Wo kein Wasser ist, herrscht Hunger

Lara Kremin und Community Mitarbeiter vor Bohrloch-Reservoir
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LandsAid realisiert nachhaltiges Wasserversorgungsprojekt in Kenia.

„Es war ein sehr bewegender Moment, als plötzlich das Wasser floss“, erzählt LandsAid-Mitarbeiterin Lara Kremin aus Hofstetten. Derzeit befindet sie sich auf ihrer Monitoring-Reise im Kisumu County, im Westen von Kenia. Hier in Awach wird gerade ein Bohrloch in Betrieb genommen. Lokaler Projektpartner vor Ort ist CIVS – das Community Ressource Center Kenya.

„Die Flüsse sind durch die Industrie verunreinigt und das Wasser ist unbrauchbar. Um die Felder zu bewässern und damit Gemüse- und Getreide anbauen zu können, muss das Regenwasser gespeichert werden. Das reicht aber noch nicht für alle aus“, ergänzt Lara Kremin.

Deswegen hat LandsAid ein Bohrloch-Reservoir errichtet, welches das Wasser zum einen zentral zur Verfügung stellt und zum anderen über Rohrsysteme zur umliegenden Community weiterleitet. „Erst in 106 Meter Tiefe sind wir auf Wasser gestoßen“, erzählt Lara Kremin. Über solarbetriebene Pumpen wird es auf einen zwölf Meter hohen Turm gepumpt und von dort über die Pipelines an verschiedene Wasserstellen verteilt. Zusammen mit dem Regenspeicher ist damit genug Wasser da, um die Felder zu bewirtschaften und frisches Trinkwasser abfüllen zu können.

Wassermangel, Nahrungsmittelunsicherheit und Hunger

„Wo kein Wasser ist, herrscht Hunger“, erklärt Sven Weber, Geschäftsführer von LandsAid. „Der Klimawandel verschärft zunehmend die Wetterextreme und die Ernten werden noch schlechter ausfallen. Wir brauchen deshalb kombinierte Bewässerungskonzepte, die ganzjährig funktionieren“. Kisumu zeichnet sich durch lange Trockenheitsperioden im Wechsel mit kurzen, starken Regenzeiten und Überflutungen aus. Die längste Zeit des Jahres ist es hier jedoch sehr trocken – Wasser ist eine rare Ressource. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Ernten können jedoch den eigenen Konsum kaum abdecken – geschweige denn, dass etwas für den Verkauf übrig bleibt. Deshalb haben die Menschen dort auch nicht genügend Geld, um sich die immer teurer werdenden Lebensmittel leisten zu können.

Mehr als 5000 Begünstigte

Insgesamt wird 1.200 Haushalten durch das Reservoir am Bohrloch ein Wasserzugang ermöglicht - das sind mehr als 5.000 direkte Begünstigte.
„Die Menschen hier sind unglaublich dankbar“, erzählt Lara Kremin. „Wasser steht für sie an allererster Stelle – denn ohne diese Ressource funktioniert gar nichts.“ Welche Bedeutung Wasser für die Bevölkerung hat, zeigte auch ein erster 24-Stunden-Durchlauftest: „Alte, gebrechliche Menschen mit Krücken, die eigentlich sonst in ihren Häusern bleiben, kamen heraus, um zu sehen, wie das Wasser fließt. Kleine Kinder liefen mit Schubkarren und Eimern aufgeregt zur neuen Wasserquelle. Das war ein sehr schöner Moment und es wurde deutlich, dass Wasser für die Menschen hier etwas ganz Besonderes ist – das allerhöchste Gut.“

Das Projekt wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft (ADH). LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis der Hilfsorganisationen.

Infos unter https://landsaid.org.
Spendenkonto:
LandsAid e.V.
IBAN: DE66700520600000014001
BIC: BYLADEM1LLD
Stichwort: Kenia

Lara Kremin und Community Mitarbeiter vor Bohrloch-Reservoir
Turm Bohrloch
Bürgerreporter:in:

Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech

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