerade Lust. Und dann noch „so weit weg „ von Ihr, die ja nicht wusste das mein Kreislauf, wegen Ihr, gerade rückwärts lief.

Ich musste vier Wochen zur Ostsee, Totendorf, direkt an der Waterkant mit Strand. Eigentlich ein schöner Ort, aber nicht in dieser Situation, wie kann mir das Leben bloß so Übel mitspielen, wenn jetzt ein Anderer kommt……..! Das Essen dort war ja sowieso nicht mit Sternchen geprägt, aber nun wollte es mir gar nicht mehr schmecken.

Auf der Rückfahrt von diesem unsäglichen Ort bekam ich einen Offizier als Passagier mit.
Der wollte eigentlich noch nach Lübeck zu seinen Studienkollegen, mal seine Uniform präsentieren, aber der schriftliche Fahrbefehl lautete „ohne Umwege“. Also auch kein Lübeck-Abstecher.

Nun hatte ich noch ein „Hindernis“ mit im Jeep sitzen. Fahrbefehl hin oder her, den Mann einfach nach Lübeck gefahren und kurz gewartet. Die vorher erwarteten Gedanken erfüllten sich, er kam wieder zurück, gab mir seine Pistole, Offiziere hatten auf Übungen immer Pistolen, und sagte mir, er bleibe hier, ich kann schon mal vorfahren und,…. ja die Pistole an die Waffenkammer abgeben. Das war der Kasus Knacktus. Ich hätte Ihm ja sowieso alles versprochen, Hauptsache ich kam endlich nach Langenhagen. Tschüss und weg.

Der Jeep musste ordentlich Leiden, ich bin nur Vollgas in Richtung „Liebe“ , gefahren. Mein Herz war ja schließlich auch getroffen worden, das ist eine ganz gefährliche Krankheit diese Liebe.

Vollgas bei diesem DKW Zweitakter bedeutete ca. 85 Kmh Höchstgeschwindigkeit, und ein Klappern, dass sich die Zähne von ganz allein in Reih und Glied richteten, genau wie von der BW gefordert.

In der Kaserne am Flughafen angekommen. Meine Waffe und die des Offz. abgegeben, Meldebefehl ausgefüllt, kurz im Sanbereich gemeldet, der mein eigentliches Betätigungsfeld war, es war Freitag gegen 14:30Uhr und ab durch die Mitte.
 
Vor dem Kasernentor am Flughafen wartete schon mein Freund, wir fuhren Richtung Langenhagen, da sagte er mir, dieses Wochenende wird es nichts mit Kino, „Bienes“ Eltern Feiern und Tochter muss dabei sein.
Die ganze Schinderei umsonst.
Ersatzweise wollten wir Beide jetzt einen Abend verbringen, in einer Gaststätte in der Hannoverschen Nordstadt. Sie hieß“Zum Landjäger“, von einem Holländer“Toni“ geführt.

Auf dem Fußweg dorthin, wir waren mitten auf der Brücke am Hainhölzer Bahnhof, redeten gerade über die Frauen, sagte ich zu Ihm:“ die werde ich Heiraten“! Er blieb angenagelt stehen, schaute mich aber mit solchen großen Augen an, dass man sah, der ist gerade im Schockzustand. Na ja, ich war ja Sani, passieren konnte Ihm da schon mal nichts. Ich legte nach:“ja, die werde ich Heiraten“, das ist wie das Armen in der Kirche, nur fester.

„Kannst Du doch nicht machen, kennst Du doch erst von zwei mal Treffen , hast du was getrunken usw.“.Sein Blutdruck schob jetzt seine Augen so weit hervor, das man locker etwas Kleines darauf abstellen konnte.
Den ganzen Abend an der Theke habe ich dann versucht zu Erklären, dass mein Bauch die vielen Flugzeuge nicht mehr verträgt und ich endlich eine Landebahn für diese Quälgeister brauchte.

Man, war das ein schöner geselliger Abend, und mir reichte als Trost, erst einmal mit Jemanden über meine große Liebe zu reden, obwohl die Betroffene ja noch gar nichts über Ihren zukünftigen Mann und Ihre Zukunft insgesamt wusste. Aber Ich!
Nun musste ganz schnell ein Schlachtplan her, und beim nächsten mal nix mit zögern, hier sind jetzt Helden mit Angriffslust gefragt und keine Zögerer.

Gesagt getan, die nächste Verabredung verstärkt geplant, der Freund wusste, er muss jetzt mitmachen, was er auch toll machte. An diesem Abend gab es den ersten Kuss. Man, ich dachte mir fliegen die Hacken von den Füssen. Nicht nur Flugzeuge, jetzt waren da auch noch Hubschrauber im Bauch.

Frauen vergessen solchne Schmonzetten ihr ganzes leben nicht wieder. Wenn der Pfeil erst einmal unverrückbar das Herz getroffen hat, geht es auch Männern so.

Wir verabredeten uns jetzt für das nächste mal allein, ich lieh mir einen Wagen von meinem Bruder für den Abend, wir gingen schön Essen, dabei tat sie mir Kund, dass sie das Essen Bezahlt, für den Fall dass es mit uns nichts wird, nicht das hinterher geredet wird, sie hätte mich nur benutzt. Nun hatte sie mich an der Angel, mit dieser Aussage wusste ich, „Die“ und keine Andere. Danach noch mal zum Platz des Kennenlernens, ins Autokino, natürlich jetzt am Knutschen statt am gucken, und Abends brachte ich sie nach Hause.
 
Ein Jahr danach zogen wir in unsere erste Wohnung, 45m², Ofenheizung, klein,und doch ein"...... Königreich"!

 

Übrigens….! An diesem lauwarmen Sommerabend im Autokino, lief im Radio : https://www.youtube.com/watch?v=tbWDkg4T3G4
Es wurde unser Liebeslied……..
U.R.

(Warum nur bringt das Echo oder die HAZ nicht mal unter der Rubrik „ Und Schwupps…. war die Liebe da.., die Erste Liebesgeschichte vom Kennenlernen? Ich fang dann damit mal an;-)…….)

Bürgerreporter:in:

U. R. aus Langenhagen

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