Aggressive Gänse vertreiben Störche

Setzten sich ins gemachte Nest: Ein Nilgänse-Paar auf dem Storchennest auf dem LJV-Gelände in Gensingen. | Foto: LJV RLP (djv)
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Landesjagdverband RLP erstmalig ohne Adebar auf seinem Gelände

LJV RLP (djv) - In diesem Jahr werden keine Störche auf dem Gelände des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) nisten.

Gensingen - Schuld daran hat die Nilgans, eine aggressive, eingewanderte Gänseart, die einheimischen Vogelarten die Nistplätze streitig macht. Deshalb werden auch viele heimische Enten und Gänse das Schicksal der Störche wohl teilen müssen.

Nilgänse brüten ab März – genau zur gleichen Zeit wie beispielsweise Störche und Entenarten. Während der Brutzeit verhalten sich Nilgänse sehr territorial und dulden keine anderen Enten – oder Gänsevögel in ihrer Nähe. Es wurde auch schon beobachtet, wie sie selbst große Graureiher angriffen, die sich dem Gelege oder der Brut näherten.

Seit sechs Jahren kamen die Störche nach Gensingen, um auf dem Gelände des LJV zu brüten. In der Zeit von 2010 bis 2012 kamen insgesamt acht Jungstörche zur Welt, die sich hervorragend entwickelten und mit den Altvögeln die Reise in den Süden antraten. Die Jungstörche wurden jedes Jahr im Sommer beringt. „Dieses Jahr wird es bei uns keine Jungstörche geben“, zeigt sich LJV-Pressereferent Klein enttäuscht. „Nicht nur unsere Mitarbeiter freuten sich über den Anblick der anfliegenden Storcheneltern. Auch viele Spaziergänger konnten die Störche bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten. Die Vertreibung der Störche durch die Nilgänse ist ein großer Verlust.“

Der Landesjagdverband bedauert, dass die zurzeit als Entwurf vorliegende Landesjagdverordnung des „grünen“ Mainzer Umweltministeriums eine generelle Schonzeit für Nilgänse – und zwar vom 16. Januar bis 1. August – vorsieht. Klein: „Somit werden uns künftig wohl die Hände gebunden sein, denn jagdliche Abwehrmaßnahmen sind dann in dieser Zeit nicht möglich.“ Klein hält es für nicht nachvollziehbar, dass eine Umweltministerin, deren Partei sich den Tier- und Artenschutz auf die Fahnen geschrieben hat, einer so aggressiven und invasiven Art, wie der Nilgans, eine Schonzeit einräumt: „Da steht wieder einmal die Ideologie über der Vernunft.“

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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